Ditting wählt Klinker für neue Firmenzentrale
Wenn Richard Ditting für sich selbst baut, kommen für die Fassade nur Ziegel in Frage. Der Generalunternehmer und Projektentwickler aus Rendsburg hat in Schleswig-Holstein und Hamburg schon etliche Wohn- und Gewerbebauten mit dem regional typischen Verblendmauerwerk realisiert. Für den Neubau seiner Firmenzentrale in der Wyker Straße wählte das Unternehmen Verblender von Vandersanden.
Das Mischen wird digital
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Neubau bei laufendem Geschäftsbetrieb
Was die Besonderheiten des Bauvorhabens in Rendsburg angeht, hebt Christine Grote zunächst den vom Bauherrn definierten Ablauf hervor. „Ditting ist nach wie vor auch als klassisches Bauunternehmen tätig, und die auf dem Gelände vorhandenen Lagerhallen und Plätze für den Fuhrpark sollten unverändert erhalten bleiben“, so Grote. „Für den Neubau wurde eine Teilfläche entlang der Straßen vorgesehen, während das bisherige Bürogebäude auf demselben Grundstück praktisch bis zur letzten Minute weiterhin in Betrieb bleiben und erst nach dem Umzug abgerissen werden sollte.“ Bei laufendem Geschäftsbetrieb innerhalb von weniger als zwei Jahren einen Ersatz für den 1974 errichteten und technisch nicht mehr zeitgemäßen Altbau zu schaffen, war für alle Beteiligten eine gewaltige planerische und logistische Herausforderung.
Mit Profis in eigener Sache am Werk und einem praktisch nahtlosen Übergang der rund 100 Verwaltungsarbeitsplätze von den alten in die neuen Räumlichkeiten, konnten die Pläne aber letztlich perfekt realisiert werden. Nun verfügen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ditting-Zentrale in Rendsburg über modernste Technik in einem nach KfW-55-Standard errichteten Gebäude hinter einer klassischen Mauerwerkskonstruktion aus Klinkerfassade plus Kerndämmung.
Klinkerfassade aus Fertigteilen mit Verblendern
Dezentes Farbspiel mit Verblender "Breslau"
Für die Gestaltung des Neubaus in Rendsburg galt: Verblender im NF-Format, zurückhaltende Wirkung und trotzdem „eine gewisse Präsenz“, unaufdringlich aber zugleich mit einer eleganten Note. Vandersanden-Fachberater Ed Pelzers präsentierte eine Auswahl unterschiedlicher Fassadensteine, deren Wirkung mit Hilfe aufgemauerter Musterwände in Augenschein genommen wurde. Eine für die Region typische Farbgebung in kräftigem Rot kam allerdings nicht infrage. „Unserem Gefühl nach wäre der Effekt dann etwas zu laut ausgefallen“, so Christine Grote. Der Strangpress-Verblender „Breslau“ von Vandersanden besteht aus einer Mischung von Maas- und Westerwald-Ton und bietet bei violetter Grundfarbe ein Farbspiel mit Nuancen von Rot, Braun und Schwarz. Um den Charakter der natürlichen Oberflächenstruktur zu verstärken, wurde bei der Mischung der Steine der Anteil der Fußsortierung erhöht.
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„Die Fugenfarbe wird oft unterschätzt“
Während der Bemusterung wurde auch die Frage der Fugenfarbe erörtert. „Die Farbgebung der Fuge wird oft unterschätzt“, sagt Christine Grote, „und selbst wir sind in der Praxis immer wieder erstaunt, wie stark selbst kleine Unterschiede die Gesamtwirkung einer Fassade am Ende beeinflussen können.“ Das Ergebnis in diesem Fall: Ein helles Beige, das die Fugen mit dem nuancierten Farbspiel der Ziegel zu einer harmonischen Einheit verschmelzen lässt. Das Mauerwerk wurde im sogenannten wilden Verband aus einer Kombination von ganzen und halben Steinen errichtet, die beliebig angeordnet sind und dennoch einem geregelten Muster folgen.
Wohnungsbau-Krise betrifft auch Vandersanden
Den gewünschten Verblender zu bekommen, war bei diesem Projekt kein Problem. Vandersanden kann liefern, die Lager sind voll. Denn die Krise im Wohnungsbau geht auch an Vandersanden nicht spurlos vorbei. Wie andere Ziegelhersteller auch, musste Vandersanden die Produktion drosseln. Das Werk in der Oberlausitz steht derzeit still, die Mitarbeiter wurden komplett in Kurzarbeit geschickt. Auch zwei Werke in Belgien und in den Niederlanden wurden gestoppt. Nach den aktuellen Konjunkturzahlen für das Baugewerbe sind die Aussichten in der Folge auch für die Ziegelindustrie nicht gut, denn die Lager des Fachhandels sind ebenfalls gut gefüllt und werden zuerst abverkauft, sollte die Nachfrage wieder anziehen.
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