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Urban Mining beim Brückenabbruch in Berlin

In Berlin-Charlottenburg ist die Westendbrücke verschwunden. Innerhalb von nur zwei Wochen hat die RWG I Abbruch und Tiefbau GmbH, ein Tochterunternehmen von Heidelberg Materials Mineralik, den gleisüberführenden Teil der Spannbetonbrücke abgerissen. Rund 99 Prozent der Abbruchmasse wurden recycelt – ein Musterbeispiel für Urban Mining.

Abriss Westendbrücke: 99 Prozent Wiederverwertung des Bauschutts
Die Westendbrücke in Berlin-Charlottenburg ist eine der verkehrsreichsten Autobahnbrücken im Stadtgebiet. Ihr Abriss bedeutete auch eine Unterbrechung des Fern- und S-Bahnbetriebs | Foto: Jost Listemann I TIME:CODE:MEDIA

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Mit mehr als 220 Millionen Tonnen pro Jahr bilden mineralische Abfälle wie Bauschutt, Straßenaufbruch und Boden den größten Abfallstrom Deutschlands. Im Schnitt werden knapp 90 Prozent davon wiederverwertet. „In unserem Fall liegen wir bei 99 Prozent“, sagt RWG-Geschäftsführer Oliver Schumacher. Aus dem Bauschutt der Westendbrücke entstehen Sekundärrohstoffe, die in der Herstellung von Beton, Schotter oder Stahl erneut genutzt werden können. Schadstoffe wie Asbest wurden ausgeschleust und fachgerecht entsorgt.

Recyclingquote von 99 Prozent

Das Projekt stand unter enormem Zeitdruck. Als an der nahegelegenen Ringbahnbrücke Risse entdeckt wurden, entschied die Autobahn GmbH, die Westendbrücke gleich mit abzureißen, um lange Sperrungen des Fern- und S-Bahnverkehrs zu vermeiden. Der Abriss des Brückenteils über den Gleisen musste in nur zwei Wochen erfolgen.

Die Gleise mussten ausgebohlt und mit Vlies bedeckt werden – über eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern. | Foto: Jost Listemann I TIME:CODE:MEDIA
Die Gleise mussten ausgebohlt und mit Vlies bedeckt werden – über eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern. | Foto: Jost Listemann I TIME:CODE:MEDIA

Trotz enger Frist und zusätzlicher Herausforderungen – darunter asbesthaltige Asphaltlagen und der Abbau eines alten Stellwerks – konnte der Zeitplan eingehalten werden. Zum Schutz der Gleise wurden in Spitzenzeiten bis zu 50 Arbeiter eingesetzt, allein 13.500 m³ Schottertragschicht aufgebracht und 4.000 Quadratmeter Fläche mit Vlies abgedeckt.

Nachhaltigkeit im Rückbau

Ressourcenschonung und Baulogistik gingen bei diesem Projekt Hand in Hand - Urban Mining als praktischer Bestandteil des Rückbaus. „Neben dem Abbruch zählt auch das Aufbereiten von Abbruchmaterial zu unserem Kerngeschäft“, so Schumacher. Insgesamt türmten sich nach Abschluss der Arbeiten rund 21.000 m³ Material. Statt auf der Deponie zu landen, flossen 99 Prozent davon zurück in den Wirtschaftskreislauf – ein Wert, der deutlich über dem Branchenschnitt liegt.

Neben dem Abbruch zählt auch der Abtransport und das Aufbereiten von Abbruchmaterial zum Kerngeschäft der RWG-Gruppe. | Foto: Jost Listemann I TIME:CODE:MEDIA
Neben dem Abbruch zählt auch der Abtransport und das Aufbereiten von Abbruchmaterial zum Kerngeschäft der RWG-Gruppe. | Foto: Jost Listemann I TIME:CODE:MEDIA

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Dass das Projekt gelang, lag auch am Zusammenspiel der Beteiligten. Genehmigungen für Schwertransporte, Lärmschutz oder Nachtarbeit wurden im Eiltempo erteilt, Behörden und Unternehmen zogen an einem Strang. Für Projektingenieur Dr. Sebastian Krohn von der DEGES ist das Ergebnis beispielhaft: „Hier waren Profis am Werk mit Sachverstand und Erfahrung – die wissen, was zu tun ist, auch in komplexen und zeitkritischen Projekten.“

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Kreislaufwirtschaft: Potenziale nicht ausgeschöpft

Urban Mining bleibt allzu häufig noch ein abstraktes Konzept. Denn mineralischer Bauschutt wird hierzulande zwar recycelt, kommt allerdings anschließend nur für untergeordnete Anwendungen wie Tragschichten im Straßenbau zum Einsatz. Die Potenziale für hochwertiges Recycling und zirkuläre Baustoffnutzung bleiben weitgehend ungenutzt, kritisieren Experten. Ändern könnten das verbindliche Rezyklatquoten und Materialvorgaben für den öffentlichen Sektor.

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