Transporter im Mini-Format
Die kompakten Stadtlieferwagen sind flink, wendig und bieten erstaunlich viel Platz. Sie ergänzen häufig die Flotte der schweren Transporter im Garten- und Landschaftsbau. Die Auswahl ist groß, wie der Überblick zeigt.
Zugegeben, für die großen und schweren Dinge des GaLaBau-Alltags sind die kleinen Kompaktlieferwagen mit rund 2 t zulässigem Gesamtgewicht wenig geeignet. Kaum einer der Pkw-ähnlichen Nutzfahrzeuge kann 1 t Nutzlast bieten und schießt sich damit ins Abseits, wenn Natur- oder Betonsteine in größerer Zahl oder gar Schotter und Kies zur Baustelle gebracht werden müssen. Bei Pflanzen, Kunststoffbelägen oder Werkzeugen wie einer Rüttelplatte sieht die Sache aber ganz anders aus. Ihr Bauch fasst trotz der geringen Außenmaße recht viel Ladung. Ganze Europaletten oder gar zwei davon mit Sackware wie Pflanzsubstrate schlucken ihre Frachträume.
Zur Beladung gibt’s standardmäßig eine rechte Schiebetür, gegen Mehrpreis manchmal sogar eine zweite auf der linken Seite. Das Heckportal geben Doppelflügeltüren oder eine Heckklappe frei. Bei langen Gegenständen hilft die so genannte Leiterklappe im Dachbereich, die der eine oder andere Hersteller optional anbieten kann. Und haben die Großmeister wichtiges Arbeitsgerät vergessen zum Einsatzort mitzunehmen, können die flinken Winzlinge im Handumdrehen nachliefern. Mit ihren handlichen Abmessungen und potenten Antrieben bahnen sie sich in Windeseile ihren Weg durch gedrängten Stadtverkehr und engen Nebenstraßen.
Was bei Toyota der Proace City ist, heißt bei Citroën Berlingo, bei Peugeot Partner und bei Opel Combo. Die Karosserie aller vier ist im Prinzip identisch. Nur die Front der Stadtlieferwagen wurde dem jeweils eigenen Stil der Marke angepasst. Da sich die technischen Features und Abmessungen gleichen, nehmen auch alle Modelle auf maximal 3,44 m Ladelänge zwei Europaletten quer auf. Der Platz zwischen den Radkästen reicht dafür aus. Naturgemäß variieren die Preise, wenn auch nur leicht. So ist der Citroën ab 16.330 Euro, der Peugeot ab 16.580 Euro und Opel ab 16.850 Euro zu haben. Neu bei Opel: Der Combo Cargo kann jetzt mit Allradantrieb und mehr Bodenfreiheit geliefert werden. Dafür gibt es den Citroën Berlingo und den Peugeot Partner als Kastenwagen bald auch mit Elektromotor. Sie lassen Höchstgeschwindigkeiten bis 110 km/h zu. Die Reichweite geben die Hersteller mit 170 km an.
Der nächste Renault Kangoo steht schon in den Startlöchern. Noch in 2020 soll die neue Generation des Renault Kangoo Rapid und Renault Kangoo Z.E. folgen. Das heißt automatisch auch Modellwechsel für den Mercedes Citan und den noch jungen Nissan NV250. Erst im Herbst 2019 hat Nissan die Ablösung NV250 für den betagten Vorgänger NV200 ins Rennen geschickt. Den gibt es jetzt nur noch auf unbestimmte Zeit in der elektrischen Variante als e-NV200 im Nissan-Programm. Die Basisdaten des NV250 haben sich gegenüber dem Kangoo Rapid nicht verändert: zwei Radständen, zwei Karosserievarianten und Diesel-Motorisierung in den genannten Leistungsstufen. Das zulässige Gesamtgewicht reicht bis 2,2 t, die Nutzlast bis 719 kg. Die Nettopreise beginnen bei 18.490 Euro. Nissan bietet für den NV250 eine Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 km – ein Novum in dieser Klasse.
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Mit dem Modellwechsel bei Renault bringt auch Mercedes einen Nachfolger für den Citan. Der wird bei Renault-Nissan entwickelt und soll auch in einer Elektroversion auf den Markt kommen. Die E-Plattform von Renault-Nissan bietet einen 52-kW-Elektromotor und Batteriepakete für maximal 400 km Reichweite.
Etwas in die Jahre gekommen ist inzwischen auch der Fiorino, dessen 6. Generation Fiat in 2016 vorgestellt hat. Damals frischten die Italiener Karosserie- und Innenraum auf und verpassten ihrem kleinsten Lieferwagen mit 2,8 m3 Ladevolumen und 660 kg Nutzlast neue Motoren und auf Wunsch eine automatisierte Schaltung. Unter der Hauber trägt der Italiener einen 1,3-l-Diesel mit 80 oder 95 PS. Dazu gesellt sich ein 1,4-l-Benziner mit 77 PS sowie eine Erdgasvariante. Das bivalente Triebwerk Natural Power arbeitet wahlweise mit Benzin oder Erdgas (CNG) und leistet 70 PS. Der Fiat Fiorino kommt in zwei Karosserievarianten (Cargo und Kombi) auf die Straße.
Deutschlands günstigstes Nutzfahrzeug dürfte der Dacia Dokker Express sein. Die rumänische Renault-Tochter spielt auf dem deutschen Markt auch in diesem Segment die Rolle des Preisbrechers. Der Stadtlieferwagen kann mit einem Einstiegspreis von 9.900 Euro netto punkten. Dafür darf der Kunde eine zweckmäßige, aber keinesfalls üppige Ausstattung erwarten. Bremsassistent mit ESP und ABS, Berganfahrhilfe und Zurrösen im Laderaum sind aber Serie. Technisch basiert das Modell auf dem Lodgy. Der Familien-Van stiftet auch die Motoren. Der Selbstzünder leistet 75 oder 95 PS und der Benziner bringt es auf 102 oder 131 PS. Die Autogas-Version ist nicht mehr im Pro-gramm. Der Laderaum fasst maximal 3,9 m3 Volumen, 3,3 m3 ohne das Easy-Seat-System. Die Nutzlasst gibt Dacia mit 675 kg an, die maximale Ladelänge mit 3,11 m. Der Transport von Europaletten in Längsrichtung ist möglich. Die Hecktüren öffnen bis zu 180° weit. Ab Werk gibt es eine seitliche Schiebetür rechts und asymmetrische Heckflügeltüren.
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