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Vielfalt statt Einfalt

Der MAN TGE bietet eine Vielzahl von Modellvarianten ab Werk sowie Spezialaufbauten und Sonderfahrzeuge, die über den klassischen Kasten- oder Pritschenwagen hinausgehen. Als Lkw-Hersteller ist MAN offen für individuelle Kundenwünsche und arbeitet eng mit Aufbauern zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen wie Pritschen, Kipper oder Koffer anzubieten.

MAN TGE ist Vielfältig für den GaLabau im Einsatz
Seine Vielfalt an MAN TGE-Modellen präsentierten der Münchener Hersteller im spanischen Valencia. | Foto: Randolf Unruh
Wenn MAN seine Flotte mit eigenen sowie Fremdaufbauten auffährt, ist’s eine Wonne für Interessenten an Speziallösunge, zum Beispiel Pritschenwagen, für deren Be- und Entladung schließlich nicht immer ein Stapler herumkurvt. Den Job übernimmt dann etwa ein Ladekran von Hiab mit 1,2 Metertonne Lastmoment – genug etwa für schwere Pflanztröge mitsamt Inhalt und Paletten. Oder Kipper: Der MAN TGE mit Trigenius-Dreiseitenkipper von Meiller und 5,5 Tonnen Gesamtgewicht ist ganz neu im Programm. Humbaur kennt jeder in der Branche als Hersteller von Anhängern. Noch frisch im Angebot ist der Dreiseitenkipper Humbaur Flextip, er trägt auf dem TGE als 3,5-Tonner rund 870 Kilogramm Schüttgut. Der alteigesessene Anbieter Scattolini nennt die gleiche Nutzlast. Beide Fabrikate gibt es als Komplettpaket ab Werk.

Wer einen wahren Alleskönner sucht, wird bei der Kombination TGE und Schoon-Dreiseitenkipper fündig. Auf Wunsch ergänzt mit einer üppigen Werkzeugbox vor dem Aufbau und Ladekran, komplettiert mit Arbeitsscheinwerfer und erhöhter Bordwand. Trotzdem trägt die Kombination dank Aluminium-Kipppritsche eine knappe Tonne Nutzlast. Und ist auch als Doppelkabine zu haben.

Wer mit Absetzkippern hantiert, wird eher zu einer stämmigen Ausführung des TGE mit 5,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse greifen. Die trägt dann auf dem Rücken auch gleich den Minibagger zur Baustelle. Darf’s ein wenig mehr sein? Dann passt vielleicht der BE-Combi. Was aussieht wie ein Dreiachser, ist tatsächlich eine Fahrzeugkombination auf Basis des TGE-Fünftonners mit Zwillingsbereifung, führerscheinfreundlich mit der einfach zu erlangenden BE-Fahrerlaubnis zu bewegen. Ergebnis ist ein stämmiger Siebentonner mit Pritsche, Plattform oder was auch immer.

Zwei Allradvarianten des TGE von MAN

Ein Transporter, zwei Allradsysteme: MAN TGE 4x4 für den Einsatz abseits der Straße. | Foto: Randolf Unruh
Ein Transporter, zwei Allradsysteme: MAN TGE 4x4 für den Einsatz abseits der Straße. | Foto: Randolf Unruh

Liegt das Ziel abseits der Straße, steht der TGE mit einer der beiden 4x4-Antriebe zur Wahl. Die leichte Variante basiert auf dem MAN mit Vorderradantrieb mit 3,5 bis 4,0 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Eine Haldex-Kupplung verteilt das Drehmoment in Sekundenbruchteilen abhängig vom Schlupf zwischen den Achsen, Automatikgetriebe ist Standard. Für die gewichtigeren TGE-Ausführungen zwischen 4,0 und 5,5 Tonnen auf Basis des Hinterradantriebs offeriert MAN den 4x4 in Zusammenarbeit mit Allradspezialist Oberaigner. Dessen permanenter Allradantrieb verteilt die Kraft fix mit 42:58 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Schalt- und Automatikgetriebe stehen zur Wahl.

Fahren der Zukunft mit dem TGE von MAN

Wer Anhänger kann, der kann auch Aufbauten: neuer Humbaur-Kipper Flextip. | Foto: Randolf Unruh
Wer Anhänger kann, der kann auch Aufbauten: neuer Humbaur-Kipper Flextip. | Foto: Randolf Unruh

Das ist Gegenwart – und die Zukunft? Schon jetzt kündigt MAN die Neuheiten 2024 an. Zur Erfüllung neuer Vorschriften muss eine neue Elektrik- und Elektronikstruktur her. Sichtbar wird der Schritt am neuen Cockpit mit digitalen Instrumenten, mit Bildschirmen im Format 10,4 und 12,9 Zoll und einem anderen Lenkrad. Einzug halten ebenfalls eine elektrische Parkbremse und ein schlüsselloses Startsystem.

Gedeiht die grüne Branche?

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Dazu addieren sich neue Assistenzsysteme. Zum Beispiel kann sich der TGE mit seinem Verkehrszeichenassistent künftig automatisch an Tempobegrenzungen anpassen. Der Müdigkeitsassistent zupft weckend am Sicherheitsgurt und bei einem Ausfall des Fahrers kommt der TGE automatisch zum Stehen. Zur Grundausstattung zählen ebenfalls Parkassistent und aktiver Spurassistent.

Zulassung als Light- oder Heavy Duty

Klassischer Dreiseitenkipper von Scattolini: lieferbar von MAN aus einer Hand. | Foto: Randolf Unruh
Klassischer Dreiseitenkipper von Scattolini: lieferbar von MAN aus einer Hand. | Foto: Randolf Unruh
Schon jetzt wechselt MAN bei der Homologation des TGE von Modell zu Modell von Light Duty zu Heavy Duty, von EU 6 zu Euro VI. Ursache sind unter anderem zunehmend komplexe und kaum zu erfüllende Emissionsvorschriften für Light Duty, Pkw lassen grüßen. Messungen und deren Ergebnisse von EU 6 und Euro VI sind nicht direkt vergleichbar. Die Leistungsstufen unterscheiden sich nur in der stärksten Ausführung: Light Duty 130 kW (177 PS), Heavy Duty 120 kW (163 PS). Man wird den Wechsel, für Käufer unerheblich, vermutlich auch bei anderen Herstellern sehen. Sie sind in einem breiten Bereich frei in der Einstufung. Es gilt die Referenzmasse, sie entspricht etwa dem Leergewicht mit Fahrer und gefülltem Tank. Die Einstufung nach Light Duty (EU 6) ist bis hinauf auf rund 2,8 t möglich, die Einstufung nach Heavy Duty (Euro VI) bereits ab knapp 2,4 Tonnen. Dazwischen besteht Wahlfreiheit. Erstes Ergebnis ist eine HD-Ausführung des MAN TGE 3.160, ein 3,5-Tonner mit Hinterradantrieb, Einzelbereifung und Automatikgetriebe.

Schließlich noch ein Tipp: Wer wegen Arbeiten in Innenstädten, Parks oder auf Friedhöfen auf die leise und abgasfreie Elektromobilität setzt, kann im Schlussverkauf zurzeit noch den vollelektrisch angetriebenen MAN eTGE ordern. Sein identischer Bruder e-Crafter ist schon nicht mehr zu bekommen. Ab Frühjahr 2024 ist dann auch für den MAN eTGE Feierabend. Weiter geht es erst Jahre später mit dem Nachfolgemodell.

MAN TGE ist Vielfältig für den GaLabau im Einsatz: Weitere Bilder

Schwerer Junge: TGE 6.180 mit Hakenlift und Abrollkipper. Transportiert alles – einschließlich Minibagger. | Foto: Randolf Unruh
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