Handlungsempfehlungen zum Wurzelschutz
Allzu häufig werden Baumwurzeln bei Tiefbaumaßnahmen irreparabel beschädigt, sodass die Standsicherheit des Baumes nicht mehr gegeben ist. Die Qualitätsgemeinschaft Baumpflege und Baumsanierung (QBB) stellt Handlungsempfehlungen zum Wurzelschutz als kostenlosen Download bereit.
Hamburger Wurzelschutz-Konzept
Erkannt und erfolgreich bewältigt wurde diese Herausforderung in Hamburg. Hier haben die Zuständigen, auch in Zusammenarbeit mit Baumpflegeunternehmen der QBB, ein Modell entwickelt, bei dem in der Praxis alle Rädchen zum Schutz der Baumwurzeln nahtlos ineinandergreifen. Wie dieses Konzept genau funktioniert, wird auf der Internetseite des QBB erläutert. Interessierte können sich hier eine komplette Abhandlung zur praktischen Vorgehensweise in Hamburg herunterladen. Ergänzt wird die Empfehlung durch zahlreiche Skizzen, Formularvorlagen und Fotografien, die einzelne Schritte praxisnah und anschaulich erklären. „Wir möchten, dass alle Gemeinden, Städte und Fachfirmen Zugang zu diesem Material bekommen, damit möglichst viele Kommunen bald dem positiven Beispiel Hamburgs folgen“, begründet Rhiem das kostenfreie Angebot.
Das „Hamburger Modell“
Baubegleitung durch Fachmann
Wird in Hamburg der Baumpfleger angefordert, beginnt er sofort mit den routinierten Vorbereitungen für die anstehende Baubegleitung. Hierfür erstellt der Fachmann zunächst ein sogenanntes Wurzelprotokoll. Entwickelt wurde dieses Protokoll, das inzwischen in ganz Hamburg etabliert ist, im Jahr 2011 von der QBB-Mitgliedsfirma Baumpflege Bollmann GmbH mit Sitz im hamburgnahen Ellerau. Hier dokumentiert der Baumpfleger alle Maßnahmen, die er im Zuge seiner Baubegleitung zum Schutz der Wurzeln durchführt, und listet eventuelle Wurzelschäden oder -verluste auf. Sind die Tiefbauarbeiten beendet, bekommt der zuständige Baumkontrolleur bzw. der Baumbesitzer das Protokoll als Grundlage für künftige Baumkontrollen und Pflegemaßnahmen. Diese kann er dann gemäß dem aktuellen Wurzelzustand der Bäume bedarfsgerecht planen. Die Transparenz und Zusammenarbeit aller an den Baumaßnahmen und der Baumpflege Beteiligten führt dazu, dass es in Hamburg inzwischen überaus selten zu Unfällen kommt, die durch nicht standsichere Bäume verursacht werden.
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QBB bietet Unterstützung an
Der Schutz von Baumwurzeln bei Bauarbeiten wird bereits in zahlreichen bundesweit geltenden Regelwerken thematisiert und gefordert. Zum Beispiel in der ZTV Baumpflege, der DIN 18920 und der RAS-LP 4. „Die tatsächliche Umsetzung dieser Rechtsgrundlagen ist jedoch immer eine verwaltungstechnische Entscheidung und liegt somit in der Verantwortung der Städte und Gemeinden. Letztendlich sind sie es, die die Rahmenbedingungen für einen effektiven Wurzelschutz auf Baustellen schaffen müssen“, so Rhiem. Die Zuständigen in den Verwaltungen stünden aber mit dieser Herausforderung nicht allein dar, sondern könnten auf die Erfahrungen und die Beratung von Sachverständigen und qualifizierten Baumpflegeunternehmen im gesamten Bundesgebiet zurückgreifen. „Wir von der QBB bieten all denjenigen, die sich beraten lassen möchten, unsere Unterstützung an. Die Handlungsempfehlungen, die zum Download auf unserer Website bereitstehen, sind ein erster kostenloser Service. Die QBB kann darüber hinaus aber auch den Kontakt zu Experten und Beratern vermitteln, die bei der Entwicklung und Einführung von Modellen zum Wurzelschutz helfen“, sagt Rhiem. Anfragen können an die QBB-Geschäftstelle im Haus der Landschaft in Bad Honnef gestellt werden.
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