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Bei Stihl wächst der Batterieantrieb rasant

Die Konkurrenz schläft redensartlich nicht, weshalb neue Entwicklungen schnellstmöglich auf den Markt müssen – gerade im Akku-Geschäft. Mit dem Fertigungskonzept „Matrix“ macht Stihl, Gerätehersteller für Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftspflege, deshalb Dampf bei der Montage von Kettensägen, Trennschleifern & Co. Das global agierende Familienunternehmen gewährte jetzt einen Blick hinter die Kulissen.

Stihl treibt Akku-Offensive mit neuer Matrixproduktion voran
Die Akku-Transformation schreitet global voran – auf die regional unterschiedliche Dynamik reagiert der Gerätehersteller aus Waiblingen mit Flexibilität und Marktnähe. | Foto: B_I MEDIEN/Budde

Ein Videoclip mit gewaltiger Berglandschaft, Fallschirmspringern, bärtigen Cowboys, Wald und Kettensägen flimmerte beim Medientag über einen XL-Bildschirm im Stihl-Werk. Die eindrucksvollen Bilder sollen in den USA verdeutlichen, wofür das deutsche Unternehmen (5,33 Milliarden Euro Jahresumsatz, knapp 20.000 Mitarbeiter) steht – und zwar seit fast 100 Jahren, denn 2026 steht das große Firmenjubiläum an. Eine große Schar Pressevertreter verfolgte den Werbefilm, der in einem für die Schwaben bedeutenden Markt einen starken Eindruck hinterlassen soll.

Nordamerika ist Stihls größter Markt

Immerhin ist Nordamerika mit etwa einem Drittel des Gesamtumsatzes die stärkste Region für Stihl. Allerdings hinke dort das Akku-Geschäft noch hinterher, stellte Vorstandsvorsitzender Michael Traub fest. Viele Kunden hinterfragten Leistung und Laufzeit. Benzin sei daher noch führend. Die Verbrenner-Technologie spiele auch in Zukunft noch eine Rolle, doch mit einem Anteil von 25 Prozent am Stihl-Gesamtabsatz sind Akku-Produkte ein wachsender Bestandteil des Portfolios (2023: 24 Prozent).

Während batteriebetriebene Geräte in Westeuropa bereits den Absatz dominieren, holen andere Regionen mit unterschiedlicher Dynamik auf. So liegt beim Absatz der Akku-Anteil in Deutschland und der Schweiz bei um die 60 Prozent. In Österreich, Skandinavien und den Benelux-Staaten ist etwa jedes zweite verkaufte Stihl-Produkt akkubetrieben. In Osteuropa dagegen hätten viele noch Benzin im Blut, was auch für Lateinamerika gelte, ließ Traub durchblicken. Afrika bezeichnete er als „großes Versprechen“. Ozeanien zeige sich gegenüber der Akku-Technik sehr offen. Dort setze China viele Batterie-Geräte ab, die es nicht mehr in den USA loswerde. Der Handelskonflikt lässt grüßen.

Stellt die Weichen für die Zukunft: Michael Traub, Vorstandsvorsitzender der Stihl-Gruppe. | Foto: KDBUSCH.com
Stellt die Weichen für die Zukunft: Michael Traub, Vorstandsvorsitzender der Stihl-Gruppe. | Foto: KDBUSCH.com

„Es ist ein Weckruf für uns“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Die Transformation hin zu Akku-Produkten ist für uns ein entscheidender Schritt, um unsere Technologieführerschaft auch in Zukunft zu sichern.“ Stihl investiere gezielt in die Entwicklung leistungsstarker Akku-Produkte und die dazugehörige Ladeinfrastruktur. So baut der Gerätehersteller im rumänischen Oradea einen Produktionsstandort für Akku-Produkte und die dazugehörigen Batteriepacks. Investitionsvolumen: über 100 Millionen Euro. Die Fabrik soll im Herbst 2025 eingeweiht werden.

Matrixproduktion bei Stihl in Waiblingen

In Waiblingen ist unterdessen die neue Matrixproduktion angelaufen. Vier Trennschleifer und zwei Motorsägen werden im Stihl-Werk nach diesem neuen Fertigungskonzept produziert. Mit der Matrixmontage sei das Unternehmen ein Vorreiter in Deutschland, sagte Traub. Es handelt sich um ein flexibles, modulares Konzept. Neben Menschen wuseln auch Roboter durch die Halle. Automatisierung lautet das Zauberwort. Vernetzte Fertigungsstationen ersetzen starre Produktionslinien. Sie lassen sich je nach Bedarf kombinieren und neu konfigurieren. Dies soll die Anpassungsfähigkeit bei wechselnden Produktanforderungen steigern. Der Benefit? So könne das Unternehmen noch schneller auf Veränderungen reagieren und Produkte zeitnah auf den Markt bringen, erläuterte Traub.

Gedeiht die grüne Branche?

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Außer Schnelligkeit ist auch Qualität gefragt. Wie belastbar Profi-Akkus tatsächlich sind, testet Stihl mithilfe eines Betonmischers, in dem diese den Schleudergang durchlaufen. Wie fit die Akkus danach sind, zeigt dann ein Diagnosegerät. Ebenso spielt der Geräuschpegel beim Einsatz von Gartengeräten & Co. eine Rolle – ganz besonders in lärmsensiblen Umgebungen wie Krankhäusern, Friedhöfen, Kitas, Schulen oder Wohngebieten. Daher arbeiten Experten in einem Schallmessraum daran, dass Störgeräusche verschwinden. Sogar aufs Sound-Design achten sie, damit die Geräte runder und wohliger klingen.

Hans Peter Stihl wurde in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. | Foto: Andy Ridder
Hans Peter Stihl wurde in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. | Foto: Andy Ridder

Deutscher Gründerpreis für Hans Peter Stihl

Hans Peter Stihl, langjähriger Geschäftsführer und heute Ehrenvorsitzender von Beirat und Aufsichtsrat, wurde in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury seine außerordentlichen unternehmerischen Leistungen sowie sein jahrzehntelanges gesellschaftliches und ehrenamtliches Engagement. „Es erfüllt mich mit Stolz, diesen Preis stellvertretend für meinen Vater entgegenzunehmen zu dürfen. Er ist ein großes Zeichen der Anerkennung für alles, was er geschaffen und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben hat“, sagte Dr. Nikolas Stihl, Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender, anlässlich der Preisverleihung. Er erhielt die Auszeichnung für Hans Peter Stihl aus den Händen von Prof. Dr. Ulrich Reuter, dem Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von Sparkassen, ZDF, Porsche und Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Hans Peter Stihl trat 1960 in das Unternehmen seines Vaters, Firmengründer Andreas Stihl, ein und führte es von 1973 bis 2002 als geschäftsführender Gesellschafter. Unter seiner Führung entwickelte sich Stihl von einem mittelständischen Hersteller von Motorsägen zu einem international führenden Anbieter von Forst-, Landwirtschafts- und Gartentechnik. Gemeinsam mit seiner Schwester Eva Mayr-Stihl setzte er dabei mit dem weltweiten Aufbau eigener Produktions- und Vertriebsgesellschaften auf eine konsequente Internationalisierung und Ausweitung des Produktportfolios. Heute produziert Stihl in sieben Ländern auf vier Kontinenten und vertreibt seine Produkte mit 44 eigenen Vertriebsgesellschaften und 120 Importeuren in über 160 Ländern.

Stihl: Moderates Wachstum im Jahr 2025

Das soll sowohl die Kundenzufriedenheit als auch den Jahresumsatz steigern. 2024 verzeichnete Stihl ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit Blick auf 2025 sprach Traub von einem guten ersten Halbjahr mit einem Anstieg im mittleren einstelligen Bereich, die Stückzahlen seien solide. Für das Gesamtjahr 2025 peile das Unternehmen ein moderates Wachstum zwischen zwei und vier Prozent an. Die verhaltenen Erwartungen begründete der Vorstandsvorsitzende mit dem Verhalten der Kunden. Zwar spüre Stihl die anhaltende Kaufzurückhaltung und geopolitische Unsicherheit, gleichwohl liege der Umsatz auf einem deutlich höheren Niveau als vor der Pandemie.

Und die angedrohten Zölle? Sollten diese bei 15 Prozent oder mehr für Einfuhren in die USA liegen, so Traub, könnten die Kosten nicht mehr aufgefangen werden – langfristig wirke sich dies auf die Preise aus. Allerdings bringe Stihls Präsenz in den USA einen Vorteil: das Unternehmen produziert in Virginia Beach über 100 Modelle, darunter über 30 Akku-Geräte und elf Akkupack-Typen. Rund 60 Prozent der US-Beschaffung erfolge regional.

Neuheiten im Stihl-Sortiment

Welche Neuheiten Stihl jetzt oder 2026 auf den Markt bringt, zeigte das Unternehmen auch beim Medientag. Dazu gehörten Blasgeräte, Freischneider, Rasenmäher, Trennschleifer, Entaster, Gehölzschneider und Motorsensen – alles mit Akku-Antrieb. Nebst Lademanagement. Zudem präsentierte das Unternehmen Mobilitätskonzepte für den Garten- und Landschaftsbau sowie Kommunen. Elektro-Lastenbikes sollen Einsätze in Parkanlagen, Gärten und auf Friedhöfen vereinfachen. Es wurden Prototypen vorgestellt. Zur Ausstattung zählten unter anderem eine Fahrerkabine, ein Verstausystem auf dem Dach für sperrige Werkzeuge oder Geräte mit Stiel wie Hoch-Entaster oder Heckenschneider, Anhänger für den sicheren Transport von Geräten und Handwerkzeug. Alternativ mit Wassertanks oder Sammelbehältern für Grünabfälle ausstattbar. Ein Mehrfachladegerät ist an Bord.

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