Worauf Betriebe jetzt dringend achten müssen
Die Ausweitung der Mautpflicht rückt näher. Sie gilt ab 1. Juli 2024 auch für Nutzfahrzeuge mit mehr als 3,5 und weniger als 7,5 Tonnen. Zwar gibt es eine „Handwerkerausnahme“, die den Garten- und Landschaftsbau jedoch nicht einbezieht. Wie sich Betriebe auf die Lkw-Maut vorbereiten können, erläutert Technologie-Dienstleister Toll Collect.
Dass die „Handwerkerausnahme“ nicht für GaLaBau-Betriebe gilt, stößt in der Grünen Branche auf Unmut. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) setzt sich in Gesprächen mit der Politik für eine Mautbefreiung ein. Doch wenn der Erfolg ausbleibt? Wie sich GaLaBau-Betriebe darauf vorbereiten können, erläutert Toll Collect. Der Technologie-Dienstleister betreibt seit 2005 eines der größten Mautsysteme weltweit. Die Hauptaufgabe ist es, die Lkw-Maut in Deutschland einzunehmen und an den Bundeshaushalt zu transferieren, wo sie zweckgebunden für die Straßeninfrastruktur eingesetzt wird.
Pressesprecherin Antje Schätzel rät: „Prüfen Sie, ob Ihre Fahrzeuge mautpflichtig sind.“ Was die Zahlung angeht, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ist eine sogenannte On-Board Unit (OBU) im Nutzfahrzeug eingebaut, muss sich der Fahrer nicht mehr manuell per App oder im Internet einbuchen. „Damit Sie die OBU nutzen können, müssen Sie zuerst Ihr Unternehmen und Ihre mautpflichtigen Fahrzeuge bei Toll Collect registrieren.“
Lkw-Maut: So bereiten sich Betriebe vor
- Einen Blick in die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) werfen
- Maßgeblich ist laut Toll Collect die Eintragung im Feld F.1: Mautpflichtig werden Fahrzeug mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse (tzGm) von mehr als 3,5 Tonnen
- Fahrzeuge mit einer tzGm von genau 3,5 Tonnen (3.500 kg) oder weniger werden nicht mautpflichtig
- Fahrzeugkombinationen werden nur dann mautpflichtig, wenn das Zugfahrzeug eine tzGm von mehr als 3,5 Tonnen hat
- Ein Gespann mit mehr als 3,5 Tonnen tzGm ist auch ab 1. Juli 2024 nicht mautpflichtig, wenn das Zugfahrzeug genau 3,5 Tonnen tzGm oder weniger hat
- Die Mautpflicht gilt für Fahrzeuge, die für den Güterverkehr verwendet werden oder dafür geeignet sind
- Für Handwerksbetriebe gibt es Ausnahmen von der Mautpflicht
Zahlung der Maut: OBU, Online oder App
- Als am komfortabelsten bezeichnet Toll Collect die Mauterhebung mit einem Mautgerät (Onboard-Unit – OBU)
- Toll Collect stellt OBUs kostenlos zur Verfügung
- Erst Fahrzeuge bei Toll Collect registrieren und anschließend einen Einbautermin bei einer Servicepartner-Werkstatt vereinbaren
- Vor der ersten Fahrt mit dem neuen OBU darauf achten, dass das Gewicht auf „<7,5 Tonnen“ eingestellt ist
- Die Maut wird automatisch ab 1. Juli 2024 auf Autobahnen und Bundesstraßen erhoben
- Die Online-Einbuchung ist Toll Collect zufolge eine praktische Lösung, wenn Nutzer vieles im Internet disponieren oder sich keine On-Board Unit in ihre Fahrzeuge einbauen lassen möchten. „Grundsätzlich können Sie sich ohne Registrierung online einbuchen", heißt es
- Wer sich flexibel von unterwegs einbuchen möchte und lieber auf eine On-Board Unit verzichtet, kann auch eine App nutzen. Dies ist laut Toll Collect ohne Registrierung möglich. Als registrierter Kunde besteht allerdings der Vorteil, dass Nutzer ihre Zugangsdaten für das Kunden-Portal auch für die App nutzen können. Dadurch stehen in der App auch Fahrzeugdaten aus dem Portal zur Verfügung
Handwerkerausnahme: Voraussetzungen für eine Mautbefreiung
- Eine Liste der Berufe für die Handwerkerausnahme steht auf der Webseite des Bundesamts für Logistik und Mobilität
- Die Handwerkerausnahme gilt laut Toll Collect, wenn das Fahrzeug von einem Mitarbeiter des Betriebs gefahren wird und Material, Ausrüstungen oder Maschinen transportiert, die zur Ausführung der Dienst- und Werkleistungen des Handwerksbetriebs notwendig sind, oder wenn es handwerklich gefertigte Güter transportiert, die im eigenen Handwerksbetrieb hergestellt, weiterverarbeitet oder repariert werden
- Handwerksbetriebe können Fahrzeuge online hier auf der Toll Collect-Website melden
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