Schon im Dezember meldete die chemische Industrie Kostensteigerungen zwischen 40 und 60 Prozent bei Epoxidharzen. Mit weiteren Preissteigerungen war im ersten Quartal 2021 zu rechnen. Als Grund wurde eine ungewöhnlich starke Verknappung an Rohstoffen für die Herstellung von bauchemischen Produkten genannt. Die Zuspitzung der Marktsituation sei auf eine außergewöhnlich hohe Auslastung sowie zahlreiche Ausfälle in der rohstoffproduzierenden Industrie zurückzuführen, hieß es von MC-Bauchemie. Viele Produzenten seien wegen höherer Gewalt aktuell nicht lieferfähig.

„Historische Ausnahmesituation“

In den USA habe ein Sturm Mitte Februar in weiten Teilen die dortige Öl- und chemische Industrie lahmgelegt, die noch mit den Folgen kämpfe. Zugleich verzögern sich Lieferungen, weil die Logistikketten weltweit gestört sind. Wegen der Überlastung der Seehäfen, des Mangels an Leercontainern und der Vollauslastung der Schiffe erhöhen sich Logistik- und Frachtkosten. Eine Trendwende sei nicht absehbar, hieß es von MC-Bauchemie. Durch die Havarie des Containerschiffes "Ever Given" im Suezkanal verschärft sich aktuell diese Situation.

Keine Trendwende in Sicht

Die Preise für Rohstoffe wie z.B. Silikonprodukte, Silane, Acrylate und Harze haben sich zuletzt innerhalb weniger Wochen mehrfach erhöht. In manchen Bereichen seien die Rohstoffpreise um das Vierfache gestiegen. Um lieferfähig zu bleiben, sehe sich MC-Bauchemie dazu gezwungen, die extremen Preissteigerungen zu akzeptieren und die Preise für die eigenen Produkte ab dem 1. April anzuheben, hieß es aus Bottrop. Betroffene Kunden würden in den kommenden Tagen benachrichtigt.

Die seit Ende 2020 anziehenden Preise am Baustoffmarkt beunruhigen Handwerk und Baugewerbe. Sie drohen, das Bauen in Deutschland weiter zu verteuern.