Das Wacken der Baubranche
Die Nordbau 2023 ist vorbei. Für viele der 42.800 Besucher, die sich im ausgebuchten Freigelände bewegt haben, war die heiße Spätsommersonne eine echte Herausforderung. Wer sich dennoch bei den 676 Ausstellern über neue Maschinentechnologie und aktuelle Trends informiert hat, erlebte eine spannende 68. Auflage einer Fachmesse, die den Charme eines Familientreffens hat.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Nordbau und Wacken-Festival haben ein paar Gemeinsamkeiten. Beide Großereignisse finden in Schleswig-Holstein statt, beide haben immer wieder mit widrigem Wetter zu kämpfen, beide haben ihre Fangemeinde und auf beiden Veranstaltungen freut man sich viele bekannte Gesichter des vorherigen Jahres wiederzutreffen. Bei den Besucherzahlen liegt Wacken allerdings noch einiges vor der Kompaktmesse fürs Bauen im nördlichen Europa.
Denn auch wenn die Messe in den Holstenhallen mit gut 42.000 Besuchern zufrieden sein kann, kommt sie an die Zahlen der Vor-Corona-Zeit noch nicht ran – 2019 zählte die Messe über 62.000 Besucher. Allerdings ist die Tendenz wieder steigend und es konnten mehr Besucher als noch vor einem Jahr in Neumünster begrüßt werden. Peter Oppermann von Oppermann & Fuss GmbH, vertreten mit mobilen Sieb- und Brechanlagen auf der Nordbau, fasst zusammen: „Wir alle spüren die zunehmende Zurückhaltung bei unseren Kunden, weil viele nicht wissen: Wohin geht es? Hohe Zinsen, Inflation, der Krieg in der Ukraine sowie Unsicherheiten durch Vorgaben und Regularien haben dazu geführt, dass weniger investiert wird. Umso wichtiger sind diese Plattformen, um Zuversicht für unsere Kunden zu zeigen. Wir hatten schließlich mehr als zehn Jahre einen Steigflug. Die jetzige Situation entspricht dem Wirtschaftszyklus, den wir alle kennen und erwarten konnten“.
Nordbau: Informieren, Lösungsansätze nutzen, loslegen
Wie der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen bei der Messeeröffnung sagte, gehe es derzeit darum, Hürden zu überwinden und anzupacken. Eine Zeit der Umbrüche erfordere Lösungen, das gelte für den Umgang mit Wasser sowie für die Umsetzung der Energiewende.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen zur Nordbau:
Die Partner des Sonderthemas „Wasser… & bauen“ in Halle sechs haben über die Herausforderungen, Risiken und Lösungen für nachhaltiges Wassermanagement informiert. Zahlreiche Vertreter von Politik, Verbänden und Kommunen nutzten die Gelegenheit, sich Anregungen, Tipps und Kontakte für anstehende Infrastrukturmaßnahmen zu holen. Fortlaufende Forschung und schon bestehende Konzepte zeigten, wie verbesserter Hochwasserschutz umsetzbar ist, wie Starkregenereignissen begegnet werden kann, wie Renaturierung zum Klimaschutz beitragen kann, wie Wasser aufgefangen und bei Bedarf für Pflanzenbewässerung wieder abgegeben werden kann – um nur einige Bespiele zu nennen.
Perspektiven wurden aufgezeigt und genutzt
Die Chance, den nächsten Schritt zu planen, haben auch rund 1.000 Schülerinnen und Schüler genutzt. Sie haben an der Nordjob Bau teilgenommen – organisiert vom Institut für Talententwicklung und mitgetragen von zahlreichen Partnern aus Industrie und Handwerk. An deren Ständen haben sich die jungen Menschen in persönlichen Gesprächen über Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven informiert.
Austausch und Weiterbildung stand auch im Fokus der 50 Kongresse und Veranstaltungen, an denen rund 4.000 Fachbesucher teilgenommen haben – so etwas auch auf den 20. Norddeutschen Kanalsanierungstagen.
Forschungsprojekte und praktische Umsetzungen konnten die Besucher in Halle eins bestaunen. So zeigten die Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein und das Forum Kreislaufwirtschaft, wie recycelte Baumaterialien bereits aktuell im Bau genutzt werden können und woran geforscht wird. Studierende der Technischen Hochschule Lübeck und weiterer Hochschulen präsentierten mit dem Projekt Unity eine Wohnunterkunft für Geflüchtete, von dem ein erstes Objekt bereits in der Ukraine genutzt wird. Der Forschungspavillon, ebenfalls von Studierenden der TH Lübeck, veranschaulichte, was im Beton-3D-Druckverfahren bereits möglich ist und welche Synergieeffekte eine gute Zusammenarbeit von Forschung und Industrie haben kann.
Ausblick auf 2024: BauCon Nord
Im nächsten Jahr wird im Rahmen der Nordbau zum ersten Mal ein zweitägiger Wohnungsbau-Kongress stattfinden. „Baucon Nord“ ist ein gemeinsames Projekt von zwei namhaften Institutionen der Bauwissenschaft: Der Technischen Hochschule Lübeck, mit ihrem Prof. Dr. Sebastian Fiedler, und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, unter der Leitung ihres Geschäftsführer Prof. Dietmar Walberg. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen und die Messe freut sich auf das Projekt, das Fragen rund um den Hochbau beleuchten soll, um gemeinsam voranzukommen.
Die 69. NordBau findet vom 4. bis 8. September 2024 auf dem Messegelände Holstenhallen Neumünster statt.
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Bernd Matheis zu Besuch auf dem Stand von Sany:
Das Wacken der Baubranche: Das war die Nordbau 2023: Weitere Bilder
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