Zeppelin-Konzern zwischen Umsatzhoch und Ukraine-Krieg
Während der Zeppelin-Konzern das Geschäftsjahr 2021 mit einem Umsatz von 3,7 Mrd. Euro (2020: 3,3 Mrd. Euro), einem EBITDA von 444 Mio. Euro (Vorjahr: 394 Mio. Euro) und einem Ergebnis vor Steuern von 160 Mio. Euro (Vorjahr: 125 Mio. Euro) sehr erfolgreich abschließen konnte, erwartet er für 2022 aufgrund des Ukraine-Kriegs einen signifikanten Rückgang des Geschäftsvolumens.
Das Mischen wird digital
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„Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs steht jetzt die Sicherheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien vor Ort im Vordergrund. Wir unterstützen sie bei der Evakuierung und Aufnahme in andere Länder. Ich bin besonders stolz auf unsere Belegschaft, die gerade in dieser Zeit so geschlossen und solidarisch für unsere Kollegen und alle Menschen in der Ukraine zusammensteht“, kommentiert Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH, das Geschäftsjahr 2021.
Umsatzwachstum in allen Geschäftsbereichen
Die Baubranche erholte sich nach Angaben von Zeppelin 2021 in nahezu allen Märkten, in denen Zeppelin als Vertriebs- und Servicepartner des US-amerikanischen Baumaschinenherstellers Caterpillar vertreten ist, schneller von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als erwartet. Die Strategischen Geschäftseinheiten (SGE) Baumaschinen Zentraleuropa, Baumaschinen Nordics und Baumaschinen Eurasia konnten Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Auftragseingänge entwickelten sich in allen Ländern positiv und trugen zur Festigung der Marktanteile in den jeweiligen Gebieten bei. Das Service- und Dienstleistungsangebot konnte vor allem in Nordeuropa ausgebaut werden.
Nach dem starken, durch COVID-19 bedingten Einbruch wichtiger Kernmärkte im Jahr 2020, wie z. B. der Kreuzschifffahrt, konnte sich die SGE Power Systems im Jahr 2021 wieder weitestgehend erholen. Ein ausgeprägtes Servicegeschäft und der wieder angelaufene Verkauf von Neumotoren für Kunden in der Erstausrüstung waren wesentlich für den Umsatzzuwachs. Auch die anhaltende Nachfrage nach Energielösungen für Datencenter trug zum Umsatzplus bei. Durch den Ausstieg des Zeppelin-Partners Caterpillar aus dem Markt mittelschnelllaufender Motoren der Marke MaK werden diese Produkte ab Ende 2022 aus dem Portfolio entfallen.
Der Zeppelin-Anlagenbau erzielte in 2021 einen sehr hohen Auftragseingang und konnte damit den pandemiebedingten, niedrigen Auftragseingang des Vorjahrs deutlich überkompensieren. Erfolgsfaktoren waren nachgeholte Auftragsvergaben in China und den USA in allen Geschäftsfeldern, aber auch die Erschließung neuer Märkte, wie die Aufbereitung von Batteriemassen in der E-Mobilität und den Bau von Mälzereien in Brasilien. Mit einer Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen Magdalena Kitzmann GmbH (mit Wirkung zum 1. Januar 2022) sicherte sich Zeppelin darüber hinaus weitere Marktanteile im Bereich PVC-Anlagen und Chemie.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen der USA und EU gegen Russland sowie die Reaktionen von Russland hierauf werden das Geschäft des Zeppelin-Konzerns in diesen Ländern erheblich beeinträchtigen. Neben dem Vertrieb und Service von Bau-, Bergbau- und Landwirtschaftsmaschinen sind auch laufende Aufträge des Anlagenbaus betroffen. Im Auftragsbestand 2021 befanden sich nicht unerhebliche Aufträge für Russland und die Ukraine. Sollte deren Abwicklung nicht gewährleistet werden können, was heute nach Angaben von Zeppelin bereits für Teile absehbar ist, so wird dies erheblichen Einfluss auf den zu erwartenden Umsatz und das Ergebnis für 2022 haben. Generell werden ca. 20 % des Zeppelin-Geschäftsvolumens in den vom Krieg betroffenen Regionen erwirtschaftet. Dieser Teil des Umsatzes steht neben dem potentiellen Verlust von Vermögenswerten mit entsprechendem Einfluss auf die Ertragslage im Risiko.
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Zeppelin wird im Oktober 2022 auf der weltweit größten Leitmesse für die Bauwirtschaft Bauma präsent sein und eine Reihe von elektrifizierten Caterpillar-Baumaschinen präsentieren. Das Angebot für die Kunden wird auch im Bereich der Miete, z. B. mit einem Schwerpunkt auf temporären Lösungen mit CO2-armem Equipment, erweitert. Im Anlagenbau investiert der Konzern gezielt in Recycling-Lösungen für Kunststoffe und Autoreifen und entwickelt den Bereich zur Aufbereitung der Materialien für die Batterieherstellung weiter.
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Quelle: Zeppelin
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