Bundesfernstraßenbau soll digitalisiert werden
Das Bundeskabinett hat heute die vom Bundesminister für Digitales und Verkehr vorgelegten Eckpunkte „Digitalisierung vorantreiben – Planung und Genehmigung beschleunigen“ beschlossen. Dazu äußerte sich auch Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
Das Mischen wird digital
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In dem Eckpunktepapier sind zentrale Digitalisierungsmaßnahmen der Bundesregierung gebündelt, mit denen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden sollen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) soll ab 2025 BIM neben dem Schienenbereich auch im Bundesfernstraßenbau standardmäßig eingesetzt werden. Die Vorteile von BIM hinsichtlich Planungssicherheit und Projekteffizienz sind bereits bekannt.
"Wir begrüßen den klaren Fokus aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Arbeit der Verwaltung zu digitalisieren. So können mit Hilfe digitaler Planungsmodelle Termin- und Kostensicherheit auf der Baustelle gestärkt und die Kooperation aller Projektbeteiligten gefördert werden", so Müller. Er lenkte den Blick dabei auf die nun erleichterte Umsetzung kommender Herausforderungen wie den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Ziele für bezahlbaren Wohnungsbau oder die Sanierung zahlreicher Brücken. "Aber: Building Information Modelling (BIM) hört nicht bei der Planung und Genehmigung auf. Das Modell unterstützt vor allem die Verbindung von Planung und Bauausführung, damit Prozesse optimiert, Schnittstellen reduziert und Risiken minimiert werden", sagte Müller weiter. Die Verbindung von Planung und Bau über BIM fördere zudem Ressourceneffizienz, den Einsatz von Innovationen sowie Maßnahmen für mehr Klimaschutz am Bau.
BIM als Standard bis 2025
"Damit die Einführung von BIM als Standard 2025 reibungslos klappt, müssen wir jetzt enorm an Geschwindigkeit aufnehmen", sagte Müller. "So braucht es für eine effektive BIM-Zusammenarbeit neben den viel diskutierten, standardisierten Schnittstellen vor allem auch vertragliche Vereinbarungen zur Datensouveränität, also zum verantwortungsvollen Umgang mit projektbezogenen sensiblen Daten, sowie einen verpflichtenden bundeseinheitlichen Klassen- und Merkmalkatalog, um eine gemeinsame Sprache über Bauteile für alle Projektpartner zu etablieren."
Am Ende komme es aber auf die Auftraggeber an. Diese müssten, so Müller, Projekte so auszuschreiben, dass BIM als Leistung am Markt abgefragt und Leistungen in geeigneten Fällen auch aus einer Hand erbracht werden können. "Für Letzteres sollte die Bundesregierung über eine Flexibilisierung des Vergaberechts nachdenken, damit Auftraggeber je nach Projektcharakter entscheiden können, welche Vergabeform im Einzelfall für eine gute Projektrealisierung Sinn macht."
Maßnahmen für die BIM-Einführung
Zur Vorbereitung der flächendeckenden Einführung von BIM im Bundesfernstraßenbau sollen laut BMDV die Schulungs- und Beratungsangebote zur BIM-Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behörden und Bund deutlich erweitert und ausgebaut. Darüber hinaus wird das BMDV Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen initiieren, die die Anwendung von BIM und digitalen Modellen erproben sowie notwendige Maßnahmen zur Digitalisierung von Verwaltungsstrukturen identifizieren sollen. Zugleich soll ein Pilotprojekt zur Umsetzung von Genehmigungsverfahren auf Basis von BIM-gestützten Bauwerksmodellen auf den Weg gebracht werden.
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Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
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