Baukonjunktur: Bauhauptgewerbe bleibt unter Druck
Die konjunkturelle Lage im Baugewerbe bleibt angespannt, wie die Zahlen für Mai zeigen. | Foto: pixabay
Der reale Auftragseingang ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai gegenüber dem Vormonat insgesamt unverändert geblieben. Im Jahresvergleich gibt es einen leichten Auftragszuwachs um real 1,1 Prozent. Allerdings entwickelten sich die Wirtschaftsbereiche sehr unterschiedlich: Im Hochbau stieg der Auftragseingang um 4,4 %, im Tiefbau ging er um 1,8 % zurück. Damit verzeichnete das Bauhauptgewerbe von Januar bis Mai ein reales Auftragsplus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der reale Umsatz hat im Mai 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,5 Prozent abgenommen. Im Hochbau sank der Umsatz real um 11,6 Prozent, im Tiefbau gab es einen Anstieg um 3,9 Prozent.

Wohnungsbau: Negativentwicklung setzt sich fort

Auch der Mai brachte für den Wohnungsbau keine Erholung. Der reale Auftragseingang lag hier um 3,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In den ersten fünf Monaten des Jahres insgesamt liegt das Minus bei 4 Prozent. Es sei „kein Wunder“, dass die Bauunternehmen einen realen Umsatzrückgang 12 Prozent meldeten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) Tim-Oliver Müller zu den Konjunktur-Zahlen. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), sprach von einer „enttäuschenden“ Entwicklung: „Wir sind in einer Wiederholungsschleife gefangen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.“ Vor allem steigende Bauzinsen und hochgestochene Energieanforderungen würden die Bauwilligen am meisten vom Bauen abhalten, so Pakleppa. Attraktiver könne das Bauen nur werden durch weniger energetische Vorgaben, bessere Förderungen und eine höhere Zinsstütze. Vor allem die EH 55-Förderung werde „schmerzlich vermisst“. Die Baubranche habe deshalb große Erwartungen an den Gebäudetyp E, für den die Bundesregierung jetzt den Weg frei gemacht hat.

Verschiedene Basiseffekte in Wirtschaftsbau und Tiefbau

Keine Entwarnung geben die Bau-Spitzenverbände für die Entwicklung im Wirtschaftshochbau und im Straßenbau. Die steigenden Ordereingänge seien vor allem auf Basiseffekte zurückzuführen, so HDB-Chef Müller: „Die aktuellen positiven Veränderungsraten beruhen auf negativen Ergebnissen im Vorjahresmonat.“ Andersherum sei es beim Wirtschaftstiefbau: Der Auftragsrückgang sei auf einen Anstieg im Mai des Vorjahres zurückzuführen. Zudem spiegelt der gesamtdeutsche Durchschnittswert nicht die Lage in den Regionen wider. Hier reichen laut Müller die nominalen Veränderungsraten von minus 32,6 Prozent in Rheinland-Pfalz bis plus 48 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Auch die über alle fünf Monate kumulierte Spanne reiche von minus 42,3 Prozent in Bremen bis plus 18,6 Prozent im Saarland.

Baupreise steigen weniger stark, Beschäftigung sinkt

Weniger große Unterschiede gibt es mittlerweile zwischen den preisbereinigten und den nominalen Werten. Das sei der sinkenden Baupreissteigerung zu verdanken, so Müller. Er hofft auf eine Stabilisierung der Preisentwicklung. „Die zweistelligen bzw. hohen einstelligen Zuwachsraten scheinen – hoffentlich endgültig – der Vergangenheit anzugehören.“ Kritischer zu sehen ist die Entwicklung der Beschäftigungszahlen. Laut Statistischem Bundesamt nahm die Zahl der im Bauhauptgewerbe tätigen Personen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent ab. Für den Zeitraum Januar bis April habe das Amt für den Wirtschaftszweig Bau von Gebäuden einen Beschäftigtenrückgang von 4,6 Prozent ausgewiesen, so Müller. Das werde die Situation auf dem sowieso schon mehr als angespannten Wohnungsmarkt weiter verschlechtern.

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