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Straßenbau: Gute Zeiten für Beschicker
Mit dem schwenkbaren Offset-Förderband kann der BMF 2500 zwei Asphaltfertiger im Wechsel beschicken. Es lässt sich auf der Baustelle montieren, für den flexiblen Einsatz und nur dann, wenn es wirklich benötigt wird. | Foto: Bomag

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Wer Straßenbauunternehmen in Deutschland und anderswo optimal betreuen will, der muss auch Beschicker im Angebot haben. Umso mehr, als diese seit Anfang 2015 auf vielen Baustellen in Deutschland verpflichtend vorgeschrieben sind. Bomag ist sich dessen bewusst und erweitert sein Produktprogramm für den Straßenbau in diesem Jahr um Beschicker. Der Beschicker BMF 2500 sorgt für eine homogene und konstante Mischgutförderung zum Asphaltfertiger und erhöht dadurch die Qualität der fertigen Straße. Erhältlich ist der BMF 2500 ab Januar 2016 in drei Ausführungen. Auf der Bauma 2016 wird das Modell BMF 2500 mit mittellangem, starrem Band zu sehen sein. Die neuen Maschinen werden in Industriekooperation in Deutschland gebaut und zwar im deutschen Werk des Wettbewerbers Atlas Copco. Vertrieb, Anwendungsberatung, Service und Ersatzteile übernimmt in gewohnter Form und in vollem Umfang Bomag.

Im Straßenbau sind die konstante Materialvorlage vor der Bohle, die homogene Vorverdichtung des Mischguts, seine einheitliche Temperaturverteilung und unterbrechungsfreie Übergabe in den Fertiger die wichtigsten Voraussetzungen, um einen hochwertigen Einbau sicherzustellen. Beschicker optimieren diesen Materialzufluss, da sie in kürzester Zeit die Ladung des anliefernden Mischgut-Lkw aufnehmen und konstant und ohne Anstoßen zum Fertiger fördern. Durch diese schnelle Übergabe kühlt das Material kaum aus und kann dadurch gleichmäßiger mit Walzen verdichtet werden.

Rückenwind vom Regelwerk

Die Voraussetzungen für die Bomag-Maschine sind heute ganz andere als noch vor zwei Jahren. Damals waren Beschicker ein eher seltener Anblick auf deutschen Straßenbaustellen. Sie kamen fast nur bei Kompaktasphalt-Projekten und bei überbreiten Einbaumaßnahmen mit besonders hohem Materialbedarf zum Einsatz, und die waren im Laufe der Jahre immer seltener geworden zugunsten halbseitiger Sanierungsmaßnahmen und kleinerer Lose, wo die zusätzliche Maschinentechnik nicht wirtschaftlich eingesetzt werden konnte. Der Kompaktasphaltfertiger von Dynapac benötigt genau wie der Inline-Pave-Einbauzug von Vögele den Beschicker wegen der Einfüllhöhe der Fertiger, die beim besten Willen nicht mit dem Lkw erreicht werden kann.

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Heute wird, wesentlich getrieben durch neue Vorgaben des Bundesverkehrsministeriums („Einsatzankündigung von Maßnahmen zur Steigerung der Asphalteinbauqualität“), schon viel häufiger zu Beschickern gegriffen. Bei Einbaumaßnahmen ab 18.000 Quadratmetern Fläche werden sie seit dem 1. Januar 2015 vom Regelwerk verlangt. Von Januar 2017 an wird diese Flächen-Untergrenze auf 6.000 Quadratmeter reduziert werden, so dass dann im Prinzip nur noch innerstädtische Straßenbaumaßnahmen von der Beschicker-Pflicht ausgenommen sind, wo der Platz für den recht langen Einbauzug aus Lkw, Beschicker und Fertiger nicht ausreicht.

Nochmal zwei Jahre später, ab dem 1. Januar 2019, sollen dann Beschicker auf allen Straßenbaustellen eingesetzt werden. Ob man dann weiterhin Ausnahmen für technisch schwierige oder unwirtschaftliche Einsatzbereiche, zum Beispiel enge innerstädtische Straßen/enge Kurven, zulassen wird, ist noch unklar. Denn dass sich der Mehraufwand für die zusätzliche Maschine plus Transport nicht auf jeder kleinen Baustelle rechnen wird, weiß jeder Straßenbauer. Daran, dass die Qualität der Straße durch den Beschicker nochmals verbessert wird, haben Fachleute allerdings auch keinen Zweifel.

Der Vögele-Beschicker MT 3000-2i Offset spielte früher vor allem als Teil des Inline-Pave-Einbauzugs eine Rolle. Seit 2015 kommt er – oder sein Pendant mit starrem Band – immer häufiger auch im konventionellen Straßenbau zum Einsatz. | Foto: Vögele
Der Vögele-Beschicker MT 3000-2i Offset spielte früher vor allem als Teil des Inline-Pave-Einbauzugs eine Rolle. Seit 2015 kommt er – oder sein Pendant mit starrem Band – immer häufiger auch im konventionellen Straßenbau zum Einsatz. | Foto: Vögele

Schnell und flexibel

Herausragende Merkmale des neuen Beschickers BMF 2500 sind seine hohe Förderleistung bei kompakten Fahrzeugabmessungen. Hier soll er wesentliche Vorteile gegenüber dem Beschicker des süddeutschen Wettbewerbers Vögele bieten. Der BMF 2500 kann eine Lkw-Ladung von bis zu 27 Tonnen Schotter, Sand oder Asphalt in nur 35 Sekunden fördern. Seine theoretische Förderleistung beträgt 4.000 t/h. Gleichzeitig ist er mit nur 2,55 Metern Fahrzeugbreite so schmal, dass sein Transport ohne Sondergenehmigung möglich ist. Sein geringes Gewicht von nur gut 20 Tonnen macht sich ebenfalls positiv beim Transport bemerkbar. Ein weiterer Unterschied betrifft das Förderband: Während Vögele seinen Beschicker wahlweise mit starrem oder als „Offset“-Version mit Schwenkband ausliefert, hat der neue Bomag-Beschicker standardmäßig einen relativ kurzen Bandstummel, der auf der Baustelle schnell und unkompliziert um ein schwenkbares Band erweitert werden kann.

Der Vorteil liegt unter anderem darin, dass das Schwenkband wirklich nur dann benutzt – und abgenutzt – wird, wenn es wirklich benötigt wird. Der Minderverschleiß am Band durch diese Flexibilität sei ganz erheblich, heißt es beim Hersteller Atlas Copco.

Aller guten Dinge sind drei

Ab Werk bietet Bomag seinen Beschicker in drei zwischen 20 und 24,5 Tonnen schweren Versionen an: als Basis-Version BMF 2500 S, der sich um das Schwenkband erweitern lässt, als BMF 2500 S Offset inklusive des schwenkbaren Förderbandes und als BMF 2500 M mit einem um einen Meter verlängerten und höhenverstellbaren Förderband. Damit können auch hohe Zusatzkübel auf dem Asphaltfertiger beschickt werden, die die Menge des unmittelbar für den Einbau zur Verfügung stehenden Materials deutlich erhöhen. Nach Angaben von Bomag können mit diesem Band 80 bis 90 Prozent aller Einbaumaßnahmen durchgeführt werden. Anwender des Atlas Copco-Beschickers hatten schon seit längerer Zeit ein längeres Band gefordert, um den Fertigerkübel wirklich richtig voll machen zu können. Bislang reichte der Bandstummel des Beschickers oft nur knapp über den Rand des Zusatzkübels, sodass beim Befüllen durch die Schüttkegelbildung Platz im Materialbunker verschenkt wurde. Bomag und Atlas Copco setzten diesen Änderungswunsch nun in ihrem Beschicker um.

Auch am Materialbunker nahmen die Bopparder Änderungen vor: Er ist Bomag-typisch vorne niedriger und verleiht dem Beschicker auf jeden Fall ein schnittiges Design. Die Bandkonstruktion unterscheidet sich von der Vögele-Bauart dadurch, dass der 1,20 Meter breite Gummigurt auf Metallstreben montiert ist, die nach Angaben von Atlas Copco die Ausdehnung durch das heiße Mischgut verhindern. Weil das Band nicht mehr nachgespannt werden muss – mit der Folge, dass die Beschickung und damit der ganze Einbauzug stillsteht –, erhöht es die Prozesssicherheit der Materialförderung.

Bei einer Einbaumaßnahme nahe Albstadt versorgt ein Beschicker MF2500CS den Fertiger kontinuierlich mit Mischgut. Aus der hochfahrbaren Kabine hat der Fahrer einen guten Blick in den Fertigerkübel. | Foto: Atlas Copco
Bei einer Einbaumaßnahme nahe Albstadt versorgt ein Beschicker MF2500CS den Fertiger kontinuierlich mit Mischgut. Aus der hochfahrbaren Kabine hat der Fahrer einen guten Blick in den Fertigerkübel. | Foto: Atlas Copco

Den kompletten Bericht lesen Sie im aktuellen B_I baumagazin, das am 11. März 2016 erscheint.

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