Meine Baumaschine ist deine Baumaschine
Baumaschinen kosten viel Geld und stehen die meiste Zeit herum – warum sie also nicht zwischendurch vermieten? An der Bremer Universität ist ein Konzept entstanden, wie sich ungenutzte Baumaschinen vermarkten lassen: über eine neue Online-Vermietplattform. Sie soll im Juni an den Start gehen.
Das Mischen wird digital
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Im Rahmen ihres Studiums hatten Manuel Kimanov, und Revazi Chikviladze, von ihrem Professor die Aufgabe, im Rahmen der sogenannten „Share Economy“ neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Professor Sven Voelpel lehrt an der Jacobs University Bremen Betriebswirtschaft und Innovation und kennt sich mit Share Economy bestens aus.
Im Rahmen ihrer Untersuchungen stellten die beiden Studenten fest, dass Baumaschinen bei Bauunternehmen nur zu etwa der Hälfte der Zeit eingesetzt werden, weil entweder gerade keine Aufträge abzuarbeiten sind oder die Maschinen und Geräte nur bei speziellen Einsätzen gebraucht werden. Hochbau-Krane sollen sogar zu 75 Prozent ungenutzt auf den Maschinenhöfen stehen.
Die Idee: Ungenutzte Baumaschinen vermarkten
Dieses ungenutzte Potential wollen der Professor und seine Studenten auf einer Internet basierten Vemietplattform zusammenfassen und anderen Bauunternehmen zur Vermietung anbieten. Für die Besitzer bzw. Vermieter von Baumaschinen oder Geräten ergibt sich durch die Vermietung eine zusätzliche Einnahmequelle, für die Nutzer eine kostengünstige Mietmöglichkeit, denn die Baumaschinen aus der Vermietplattform können günstiger angeboten werden, weil sie nicht erst angeschafft werden müssen, sondern bereits bei den Bauunternehmern stehen, so Professor Voelpel.
„Eine klassische Win-win-Situation“, sagt Prof. Voelpel, der die beiden Studenten ermunterte, aus der Idee eine Geschäftsidee zu machen. Sharemac heißt das neue Unternehmen, das er als „Chairman of the board“ (Vorstandsvorsitzender) unterstützen möchte.
Auf die beiden Studenten ist Professor Voelpel aufmerksam geworden, weil sie zu den besten Studenten seiner Kurse zählen. Der 23jährige Bulgare Kimanov war in seinem Heimatland ein bekannter Basketballer und kam mit 15 Jahren nach Italien, um dort seine Sportkarriere fortzusetzen. Im Team von Professor Voelpel war er zuständig für die Formulierung des Business-Plans, der die potenziellen Geldgeber überzeugte.
Der erst 19jährige Revazi Chikviladze aus Georgien hat bereits Kenntnisse über Baumaschinen bei einem Baumaschinenvermieter sammeln können und gilt als einer der besten des Studienkursus. Neben seiner Leidenschaft als Schlagzeuger hat er eine Vorliebe für Baumaschinen entwickelt, was ihm bei der Kategorisierung der Baumaschinen und dem Aufbau der Baumaschinendatenbank zugute kommt.
Namhafte Persönlichkeiten im Beirat
Ebenfalls gesichert hat sich Voelpel die Mitarbeit des Computerspezialisten Ben Kebdani und des Diplom-Psychologen Jörg Schumann. Für die Finanzen ist Arne Stehnken zuständig, der auch als Finanzberater für die Deutsche Bank tätig ist. Er hat die ersten Investoren gewonnen und damit Sharemac zu einem schnellen Start verholfen.
Als engagierte Berater von Sharemac sind Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauer von der Bauer AG Schrobenhausen sowie Dr. jur. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen immer wieder tätig. Ferner die Netzwerkspezialistin Prof. Dr. oec. Julia Bendul und der Spezialist für globale Märkte Prof. Dr. Tilo Halaszovich. Für gesponserte Werbung sorgt die Firma Ströer, als Versicherer konnte die Allianz gewonnen werden.
Plattform soll im Juni starten
Auch Verbände wie die Bauindustrieverbände von Niedersachsen und Bremen sowie Bayern hat Voelpel von seiner Idee schon überzeugen können. Zur Anschubfinanzierung ihrer GmbH haben sich die Akteure Venture Capital gesichert, auch europäische finanzielle Unterstützung wollen sie sich holen. Doch bis die Plattform online gehen kann, ist noch einiges zu tun. Derzeit arbeitet ein Team mit Hochdruck an der Online-Erfassung von Baumaschinen auf der Basis der Baugeräteliste. Später soll das System Auskunft geben über den Zustand der Maschinen. Mittels Trackingsensor soll die jederzeitige Überwachung des Standortes der Geräte möglich sein, gleichzeitig werden so die Maschinen gegen Diebstahl geschützt. Transport und Versicherung der vermieteten Maschinen und Geräte werden gewährleistet. Im Reparaturfall entscheidet der Besitzer, was geschehen soll. Am Ende soll eine einheitliche Datenbank stehen.
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An den Start gehen will das Unternehmen im Juni zunächst in Bremen und Niedersachsen. „Wir hoffen auf den Vorteil des Erst-Akteurs und wollen eine führende Rolle in der Digitalisierung und der Share Economy spielen“, so Voelpel.
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