Open-S: Offener Standard für vollhydraulische Schnellwechsler
„Open-S“ heißt das neue Zauberwort für die Standardisierung von Bagger-Anbaugeräten. Rototilt und Steelwrist wollen damit einen neuen Industriestandard begründen, der das Durcheinander unterschiedlicher Anschlüsse auf dem Markt beendet. | Foto: Rototilt

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Noch bevor sich in Deutschland überhaupt ein Industriestandard für Baggerschnellwechsler durchgesetzt hat – so wie es in Skandinavien mit dem symmetrischen S-Standard seit vielen Jahren der Fall ist –, setzen Rototilt und Steelwrist noch einen drauf: Der neue „Open-S“-Standard schließt zusätzlich zu den Einbaumaßen der Schnellwechslerrahmen auch die Hydraulikkupplungen der vollhydraulischen Geräte mit ein. „Offene Standards erleichtern unseren Alltag, ganz gleich ob bei Netzsteckern, PC-Ports oder Baggerschnellwechslern. Open-S basiert zudem auf dem bereits etablierten und unabhängigen Standard für Schnellwechsler, dem S-Standard“, erklärt Stefan Stockhaus, CEO bei Steelwrist AB. Der S-Standard existiert seit 2006, beinhaltet aber keine Hydraulikkupplungen. Im Gegensatz zum neuen Open-S-Standard, den Steelwrist nun gemeinsam mit dem CEO der Rototilt Group AB, Anders Jonsson, ins Leben gerufen hat.
Rototilt hat in diesem Jahr die zweite Generation seines vollhydraulischen Schnellwechslers auf den Markt gebracht. Nun wollen die Schweden gemeinsam mit den Wettbewerbern auf einen einheitlichen Standard hinarbeiten. | Foto: Rototilt
Rototilt hat in diesem Jahr die zweite Generation seines vollhydraulischen Schnellwechslers auf den Markt gebracht. Nun wollen die Schweden gemeinsam mit den Wettbewerbern auf einen einheitlichen Standard hinarbeiten. | Foto: Rototilt
Im Frühjahr 2020 hatten die beiden schwedischen Hersteller von Tiltrotatoren angekündigt, einen gemeinsamen Schnellwechsler-Standard anstreben zu wollen. „Wir glauben an einen gesunden Wettbewerb, bei dem die Branchenakteure miteinander darum konkurrieren, wer die besten Produkte bieten kann“, erklärt Jonsson den Gedanken hinter der Zusammenarbeit. „Die Idee ist, den Wettbewerb aufrechtzuerhalten, aber auf Basis dieses Standards. Wir möchten die Kunden nicht auf eine einzige Schnittstelle einschränken. Wer einen Tiltrotator von Rototilt kauft, soll sich sicher sein können, dass jedes hydraulische Anbaugerät nach dem Standard Open-S damit kompatibel ist.“ Mit dieser Gewissheit würden sich in Zukunft deutlich mehr Unternehmen als bisher für ein vollhydraulisches System entscheiden, glaubt man bei Rototilt und Steelwrist.
Rototilt gilt als Erfinder des Schwenkrotators. CEO Anders Jonsson wünscht sich einen Wettbewerb um die besten Produkte statt geschlossener Unternehmensstandards. | Foto: B_I
Rototilt gilt als Erfinder des Schwenkrotators. CEO Anders Jonsson wünscht sich einen Wettbewerb um die besten Produkte statt geschlossener Unternehmensstandards. | Foto: B_I

Wahlfreiheit bei Anbaugeräten

Der Standard beinhaltet dreierlei: Wahlfreiheit für die Bauunternehmen bei ihren Maschinen und Anbaugeräten, zuverlässige Sicherheitslösungen und einen kontinuierlichen technologischen Fortschritt. „Da wir uns darauf verständigt haben, wie die Geräte gekuppelt werden sollen, haben die Kunden die freie Wahl aus dem Sortiment der beteiligten Hersteller. Es wird deutlicher, was zusammenpasst und welche Haftungsverpflichtungen gelten“, erläutert Jonsson weiter.

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Steelwrist und Rototilt beobachten, dass immer mehr Kunden zu dieser Art von Lösung wechseln. So wie Schnellwechsler einst das Geschäft mit Anbaugeräten beflügelten und den Wandel des Baggers zum flexiblen Geräteträger beschleunigten, erleichtert der Standard „Open-S“ nach Jonssons Überzeugung Unternehmern die Entscheidung, auf ein vollautomatisches Schnellwechselsystem umzusteigen. „Wir glauben, dass dies ein Anfang sein kann“, sagt der Rototilt-CEO.

Newcomer Steelwrist hat sich mit den Marktveteranen von Rototilt zusammengetan, um mit Hilfe des neuen Open-S-Standards vollhydraulische Schnellwechsler insgesamt auch außerhalb Skandinaviens voranzubringen. | Foto: B_I
Newcomer Steelwrist hat sich mit den Marktveteranen von Rototilt zusammengetan, um mit Hilfe des neuen Open-S-Standards vollhydraulische Schnellwechsler insgesamt auch außerhalb Skandinaviens voranzubringen. | Foto: B_I

Offener und unabhängiger Schnellwechsler-Standard

Hinter dem Open-S-Standard steht die unabhängige Organisation Open-S Alliance, die den Standard definiert und verwaltet und die von einem Gremium aus Technikern der Mitgliedsunternehmen – derzeit Steelwrist und Rototilt – geführt wird. Die Allianz steht neuen Mitgliedern offen.

Wenn alle Hersteller weltweit sich an dem Open-S-Standard orientieren würden, wäre das „ein Traum“, sagt Stefan Stockhaus, Geschäftsführer von Steelwrist AB. | Foto: Steelwrist
Wenn alle Hersteller weltweit sich an dem Open-S-Standard orientieren würden, wäre das „ein Traum“, sagt Stefan Stockhaus, Geschäftsführer von Steelwrist AB. | Foto: Steelwrist

Weltweit bieten ein knappes Dutzend Unternehmen vollhydraulische Schnellwechsler an. Stefan Stockhaus dazu: „Austauschbarkeit ist das Schlüsselwort. Es sind alle ernst zu nehmenden Branchenakteure willkommen, die an den Nutzen eines gemeinsamen Standards glauben. Wir sind bereits im Gespräch mit weiteren Herstellern, die den Standard anwenden möchten.“ Darüber wann man den dritten Teilnehmer an dem Standard werde begrüßen können, wollen er und Anders Jonsson jedoch nicht spekulieren. Schließlich sei es keine Frage der technischen Komplexität, sondern der Mentalität und Philosophie der Wettbewerber, ob sie über ihren Schatten sprängen und dem Standard beiträten.

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