"Tiger-Stone" macht das Pflastern leichter
Ein Ingenieur aus den Niederlanden hat eine ungewöhnliche Pflasterverlegemaschine erfunden. Die effiziente, "Tiger-Stone" genannte Konstruktion wird schon in über 50 Ländern verkauft. In den USA erhielt sie den CIF-Innovationspreis.
Das Mischen wird digital
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Die Idee, eine Pflasterverlegemaschine zu konstruieren, kam dem holländischen Tüftler Henk van Kuijk, als bei ihm zu Hause in Rijen, einer 16.000 Einwohner großen Stadt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Eindhoven, direkt vor der Haustür die Straße erneuert wurde. Die Handwerker, sagt er, seien den ganzen Tag auf Knien und Ellenbogen auf dem Boden herumgekrochen, um von Hand die alten gegen recycelte Pflastersteine auszutauschen. "Das war viel harte Arbeit" und habe außerdem sehr lange gedauert. "Da habe ich mir gedacht, das müsste auch anders und vor allem körperschonender gehen." – Etwa ein halbes Jahr später war der "Tiger-Stone" fertig.
Einfaches Funktionsprinzip
Auf den ersten Blick und aus einiger Entfernung sieht es so aus, als ob ein dicker Teppich aus einer Maschine auf die Straße quillt. Doch es sind weder Teppich noch Kunststoffbelag. Was sich da, während die Maschine Zentimeter um Zentimeter langsam rückwärts fährt, auf die Straße ergießt, ist ein nicht endendes, bis zu sechs Meter breites Band aus Plastersteinen. Das Prinzip des "Tiger-Stone", sagt van Kuijk, "ist ganz einfach". Die rechteckige Konstruktion ist etwa sechs Meter breit, 1,6 Meter lang, 1,6 Meter hoch und rund 2,5 Tonnen schwer. An ihrer Unterseite befinden sich zwei lenkbare elektrisch betriebene Gummiraupenfahrwerke. Zwei oder drei Arbeiter stehen auf der Maschine. Vor ihnen befindet sich eine über die ganze Breite gehende Rinne, gefüllt mit Pflastersteinen. Die Arbeiter nehmen Stein für Stein heraus und legen sie in dem gewünschten Muster in den direkt vor ihnen verlaufenden Bestückungsschacht. Durch den gleiten die Steine dann, während die Maschine langsam rückwärts fährt, nach unten auf das vorher vorbereitete Sandbett. Für den nötigen Schub – und das ist der eigentliche Clou – sorgt allein die Schwerkraft. Außer dem elektrischen und daher umweltfreundlichen Fahrwerk gibt es praktisch keine beweglichen Teile. Hightech ist nur ein Sensor. Er tastet den Randstein ab und sorgt dafür, dass der "Tiger-Stone" in der richtigen Spur bleibt. Die Breite der zu pflasternden Fläche kann stufenlos zwischen null und sechs Metern eingestellt werden. Allerdings muss immer genügend Platz für die gesamte Maschine vorhanden sein.
Während ein Pflasterer von Hand etwa 70 bis 100 Quadratmeter am Tag schaffe, komme der „Tiger Stone" problemlos auf 300 Quadratmeter und mehr. Hinzu kommt, dass die Maschine auch verhältnismäßig günstig ist. Der "mittlere Preis", so van Kuijk, liege bei 64.000 Euro. Modifikationen, vor allem hinsichtlich der Maschinenbreite, seien möglich.
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Noch kein Händler in Deutschland
Dass der "Tiger-Stone" eine wirkliche Innovation auf dem Baumaschinenmarkt darstellt, hat der Holländer schon 2011 vom US-amerikanischen Construction Innovation Forum (CIF) bescheinigt bekommen. Unter 674 Bewerbungen aus aller Welt wurde der "Tiger Stone" als eine von vier Innovationen mit renommierten NOVA-Award ausgezeichnet. Mittlerweile wird seine halbautomatische Pflasterverlegemaschine in 54 Ländern verkauft. Deutschland ist allerdings bisher nicht darunter. Das liegt nach Meinung des Niederländers nicht nur daran, dass sein Unternehmen, die Firma Vanku Special Products, noch keinen Händler in Deutschland hat. Einen weiteren Grund sieht er in der seiner Meinung nach "konventionellen Einstellung" der deutschen Straßenbauunternehmen.
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