Earthmax: BKT baut Marktanteil bei EM-Reifen aus

BKT (Balkrishna Industries) setzt seinen Wachstumskurs fort. Bei Feierlichkeiten anlässlich des 10jährigen Jubiläums seiner Reifenserie für Erdbewegungsmaschinen Earthmax verkündet der indische Hersteller Zugewinne bei Marktanteilen und unterstreicht seine ambitionierten Ziele. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Erdbewegungsreifen (EM-Reifen) soll dabei Schlüssel zum Ziel sein.

10 Jahre BKT Earthmax: Earthmax: BKT baut Marktanteil bei EM-Reifen aus
Rajiv Poddar berichtet in seiner Rede, wie BKT zunächst im Werk Chopanki die Earthmax-Serie und die dazugehörigen Produktionsprozesse entwickelt hat, um sie dann fertig ausgereift im großen Stil im neuen Werk in Bhuj auszurollen. Die Entscheidung, mit einem mittelgroßen Reifendurchmesser von 25 Zoll zu starten, sei gefallen, um einen möglichst großen Bereich des Marktes für EM-Reifen von Beginn an abdecken zu können. | Foto: Lommel/B_I MEDIEN

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Im Jahr 2008, nach zweijähriger Entwicklungszeit und inmitten der Weltwirtschaftskrise, stellte BKT seine ersten Erdbewegungs-Radialreifen. Mit einem Fehlgendurchmesser von 25 Zoll markierte der SR30 23.5R25 die Geburt der Earthmax-Serie. Heute sieht sich der indische Hersteller bestätigt in seiner damaligen Entscheidung. Dabei sind Reifen für Erdbewegungsmaschinen ein besonders fordernder Markt, da die vielen verschiedenen Einsatzgebiete der Maschinen jeweils spezialisierte Reifen und Reifenprofile erfordern. BKT baute deshalb über die letzten zehn Jahre sein Portfolio von Earthmax-Reifen deutlich aus, die es mittlerweile in verschiedensten Varianten und Größen von bis zu 49 Zoll gibt. Sogar einen EM-Reifen für Schnee und Eis hat man vor kurzem in das Angebot aufgenommen.
Prototyp: BKT plant, schon bald noch größere Reifen im Format von 51 Zoll auf den Markt zu bringen. Der Maschinenpark in der Fabrik in Bhuj lasse zwar sogar die Fertigung von Reifen bis 63 Zoll zu, dieses Segment habe man aber bis auf weiteres nicht vor zu bedienen. | Foto: BKT
Prototyp: BKT plant, schon bald noch größere Reifen im Format von 51 Zoll auf den Markt zu bringen. Der Maschinenpark in der Fabrik in Bhuj lasse zwar sogar die Fertigung von Reifen bis 63 Zoll zu, dieses Segment habe man aber bis auf weiteres nicht vor zu bedienen. | Foto: BKT

Doppelt so viele EM-Reifen bis 2020

Der Markt für Off-highway-tires setzt sich zusammen aus den Segmenten Landwirtschaft, Industrie sowie Off-the-road- (OTR-) Reifen, zu denen auch Reifen für den Einsatz in Bergbau und Bauwirtschaft gezählt werden. Von der für die nächsten 5 Jahre von BKT prognostizierten Weltmarktnachfrage in Höhe von 2,3 Millionen Tonnen entfällt rund ein Viertel auf den Einsatz auf Baustellen und weitere ca. 15% auf den Einsatz in Steinbrüchen.

Im Bereich OTR steigerte BKT im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Marktanteil auf 1,5%. Bis 2020 hat man sich eine Verdoppelung auf 3% vorgenommen, danach eine weitere Steigerung auf 5% bis 2025. Bei Reifen für die Landwirtschaft liegt der BKT-Marktanteil mit 11% deutlich höher, allerdings ist man in diesem Feld auch bereits deutlich länger etabliert. Weil der OTR-Markt im Verhältnis deutlich größer ist, kommt BKT so über alle Segmente betrachtet auf einen Marktanteil von 5%, der bis 2025 auf 10% gesteigert werden soll.

Reifen-Produktion erhöht

Lange Zeit hemmten die Grenzen der eigenen Produktionskapazität das Wachstum des indischen Familienunternehmens, weshalb man sich zum Bau einer neuen, deutlich größeren Fabrik für EM-Reifen von BKT in Bhuj entschied. Drei Jahre nach ihrer Einweihung ist sie bereits zu über 80% ausgelastet, berichtet Rajiv Poddar, Sohn des Vorstandsvorsitzenden Arvind Poddar und Joint Managing Director, vor versammelter Presse. Den eigenen Umsatz konnte BKT so in den letzten 3 Jahren von rund 700 auf ca. 850 Millionen US-Dollar steigern.

BKT setzt auf Preis-Leistungs-Verhältnis

Dass die eigenen Reifen nicht ganz die Lebenserwartung wie Premiumreifen von Michelin und Co. erreichen, gibt BKT offen zu. Man sei allerdings qualitativ sehr dicht dran und das bei signifikant niedrigeren Verkaufspreisen. BKT platziert seine Erdbewegungsreifen so gezielt in der Nische zwischen dem hochpreisigen Premiumsegment und den meist ostasiatischen Discountreifen, die laut Poddar zwar besonders günstig seien, aber bei weitem nicht die Leistung von Premiumfabrikaten erbringen könnten. Für die Anwender zählten am Ende die Kosten pro Einsatzstunde, und da sei BKT führend, denn man biete das beste Preis-Leistungsverhältnis, so Poddar weiter.

Sichtlich stolz zelebriert das BKT-Team das zehnjährige Jubiläum der Earthmax Reifen für Erdbewegung und umringt Vorstandsvorsitzenden Arvind Poddar (oben in der Mitte). | Foto: BKT
Sichtlich stolz zelebriert das BKT-Team das zehnjährige Jubiläum der Earthmax Reifen für Erdbewegung und umringt Vorstandsvorsitzenden Arvind Poddar (oben in der Mitte). | Foto: BKT

Um seine Darstellung zu untermauern, stellt der Juniorchef einige von BKT zusammengetragene Fallstudien vor. Darunter eine Mine in Tansania, wo eine Flotte knickgelenkter Muldenkipper vom Typ Bell B40D auf BKT-Bereifung (29.5R25 SR41 E-3***/L-3* TL) eine durchschnittliche Leistung von ca. 3.460 Einsatzstunden erreicht bevor die Reifen erneuert werden müssen. Ein Premiumreifen der Konkurrenz, den Poddar allerdings nicht näher spezifiziert, habe in besagter Mine gerade einmal 3% länger durchgehalten – bei deutlich höherem Preis.

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BKT-Reifen an neuen Maschinen

Seit Ende 2017 ist BKT Erstausrüster bei einer Reihe von Starrrahmen-Muldenkippern von Caterpillar – ein prestigeträchtiger Coup, der den Qualitätsanspruch der Inder weiter untermauert. Poddar bezeichnet den Caterpillar-Deal im Interview mit dem B_I baumagazin als „Türöffner“, was wohl durchaus so interpretiert werden kann, dass weitere Gespräche mit anderen Herstellern laufen. Das schon 2015 proklamierte Ziel, mittelfristig 25% der Produktion direkt an Maschinenhersteller zu verkaufen, bleibe bestehen.

Herausforderung Rohstoff-Knappheit

Die Knappheit zentraler Rohstoffe wie Kautschuk und Industrieruß (Carbon Black) stellt aktuell alle Hersteller von Reifen vor Herausforderungen. Um sich unabhängiger vom Markt zu machen, plant BKT im Laufe des ersten Quartals 2019 die Herstellung von Industrieruß selbst aufzunehmen. Eine entsprechende Anlage dazu entstünde gerade auf dem Gelände in Bhuj. Zudem hat BKT eine Vereinbarung mit einem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen geschlossen, das mittelfristig nachhaltige Alternativen zu Naturkautschuk liefern soll. Sollten sich die Schwierigkeiten in der Rohstoffbeschaffung so erwartungsgemäß abmildern lassen, wird BKT seinen Wachstumskurs fortsetzen – bis man wieder droht, an die Limits der eigenen Fabriken zu stoßen. Der nächste Ausbau in Bhuj sei jedenfalls schon geplant.

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