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Ein Transit Trail sieht rot

Oben roter Lack, drunter reichlich schwarze Kunst: Hinter der extrovertierten Aufmachung steckt manch feine Technik für den Alltag. Der Transit Custom Trail mit Sperrdifferenzial findet seinen Weg auch abseits der Straßen, wie unser Fahrtest zeigt.

Transporter im Test: Der Ford Transit Custom Trail
Ein Ford fürs Grobe im Fahrtest: Der Transit Custom Trail mit Sperrdifferenzial sucht sich seinen Weg bei Bedarf auch mal abseits des Asphalts. | Foto: Ford-Werke GmbH

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Gelegenheiten rot oder auch schwarz zu sehen, gab’s ja in jüngster Zeit häufiger. Hier allerdings liegt die Sache ganz anders. Auf dem Weg zum Transit Custom Trail streift Ford seinem Transporter schwarze Stiefel, eine schwarze Jeans und eine rote Jacke über. Übersetzt: leuchtende Lackierung in Race-Rot, wuchtiger Kühlergrill im Stil des Ranger Raptor, Stoßfänger mit Unterfahrschutz à la Geländewagen, geschützte Radläufe, dunkle Trittbretter als Flankenschutz, schwarze Aluminiumräder, etwas Folie, eine Dachreling. Dazu drinnen dunkles Leder, Klimaanlage und ein paar weitere Annehmlichkeiten mehr, fertig ist der appetitliche Transporter.

Doch der Custom Trail ist beileibe kein Auto-Poser, er bringt mit einem mechanischen Sperrdifferenzial noch einen wesentlichen praktischen Vorteil mit. Für einen Transporter mit Vorderradantrieb ist die Technik eine Rarität. Was sportlichen Ford-Modellen zu mehr Fahrdynamik verhelfen soll, unterstützt beim Transit Custom abseits der Straße die Traktion. Also ausprobieren: rumpeliger Feldweg steil bergauf: kein Problem. Links Asphalt, rechts feuchte Wiese? Irritiert den Ford nicht. Links Feldweg, rechts Kies? Der spritzt kurz auf, dann spritzt der Ford, und zwar davon. Dahinter steckt ein selbstsperrendes mechanisches Torsen-Differenzial mit sechs Schneckenrädern, wie man es häufig als Zentraldifferenzial in Allradlern findet. Erst bei vollständigem Traktionsverlust auf einer Seite gibt der Ford auf. Aber solange sich was bewegt, so lange bewegt sich auch dieser Transporter.

Der Ford Transit Custom Trail bringt in unserem Test bringt reichlich Schmuck mit, Grill, Trittbretter und Dachreling. Augenfällig sind unter anderem die schwarzen Aluminiumräder. | Foto: Ford-Werke GmbH
Der Ford Transit Custom Trail bringt in unserem Test bringt reichlich Schmuck mit, Grill, Trittbretter und Dachreling. Augenfällig sind unter anderem die schwarzen Aluminiumräder. | Foto: Ford-Werke GmbH

Positiv im Test: Das Plus an Traktion

Die Sperre vom britischen Hersteller Quaife ersetzt zwar keinen vollwertigen Allradantrieb, kann aber auf der Baustelle oder bei schlechten Witterungsverhältnissen das entscheidende Plus an Traktion geben. Dann, wenn konventionelle Antriebe bereits hilflos erschlaffen und nach den Rädern auch der Fahrer durchzudrehen droht. Sowohl Kosten als auch Gewicht betragen nur den Bruchteil eines 4x4. Auch wird das Fahrverhalten nicht beeinträchtigt. Und so ackert der Transit Custom auch jenseits des Asphalts.

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Dabei unterstützt ihn der kräftige Turbodiesel mit 170 PS und bulligen 390 Nm. Im Prinzip jedenfalls, wären da nicht die markentypisch ellenlangen Übersetzungen mit entsprechend großen Schaltsprüngen. Hinzu kommt die für Ford typische Leistungscharakteristik: Bei Niedrigdrehzahlen ist der Diesel eher unentschlossen, um darüber umso explosiver zuzufassen und ungeduldig am Lenkrad zu zerren. Prompt verhebt sich der Ford an mancher Steigung. Also kleiner Gang und Gas stehenlassen. Und später Obacht beim Aussteigen, sonst wischt der Fahrer das verschmutzte Trittbrett mit seiner Hose ab.

Durchaus von Vorteil ist eine gewisse Rustikalität des Transit Custom, sie wird an der starren blattgefederten Hinterachse deutlich. Der Transit Custom teilt sie sich mit seinem großen Bruder. Deshalb rückt die zulässige Achslast in Maximalvariante auf knapp über 2 t, das Gesamtgewicht auf 3,4 t und die Anhängelast auf 2,8 t, wenn auch mit eingeschränktem Zuggesamtgewicht. Deftige Werte für einen mittelgroßen Transporter. Dem Transit Custom als Trail macht dies sichtlich nichts aus. Leer steht das Heck ein wenig hoch, beladen ist er unbeugsam kerzengerade und streckt den Rücken durch. Konsequenz: Das harsche Fahrwerk steckt nicht nur ein, es teilt auch aus. Leer markiert der Transit Custom passend zu seiner Aufmachung den harten Hund, auch beladen wirkt er nicht verweichlicht.

Ford Transit Trail im Test: Im Cockpit stecken prächtig ablesbare Instrumente und unübersichtliche Bedienungselemente. | Foto: Ford-Werke GmbH
Ford Transit Trail im Test: Im Cockpit stecken prächtig ablesbare Instrumente und unübersichtliche Bedienungselemente. | Foto: Ford-Werke GmbH

Fahrwerk zeigt Grenzen im Fahrtest

Gibt der Fahrer dem Transporter die Sporen, stößt das Fahrwerk jedoch an Grenzen. Der Testwagen zeigt dann eine gewisse Roll- und Gierneigung, die elektrische Lenkung reagiert etwas spitz, aber mit wenig Präzision. Was auch an den verwendeten Vierjahreszeiten-Reifen des Trail gelegen haben mag. Dazu nickt er unangemessen freundlich bei Bodenwellen. Gut also, dass die Fuhre auf 160 Sachen begrenzt ist, für einen Transporter ohnehin genug. Bei diesem Maximaltempo schnürt der Rot-Schwarze im sechsten Gang mit gerade einmal 2.800 Touren dahin. Ergebnis ist ein Verbrauch auf freier Strecke von kaum mehr als 11 l/100 km. Dies begünstigt auch den Gesamtverbrauch: Voll ausgeladen sind 7,9 l/100 km aller Ehren wert, für einen mittelgroßen Transporter und in dieser Gewichtsklasse sogar ein neuer Rekord.

Für diesen Erfolg ist allerdings auch der Fahrer gefordert, denn die Charakteristik des zwar nicht lauten, aber recht kernigen Motors verlangt ebenso wie die langen Übersetzungen nach einem häufigen Griff zum Schalthebel. Angesichts der markentypischen Präzision, von kurzen Wegen und Leichtigkeit trotz des hohen Drehmoments ein lässliches Handicap. Zumal dem Fahrer Helfer zur Seite stehen.

Da wäre zunächst die aufwendigen Mild-Hybrid-Technik, einzigartig für Transporter. Rollt der Transporter auf eine Stoppstelle zu, wird der Diesel bereits kurz vor dem Halt abgestellt. Das wirkt mitunter stolpernd, wenn’s gleich weitergeht, reduziert aber im Stadtverkehr die Arbeitszeit des Diesels und damit den Spritverbrauch. Beim erneuten Start an der Ampel geht der Diesel erst beim Einlegen des Gangs wieder aus dem Startblock. In Sekundenbruchteilen wirft ein riemengetriebener Starter-Generator den Dieselmotor wieder an. Damit dies klappt wie am Schnürchen, lädt die Technik im Schubbetrieb und beim Bremsen einen Lithium-Ionen-Akku mit 48 V Spannung und 430 Wh oder 9,5 Ah Kapazität. Das genügt, um den Motor anzuwerfen, um ihn beim Beschleunigen zu unterstützen und um die Bordelektrik zu speisen. Die Batterie steckt in der Sitztruhe auf der Beifahrerseite, einfach nach dem Abstellen des Diesels dem Rauschen des Kühlgebläses im Cockpit folgen. Der Aufpreis von netto 1.150 Euro ist nicht ohne, der Spritverbrauch aber überzeugend niedrig.
Noch eine Ford-Besonderheit: Rechts in der Doppelsitzbank des Transit Trail steckt die Lithium-Ionen-Batterie des Mild Hybrid. | Foto: Ford-Werke GmbH
Noch eine Ford-Besonderheit: Rechts in der Doppelsitzbank des Transit Trail steckt die Lithium-Ionen-Batterie des Mild Hybrid. | Foto: Ford-Werke GmbH

Mild-Hybrid und mechanische Bedienung

Auch an anderer Stelle kann der Ford unterstützend eingreifen, denn auf Wunsch fährt eine Schar Assistenzsysteme mit. Sie alle kennenzulernen, erfordert Geduld, ihr Einsatz angesichts etwas schwer zu durchschauender Bedienung einiges Lernvermögen. Hinzu kommt ein Kontrast: Hier reichlich Assistenzsysteme und ein Mildhybrid, dort ein herkömmliches Zündschloss und eine mechanische Handbremse. Und obendrein klassische analoge Instrumente, die sich indes prächtig ablesen lassen. Das setzt sich ebenfalls im Laderaum fort: Oben leuchten vier helle LED-Strahler, hinten gibt es Türbügel, die sich vorbildlich einfach und sauber bedienen lassen. Unten dann den bekannten eigenwillig-rutschigen Ford-Kunststoffboden.

Hoch oben auf dem Dach bringt der Transit Custom Trail noch eine Reling mit. Schwarz, versteht sich. Sicherheitshalber steht auf der Sonnenblende der Hinweis, dass der Trail damit die Zweimetermarke überschreitet. Ein weiterer Tipp wird angesichts der Preisliste deutlich: Der Aufpreis vom Transit Custom Trend zum Trail mit seiner nützlichen und schmückenden Ausstattung beläuft sich zwar auf netto 2.700 Euro. Knauser finden die Differenzialsperre aber auch solo als Extra für 650 Euro. Damit ist der Ford Transit Custom ebenso traktionsstark unterwegs. Aber nicht halb so schick.

Ford Transit Trail im Test: Gut nutzbarer Laderaum für drei Paletten quer, dazu reichlich Nutzlast dank 3,4 t zulässiges Gesamtgewicht. | Foto: Ford-Werke GmbH
Ford Transit Trail im Test: Gut nutzbarer Laderaum für drei Paletten quer, dazu reichlich Nutzlast dank 3,4 t zulässiges Gesamtgewicht. | Foto: Ford-Werke GmbH

Ford Transit Custom Trail: Technische Daten in der Übersicht

Motor

Vierzylinder-Turbodiesel, Common-Rail-Direkteinspritzung, Abgas-Turbolader mit variabler Geometrie und elektrischem Antrieb (48 V), Ladeluftkühlung, Euro 6d-Temp EVAP ISC, SCR-Kat, DPF

Hubraum

1.996 cm³

Nennleistung

125 kW (170 PS) bei 3.500/min

Max. Drehmoment

390 Nm bei 1.750-2.500/min

Kraftübertagung

Vorderradantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe, mechanisches Sperrdifferenzial

Fahrwerk

vorn Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen und unteren Dreiecks-Querlenkern, Stabilisator, hinten Starrachse mit Parabelfedern, Reifen 215/65 R 16 C

Bremsen

Hydraulische Zweikreisbremse, vorn und hinten Scheibenbremsen, ESP mit ABS, ASR, elektronisch geregelte Bremskraftverteilung, Anfahrassistent, Bremsassistent

Maße und Gewichte

Länge/Breite/Höhe

5.340/1.986/2050 mm

Radstand

3.300 mm

Wendekreis

13.400 m

Leergewicht

2.120 kg

Nutzlast

1.280 kg

Zul. Gesamtgewicht

3.400 kg

Zul. Achslast vorn/hinten

1.750/2.015 kg

Testwerte

Beschleunigung 0-50/80/100 km/h

4,3/8,7/12,3 s

Elastizität 60-100 km/h im 4./5. Gang

7,5/10,4 s

80-120 km/h im 6. Gang

15,3 s

Höchstgeschwindigkeit

160 km/h

Innengeräusche bei Stand/50/100 km/h

45/67/68 dB(A)

Kraftstoffverbrauch

Normverbrauch WLTP kombiniert

7,4 l/100 km

Teststrecke beladen

7,9 l/100 km

Testverbrauch Adblue

0,28 l/100 km

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