Immer mehr Lkw mit Elektroantrieb
Elektro- und andere alternative Antriebe spielen im Bereich der Nutzfahrzeuge eine immer wichtigere Rolle. Das zeigte sich jetzt auch auf der Nufam. 350 Aussteller präsentierten auf der Karlsruher Messe die neuesten Konzepte und Trends in Sachen Lkw. Besonders die Baubranche kam auf ihre Kosten.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Die Freude war Ausstellern wie Besuchern der ersten Nutzfahrzeugmesse seit Beginn der Corona-Pandemie förmlich ins Gesicht geschrieben. Zu lange hatte die Nutzfahrzeugbranche die Füße stillhalten müssen. Jetzt – nach zwei Jahren Messe-Abstinenz – durfte sie sich erstmals wieder live in gutgefüllten Messehallen und Freigeländezonen treffen.
An vier Tagen öffnete die Nufam ihre Tore und lockte rund 22.000 Besucher nach Karlsruhe. Die wurden nicht enttäuscht. 350 Aussteller aus 13 Ländern präsentierten auf über 70.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche neben Fahrzeug- und Produktneuheiten viele Innovationen aus den Bereichen alternative Antriebe, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Spektrum reichte von Solarzellen auf Lkw-Dächern über synthetische Kraftstoffe bis hin zum Brennstoffzellenantrieb. Unter den Ausstellern war die Zahl derer, die echte Neuheiten präsentierten, deutlich größer als üblich.
Neue Lkw-Generation von DAF
So feierte die neue Lkw-Generation XF, XG und XG+ von DAF ihre Weltpremiere vor breitem Publikum. Die drei Baureihen in goldgelbem Lack zogen die Besucher wie ein Magnet an. Besonders ihre nach vorn und hinten verlängerten Fahrerhäuser mit deutlich mehr Platz im Innenraum fanden viel Anklang und Applaus, der sich auch in Zahlen ausdrücken lässt: Schon vor dem ersten öffentlichen Auftritt zählt DAF europaweit bereits 8.000 Vorbestellungen für die neue Serie, deutschlandweit seien es 1.500. Großes Interesse fand auch der rein elektrisch angetriebene DAF CF Electric für über 200 km Reichweite.
Renault Trucks: D Wide Z.E. als elektrischer Zweiachser
Als Weltpremiere verkaufte Renault Trucks seine T-High der neuen Generation. Die Fernverkehrs-Lkw wie auch ihre Bau-Brüder C und K haben außen wie innen einen umfangreichen Feinschliff an der Kabine bekommen. Zudem buhlte der elektrisch angetriebene D Wide Z.E. als Hakenabroller um die Gunst der Besucher. Der 26-Tonner ist seit Anfang 2020 mit einem Dutzend Radständen von 3,90 bis 6,80 m und jetzt auch als Zweiachser für 19 t Gesamtgewicht bei Renault Trucks zu haben. Die Reichweite variiert zwischen 100 bis 180 km ohne Nachladen.
Volvo Trucks: Schwere E-Lkw kommen 2022
Vis-à-vis zeigten Volvo Trucks mit Händlerpartner Tiropatrans auf dem Gemeinschaftsstand seine Bestseller FH und FM mit neuer Kabinengestaltung. Ein Volvo FH 500 mit Baustoffpritsche und HMF-Heckkran demonstrierte im Freigelände, dass der 6x2-Lkw dank seiner elektrischen Lenkung Volvo Dynamic Steering selbst von außen per Kranfernsteuerung fahr- und lenkbarbar ist.
In Sachen E-Antrieb punktete der Volvo FM Electric, den der Aussteller etwas unscheinbar zwischen die Messehallen ins Freigelände verbannte. Den Dreiachser für 27 t Gesamtgewicht treiben zwei E-Motoren mit 400 kW an. Bis zu vier Batteriepakete mit je 66 kWh Kapazität erlauben 120 bis 200 km Reichweite. Neben dem städtische Lieferverkehr eignet sich der E-Lkw für die Abfallwirtschaft und leichte Baustellentransporte. Volvo hat bereits weitere schwere E-Lkw (FM, FMX und FH) mit mehr Reichweite in petto, die ab Mitte 2022 auf die Straße kommen sollen.
Scania: Alternative Antriebe im Fokus
Iveco: Premiere für den T-Way
Weniger leistungsstark, dafür „brand new“ rückte Iveco den neuen T-Way ins Blickfeld, der erstmals auf der Nufam einem breiten Publikum vorgestellt wurde. Der 510 PS starke Vierachser löst die Trakker-Serie ab und kam mit Kippmulde von Schmitz Cargobull zur Schau. Ferner gab es die gesamte Bandbreite der Italiener für den Bau zu sehen. Das Angebot reichte vom neuen Daily über Eurocargo bis hin zu X-Way und S-Way mit unterschiedlichen Aufbaulösungen wie Kastenwagen, Pritsche, Dreiseiten- und Kran-Kipper bis hin zur Sattelzugmaschine mit Kipphydraulik.
Mercedes zeigt Elektro-Transporter
Geballte Kompetenz strahlten die vier Mercedes-Nutzfahrzeughändler der südwestdeutschen Region aus, die insgesamt 40 Stern-Exponate auf ihrem Gemeinschaftsstand und im Freigelände präsentierten. Darunter etliche Arocs-Varianten für die Baubranche wie der Liebherr-Betonmischer oder der Dautel-Kipper. Noch recht neu im Programm der Schwaben ist der Actros F, der als preisgünstiger Einstieg in die Mercedes-Lkw-Welt gilt.
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Das Gegenteil war ebenfalls in Karlsruhe dabei: Das luxuriöse Sondermodell Actros Edition 2 lässt dank zahlreicher Ausstattungspakete für mehr Sicherheit, Assistenz und Komfort kaum Fahrerwünsche offen. Bei den verfügbaren E-Modellen durften eVito, eSprinter und eCanter nicht fehlen. Der serienreife eActros schaffte es nicht auf die Messe. Dafür zeigten die Mercedes-Mannen den neuen kleinen Citan in Karlsruhe – noch vor der offiziellen Markteinführung im Handel. Ihn wird es vorerst mit Diesel und Benziner geben. Der batterieelektrische eCitan ist für das zweite Halbjahr 2022 angekündigt.
Brennstoffzellen-Transporter kommt noch dieses Jahr
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