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Im Test: Volvo FH & Volvo FM Electric in der Baustoff-Entsorgung
Rockbird vermietet zwei Elektro-Volvo als Absetz- und Abrollkipper. Wir machten eine Probefahrt. | Foto: QUATEX

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Auf der bauma 2025 wird Innovation erlebbar gemacht

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Wie wird die Baumaschinenindustrie klimaneutral? Vom 7. bis 13. April 2025 zeigen internationale Aussteller Lösungen.


Lkw-Vermieter machen es Fuhrparkbetreibern leicht. Sie nehmen zunehmend E-Lkw in ihre Mietflotte auf, so dass jeder Kunde diese Technik erst ausprobieren kann und nicht gleich kaufen muss. Das gilt im klassischen Fernverkehr und jetzt auch in der Bau- und Entsorgungsbranche. Die Vermietgesellschaft Rockbird mit Stammsitz in Enkenbach-Alsenborn bei Kaiserslautern hat die Zeichen der Zeit erkannt und die ersten E-Trucks angeschafft. Der Vermieter hat sich auf Nutzfahrzeuge und Baumaschinen für Bau, Recycling, Entsorgung und Industrie spezialisiert und sich in diesem Segment einen Namen gemacht. Das Unternehmen blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in der Vermietung zurück und bietet seinen Kunden herstellerunabhängig über drei Standorte in Deutschland und Polen Mietkonzepte wie Kurzzeitmiete, Langzeitmiete und Mietkauf sowie diverse Serviceleistungen wie Beratung, Reparatur und Wartung oder Schulungen an. Zum Portfolio in der Flotte mit zirka 100 Einheiten gehören Dreiseitenkipper, Abroll- und Absetzkipper genauso wie Sattelzugmaschinen, Schubbodenauflieger, Abrollanhänger, Umschlagbaggern, Radlader, Teleskoplader oder Gabelstapler.

E-Volvo in Kurzzeitmiete

Zu den neuesten Errungenschaften zählen zwei Volvo mit Elektroantrieb, die Ende 2024 in den Dienst gestellt wurden. Bevor die ersten Kunden auf den Volvo FM Electric Absetzkipper und den FH Aero Electric Abrollkipper zugreifen können, haben Lkw-Hersteller und Rockbird uns den Einblick in die Technik der Fahrzeuge gewährt und beide Kandidaten für eine ausgiebige Probefahrt bereitgestellt.

Rockbird-Geschäftsführer Christian Kleiner hofft, seine Kunden von den neuen Volvo-Elektrolastern überzeugen zu können. | Foto: QUATEX
Rockbird-Geschäftsführer Christian Kleiner hofft, seine Kunden von den neuen Volvo-Elektrolastern überzeugen zu können. | Foto: QUATEX
„Mit den Elektrofahrzeugen unterscheiden wir uns von anderen Vermietern. Wir bieten die E-Lkw sogar in der Kurzzeitmiete an. Im Vorfeld schauen wir uns dafür bei den Kunden die Touren an und empfehlen Rundläufe, bei denen sich der Einsatz der E-Lkw lohnen könnte“, erklärt Christian Kleiner, Geschäftsführer der Rockbird GmbH. Kurzzeitmiete heißt bei Kleiner eine Woche Probebetrieb und wenn alles gut läuft, mindestens drei Monate mieten. Dann haben auch mehrere Fahrer im Unternehmen die Chance, sich an den E-Lkw zu gewöhnen und die Stromer können auf verschiedenen Touren mit und ohne Zwischenladen ausprobiert werden. Viele mittelständische Firmen seien stark an E-Mobilität interessiert, hätten aber im Tagesgeschäft kaum Kapazitäten, um sich intensiv mit dem Einsatz von E-Lkw zu beschäftigen, so Kleiner.

„Ich bin davon überzeugt, dass der Volvo FM Electric Absetzer das normale Tagesgeschäft ohne eine Zwischenladung absolvieren kann. Der FH Electric Abroller benötigt höchstens die gesetzlich vorgeschriebene Lenkzeitpause von 45 Minuten, um mit einer Zwischenladung den gesamten Arbeitstag bewältigen zu können“, versichert er. Seine herkömmlichen Absetzer und Abroller mit Verbrenner legen in der Lang- und Kurzeitmiete durchschnittlich 50.000 Kilometer im Jahr zurück. Bei etwa 240 Einsatztagen sind das 200 bis 300 Kilometer am Tag. Das müssten auch die E-Lkw schaffen - und zusätzlich noch rund zehn Mal Container aufnehmen, absetzen oder abrollen können.

Der Abroller Volvo FH Aero Electric verfügt über 666 PS aus drei E-Motoren und 540 kWh Akkukapazität aus insgesamt sechs Batterien am Rahmen. | Foto: QUATEX
Der Abroller Volvo FH Aero Electric verfügt über 666 PS aus drei E-Motoren und 540 kWh Akkukapazität aus insgesamt sechs Batterien am Rahmen. | Foto: QUATEX

Volvo E-Lkw mit maximaler Akkukapazität

Um im ersten Stepp auf Nummer sicher zu gehen und den Kunden ein gutes Gefühl zu vermitteln, hat sich Rockbird bei beiden Volvo-Lkw für die maximal mögliche Akkukapazität entschieden. Jeweils sechs, insgesamt 3 t schwere Batteriepakete liefern zusammen 540 kWh Speicherkapazität und sorgen für bis zu 300 km Reichweite – trotz zahlreicher Hubaktivitäten des Aufbaus. Die Akkus treiben das Leergewicht der beiden Testkandidaten in die Höhe. Während der 4x2-Absetzer mit Aufbau und ohne Mulde rund 13,4 t auf die Waage bringt, schleppt der 6x2-Abrollkipper ohne Container leer fast 15 t mit sich herum. Dank der zusätzlich erlaubten 2 t Gesamtgewicht für Elektro-Lkw darf der Zweiachser-FM mit flachem Fernverkehrs-Fahrerhaus noch gute 6,6 t Nutzlast schultern, während beim Dreiachser-FH mit hoher Globetrotter-Kabine bei gut 13 t Zuladung Schluss ist.

Leistungsstarke Antriebe und intelligente Schaltstrategien

Als Lastzug mit jeweils zweiachsigem Anhänger rollen Absetzer und Abroller komplett ausgeladen mit 38 beziehungsweise 42 t zulässigem Gesamtgewicht über den Testparcours in Bayern. Das hohe Gewicht kann den Fahrern keine Angst einjagen. Beim Tritt aufs Fahrpedal reagieren die E-Laster trotz gewichtiger Masse mit starkem Antritt. Die Kraft stammt aus drei E-Motoren, die zusammen für stolze 666 PS Dauerleistung sorgen. In der Spitze können die flüssigkeitsgekühlten Permanent-Magnet-Synchronmotoren (PSM) sogar bis über 800 PS freisetzen. Das gewaltige Drehmoment von maximal 2.400 Nm ab Drehzahl null macht jeden Anfahrvorgang auf der Straße zum Kinderspiel. Beim Einfädeln in den fließenden Verkehr auf der Autobahn beschleunigen beide Gliederzüge phänomenal. Dabei erzeugt die Leistungselektronik unter dem Fahrerhaus den typisch elektrischen Sound, als ob eine Straßenbahn aus dem Stand beschleunigt. Sonst ist bis Tempo 60 vom E-Volvo nichts zu hören. Kein Lärm, keine Vibrationen. Erst oberhalb dieser Marke gesellen sich Wind- und Reifenabrollgeräusche hinzu.

Trotz 3,90 m kurzem Radstand kann auch der 666 PS starke Volvo FM Electric mit sechs verbauten Akkupaketen und fast 300 km Reichweite im Einsatz punkten. | Foto: QUATEX
Trotz 3,90 m kurzem Radstand kann auch der 666 PS starke Volvo FM Electric mit sechs verbauten Akkupaketen und fast 300 km Reichweite im Einsatz punkten. | Foto: QUATEX

Sicherheit und Komfort: Kein spürbarer Gangwechsel

Gleichmäßig und ohne spürbare Zugkraftunterbrechung schreiten die drei PSM-Motoren im Zusammenspiel mit dem bewährte I-Shift-Getriebe mit angepasster Schaltstrategie zur Tat. Von den zwölf Vorwärtsgängen werden längst nicht immer alle benötigt. Das Anfahren erfolgt im höchstmöglichen Gang. Selbst unter Last ist das meistens der Siebte. Das minimiert Schaltvorgänge, verbessert das Fahrverhalten und spart Energie. Nur beim Rangieren, auf steilen Wegen und unter außergewöhnlich schweren Bedingungen greifen die niedrigeren Gänge der I-Shift ins Geschehen ein. Vom automatisierten Hochschalten bekommt der Fahrer nichts mit, sofern er nicht auf das digitale Fahrerinformationsdisplay schaut. Hier wird ihm die jeweilige Gangzahl noch angezeigt. Einige Wettbewerber verzichten in ihren E-Lkw bereits darauf.

Am Ausgang des I-Shift-Getriebes ist eine kurze Gelenkwelle angeflanscht, die die Kraft in das Achsgetriebe der Hinterachse leitet. Die einfach übersetzte Hypoidachse weist kaum Unterschiede zu den Antriebsachsen der Verbrenner-Fahrzeuge auf. Am I-Shift-Getriebe sitzt noch ein mechanischer Nebenabtrieb, der die Hydraulikpumpe für die Bedienung des Hiab Multilift Futura 12 vom Absetzkipper beziehungsweise das Hiab-Hakengerät vom Typ Multilift Ultima 21 S 61 am Abroller antreibt. Der getriebeseitige PTO (Power Take-Off) leistet 150 kW und soll einen guten Kompromiss bilden, um den Energieverbrauch zu optimieren und übermäßigen Lärm zu vermeiden.

Drei Elektromotoren entwickeln zusammen 490 kW Dauerleistung und 600 kW in der Spitze. Die Kraft wird über eine Zwölfgang-I-Shift auf die Hinterachse übertragen. | Foto: Volvo Trucks
Drei Elektromotoren entwickeln zusammen 490 kW Dauerleistung und 600 kW in der Spitze. Die Kraft wird über eine Zwölfgang-I-Shift auf die Hinterachse übertragen. | Foto: Volvo Trucks

Zusätzlich zum Getriebe-PTO kann Volvo für die Montage von elektrischen oder mechanischen Aufbauten auf seinen Zwei-, Drei- und Vierachsern mit Elektroantrieb wahlweise noch einen rein elektrischen Nebenantrieb mit 40 kW oder einen elektromechanischen Nebenantrieb mit 70 kW Leistung anbieten. Drei unterschiedliche PTOs sollen den sicheren Betrieb von Müllsammlern, Absetz-, Abroll- und Krankipper sowie Spezialaufbauten wie Tankfahrzeuge, Saug- und Spülwagen oder Betonpumpen gewährleistet.

Flexible Ladeoptionen für unterschiedliche Einsatzbereiche

Um in der Stadt und in engen Baustellen besonders wendig und manövrierfähig zu sein, wählte Rockbird für seinen E-Absetzer einen Radstand von 3,90 m. Das ist die untere Grenze, um noch sechs Batteriepakete mit je 90 kWh Speicherkapazität am Chassis unterzubringen. Um die Akkus wieder voll aufzuladen, benötigt es Ladezeiten von 9,5 Stunden mit Wechselstrom bei 43 kW oder nur 2,5 Stunden an der Schnellladesäule mit maximal 250 kW Gleichstrom. Rund 80% der Kapazität haben die Stromspeicher schon in etwa 90 Minuten mit der Turboaufladung erreicht. Mit Nachladen in der Mittagspause sind daher durchaus Tagesfahrleistungen von 500 km machbar. Um den Kunden ein Komplettpaket zu schnüren, bietet Rockbird zusammen mit den E-Volvo auf Wunsch gleich die Miete einer mobilen Ladesäule mit 80 kW Ladeleistung an.

Die maximal mögliche Akkukapazität von insgesamt 540 kWh der Volvo Electric sei zwar im Regionalverkehr der Rockbird-Kunden nicht immer nötig, nehme den Unternehmern und Kraftfahrern aber gerade am Anfang der E-Lkw-Einsätze die Furcht, stromlos unterwegs liegenzubleiben. Nachfolgende Fahrzeugbestellungen könnten durchaus auch mit nur zwei bis fünf Batterien an Bord ausgelöst werden und damit optimal auf die jeweiligen Kundenanforderungen zugeschnitten sein. Das würde die Nutzlast erhöhen und die Transporte noch wirtschaftlicher machen.

Das Umladen, Absetzen und Abkippen der Container erfolgt beim FH Electric hydraulisch über den Nebenabtrieb am I-Shift-Getriebe. | Foto: QUATEX
Das Umladen, Absetzen und Abkippen der Container erfolgt beim FH Electric hydraulisch über den Nebenabtrieb am I-Shift-Getriebe. | Foto: QUATEX
Der Hakenabroller basiert auf einem Fahrgestell mit 4,80 m Radstand, kann bis zu 7,00 m lange Container für rund 40 m3 Ladung aufnehmen. Aufgrund seiner oftmals längeren Einsatzdistanzen benötigt FH Aero Electric eher die maximale Akkukapazität. Seine Fahrerhaus-Front ist im Vergleich zum normalen Volvo FH Electric nochmals um 24 cm verlängert. Mit der langen Nase ist er aerodynamischer und energieeffizienter geworden und besitzt bei höherem und viel Wind Tempo eine bessere Fahrstabilität. Für eine Nutzlast- und Effizienzerhöhung bringt Christian Kleiner von Rockbird noch ein Abspecken bei den Containern ins Spiel. Wird nur der untere Bereich der Container aus 3-mm-Stahl gefertigt und der obere Part aus 1,5-mm-Stahlblech, könne so ein 7-m-Behälter leer nur 2,3 statt standardmäßig 3,2 t wiegen. Für den gesamten Gliederzug mit zwei Containern gewinne man gut 1,8 t mehr Nutzlast und die Kombination könne insgesamt fast 20 statt nur 18 t Ladung fahren. Mehr kann auch ein Diesel-Lastzug nicht mitnehmen. Allerdings wäre diese Art von Containern aufgrund der geringeren Wandstärke ab halber Höhe im Schrottbereich nicht mehr einsetzbar.

Tiefer Schwerpunkt, gute Lastverteilung

Um das höhere Leergewicht der Elektrolaster aufzufangen, besitzen die Volvo FH und FM Electric vorn wie hinten stärkere Achsen und rundum Luftfederung. Die Vorderachsen sind auf 8,5 beziehungsweise 9,0 t Traglast ausgelegt. Hinten arbeiten jeweils 13-t-Antriebsachsen. Der FH-Abroller hat zusätzlich noch eine elektrohydraulisch gelenkte und liftbare Nachlaufachse mit 7,5 t Traglast bekommen, was die Antriebsachse besonders beim Aufnehmen und Abrollen der beladenen Container entlastet. Bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h steht außerdem die Funktion „Lift+30%“ zur Verfügung. Sie erhöht über das Anheben der Nachlaufachse den Druck auf die Antriebsachse um maximal 30% über dem normalen Achsdruck. Das verhindert durchdrehende Räder und erleichtert das Anfahren auf glatten Fahrbahnen.

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Dank der schweren und tief montieren Batterien am Rahmen besitzen die E-Volvo einen tiefen Schwerpunkt und eine gleichmäßige Lastverteilung. Dadurch liegen sie wie ein Brett auf der Fahrbahn. Zusammen mit dem fein abgestimmten Fahrwerk, der straffen und zielgenau arbeitenden Servolenkung und der komfortablen Vollluftfederung ergibt sich stets ein sehr sicheres Fahrgefühl. Die Luftfederung erlaubt in einem Bereich von 7 cm drei unterschiedlich einstellbare Fahrniveaus.

Im Cockpit: Kaum Unterschiede zum Verbrenner

Multifunktionslenkrad und Armaturen im Volvo FM Electric unterscheiden sich kaum von denen im Verbrenner-Volvo. | Foto: QUATEX
Multifunktionslenkrad und Armaturen im Volvo FM Electric unterscheiden sich kaum von denen im Verbrenner-Volvo. | Foto: QUATEX
In den Kabinen fühlt sich ein Volvo-Fahrer sofort zu Hause. Es gibt zum Verbrenner nur wenig Unterschied bei Bedienelementen, Schaltern und Anzeigen. Der Schalthebel am Sitz ist vom Diesel-Lkw übernommen und nimmt die Befehle für rückwärts, neutral, automatisches und manuelles Fahren entgegen. Alternativ können Kunden auch nur Tastschalter mit D-, N- und R-Kennzeichnung im Armaturenbrett bestellen. Dann läuft der E-Lkw stets im Standardmodus und wechselt nur bei Kick-Down am Fahrpedal kurzzeitig in den Performance-Modus mit mehr Power an den Rädern. Sinkt der Ladestand der Fahrbatterie unter 15% fällt der Volvo Electric automatisch in den Range-Modus, was die Restreichweite um etwa 10 km erhöht.

Drei Fahrmodi am Schaltknauf wählbar

Direkten Einfluss auf die drei Fahrmodi hat der Fahrer bei Anwesenheit des vollwertigen I-Shift-Schaltknaufs. Über die „Mode“-Taste kann er nach Belieben zwischen Standard, Range und Performance wechseln. Der Range-Modus erhöht die Reichweite und drosselt dafür die Höchstgeschwindigkeit bei eingeschaltetem GPS-Tempomat I-See auf 80 km/h. Mehr Tempo ist auch nicht drin, wenn der Akkuladestand unter die 15% fällt. Den Ladezustand der Fahrbatterien wie auch die kalkulierte Restreichweite wird dem Fahrer permanent im Infodisplay angezeigt.

Über den Wahlhebel des I-Shift-Getriebes werden auch die drei Fahrmodi Standard, Range und Performance angesteuert. | Foto: QUATEX
Über den Wahlhebel des I-Shift-Getriebes werden auch die drei Fahrmodi Standard, Range und Performance angesteuert. | Foto: QUATEX
Mittels Rekuperation über mehrere Stufen am rechten Lenkstockhebel kann der Volvo-Fahrer beim Bremsen Energie zurückgewinnen. Befindet sich der Motorbremshebel in Position A für Automatik, funktioniert die Energierückgewinnung über das Fußbremspedal. Damit lasse sich während der Fahrt am meisten Strom zum Aufladen der Batterien erzeugen. Bremspedal einmal kurz betätigt, setzt automatisch die Rekuperation mit 20% Leistung ein. Wer das Pedal zweimal kurz hintereinander tritt, bekommt 40% Energierückgewinnung. Muss mehr abgebremst werden, steigt mit dem Tritt aufs Bremspedal auch die Rekuperationsleistung weiter an, bis schließlich die Radbremsen ganz automatisch mit beaufschlagt werden. Über die Hebelstellung 1 ist auch mit den FM und FH Aero Electric ein One-Pedal-Driving wie im E-Auto möglich. Für eine wirtschaftliche Fahrweise des E-Lkw ist das aber nicht immer die beste Lösung.

Umfangreiches Sicherheitspaket

Die beiden Volvo Electric sind nicht nur abgasfrei, extrem leise und vibrationsarm unterwegs, sondern bewegen sich auch sicherheitstechnisch auf Höhe der Zeit. Zu den wesentlichen Sicherheitsfunktionen zählt unter anderem die Impulsstreckbremse, die die Lastzüge bei rutschigem Untergrund stabilisiert. Ferner sind adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stop-and-Go-Funktion, Notbremsassistent, Abbiege- und Spurwechselassistent, Seiten-Kollisions-Vermeider für beide Fahrzeugflanken, Auffahrwarner, Frontkollisionswarner, Türöffnungswarner, Müdigkeitswarner und andere Nettigkeiten für den Fahrer an Bord. Der FH Aero Electric verfügt zusätzlich noch über das optionale Camera-Monitor-System (CMS), was die Übersichtlichkeit stark verbessert. Dazu schwenkt die Kamera in den Spiegelarmen automatisch beim Abbiegen mit und zeigt alles bis zum Trailer-Ende. Das Heck bleibt damit immer im Visier.

Wie beim Wettbewerb helfen Hilfslinien im Display des Kamera-Spiegel-Systems das Lastzugende im Blick zu behalten. | Foto: QUATEX
Wie beim Wettbewerb helfen Hilfslinien im Display des Kamera-Spiegel-Systems das Lastzugende im Blick zu behalten. | Foto: QUATEX

Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich der Elektro-Lkw für Unternehmen?

Bleibt ein Blick auf den Preis. Noch sind die Elektrolaster in der Anschaffung zwei bis zweieinhalb Mal teurer als vergleichbare Diesel-Lkw. Eine bundesweite Förderung gibt es dafür nicht mehr. Für die ersten beiden Stromer in der Mietflotte und für weitere zwei Elektrokandidaten, die im Frühjahr 2025 kommen sollen, konnte Rockbird noch einen Zuschuss aus dem letzten Förderaufruf ergattern. Trotzdem benötigt das Unternehmen laut eigenen Aussagen momentan noch eine etwa 1.000 € höhere Monatsmiete im Vergleich zu einem Absetzer oder Abroller mit Dieselantrieb. Je nach Einsatzstrecke, Laufleistung und Einkaufspreis für den Strom könne sich ein E-Lkw für die Kunden dennoch lohnen. „Allein durch die mögliche Mauteinsparung lässt sich der höhere Mietpreis bei dem einen oder anderen Kunden durchaus kompensieren“, versichert Christian Kleiner und freut sich schon auf die nächsten Neuzugänge mit E-Antrieb.
Bis zu 7 m lange Container kann der
Volvo FH Aero Electric für 44 t Gesamtzuggewicht aufnehmen und transportieren. | Foto: QUATEX
Bis zu 7 m lange Container kann der Volvo FH Aero Electric für 44 t Gesamtzuggewicht aufnehmen und transportieren. | Foto: QUATEX

Technische Daten: Volvo FH Aero Electric 6x2 Abrollkipper

Fahrerhaus

Typ

Globetrotter in Aero-Ausführung

Breite/Länge

2.495/2.225 mm

Lagerung

4-Punkt-Stahlfederung

E-Antrieb

Bezeichnung

EPT2412

Bauart

3 x flüssigkeitsgekühlte Permanent-Magnet-Synchronmotoren (PSM)

Dauerleistung

490 kW / 666 PS

Maximalleistung

600 kW / 816 PS

Maximale Drehzahl

6.000/min

Max. Drehmoment

2.400 Nm bei 0 bis 6.000/min

Rekuperationsleistung

390 kW

Kraftübertragung

Übersetzung Motor zu Getriebe

3:1

Getriebe

Volvo I-Shift AT2412 mit mechanischem Nebenabtrieb

Software

Kraftstoff- und Ökonomieprogramm mit I-See 12 Gänge, 4 Rückwärtsgänge

Spreizung

i=14,94 - 1,00

Energiespeicher

Traktionsbatterien

Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Oxid (LiNiCo-AlO2)

Abmessungen L x B x H

768 x 684 x 668 mm

Elektr. Spannung

600 V DC

Anzahl

6

Kapazität

540 kWh (je 90 kWh)

Gewicht

3.000 kg (je 500 kg)

Aufladen AC / DC

max. 43 / max. 250 kW

Achsen

Vorderachse

Faustachse mit Zwei-Balg-Luftfederung, 3 Fahrhöhen, Achslast: 9,0 t

Antriebsachse

Hypoidachse RSS1344E mit Vier-Balg-Luft-federung, Achslast: 13,0 t, Differenzialsperre

Übersetzung

i=3,08

Nachlaufachse

elektrohydraulisch gelenkte Nachlaufachse, liftbar, Lenkwinkel 19° Achslast: 7,5 t

Reifen

Lenkachse

Pirelli H2 Profuel Steer, 385/55 R 22.5

Antriebsachse

Pirelli H2 Profuel Drive, 315/70 R 22.5

Nachlaufachse

Pirelli H2 Profuel Steer, 385/55 R 22.5

Fahrgestell

Rahmen

Parallel-Leiterrahmen (8 mm), 300 mm hoch

Lenkung

Einkreis-Servolenkung, Übersetzung i=20:1

Bremsen

vorn und hinten Volvo-Scheibenbremsen, EBS, ESP, Notbremslicht, elektrische Feststellbremse, Impulsstreckbremse

Maße und Gewichte

Länge/Breite/Höhe

9.980/2.550/3.933 mm

Radstand

4.800 mm

Zul. Gesamtgewicht

28.000 kg

Leergewicht Solo-Lkw

14.920 kg

Nutzlast Solo-Lkw

13.080 kg

Testgewicht Lastzug

42.000 kg

Aufbau

Hersteller

Hiab

Typ

Multilift Ultima 21 S 61

Hubkapazität

21t

Besonderheit

hydraulische Behälterverriegelung (innen)

Anhänger

Hersteller

Hüffermann Transportsysteme

Typ

Schlitten-Carrier, 2-Achs-Drehschemelanhänger

Behältergrößen

Abrollcontainer für 34 m3, 6.500x2.400x2.250 mm

Ladungssicherung

pneumatische 4-fach-Behälterverriegelung

Messwerte

Einstiegsstufenhöhen

410/810/1.200 mm

Höhe Fahrerhausboden

1.580 mm

Höhe Motortunnel

90 mm

Lenkraddurchmesser

450 mm

Innengeräusch bei 70 km/h

56 dB(A)

Technische Daten Volvo FM Electric 4x2 Absetzkipper

Fahrerhaus

Typ

Fernverkehrsfahrerhaus

Breite/Länge

2.495/2.225 mm

Lagerung

4-Punkt-Stahlfederung

E-Antrieb

Bezeichnung

EPT2412

Bauart

3 flüssigkeitsgekühlte Permanent-Magnet-Synchronmotoren (PSM)

Dauerleistung

490 kW / 666 PS

Maximalleistung

600 kW / 816 PS

Maximale Drehzahl

6.000/min

Max. Drehmoment

2.400 Nm bei 0 bis 6.000/min

Rekuperationsleistung

390 kW

Kraftübertragung

Übersetzung Motor zu Getriebe

3:1

Getriebe

Volvo I-Shift AT2412 mit mechanischem Nebenabtrieb

Software

Kraftstoff- und Ökonomieprogramm mit I-See 12 Gänge, 4 Rückwärtsgänge

Spreizung

i=14,94 - 1,00

Energiespeicher

Traktionsbatterien

Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Oxid (LiNiCo-AlO2)

Abmessungen L x B x H

768 x 684 x 668 mm

Elektr. Spannung

600 V DC

Anzahl

6

Kapazität

540 kWh (je 90 kWh)

Gewicht

3.000 kg (je 500 kg)

Aufladen AC / DC

max. 43 / max. 250 kW

Achsen

Vorderachse

Faustachse mit Zwei-Balg-Luftfederung, 3 Fahrhöhen, Achslast: 8,5 t

Antriebsachse

Hypoidachse RSS1344E mit Vier-Balg-Luft-federung, Achslast: 13,0 t, Differenzialsperre

Übersetzung

i=3,08

Reifen

Lenkachse

Goodyear Regional RHS II, 315/80 R 22.5

Antriebsachse

Goodyear Fuelmax D Endurance, 315/70 R 22.5

Fahrgestell

Rahmen

Parallel-Leiterrahmen (8 mm), 266 mm hoch

Lenkung

Einkreis-Servolenkung, Übersetzung i=20:1

Bremsen

vorn und hinten Volvo Scheibenbremsen, EBS, ESP, Notbremslicht, elektrische Feststellbremse, Impulsstreckbremse

Maße und Gewichte

Länge/Breite/Höhe

6.850/2.550/3.720 mm

Radstand

3.900 mm

Zul. Gesamtgewicht

20.000 kg

Leergewicht Solo-Lkw

13.380 kg

Nutzlast Solo-Lkw

6.620 kg

Testgewicht

38.000 kg

Aufbau

Hersteller

Hiab

Typ

Multilift Futura 12

Hubkapazität

12 t

Besonderheit

2 Hubarme mit Teleskopauslegern in gekröpfter Ausführung, 2 hydraulische Stützbeine

Anhänger

Hersteller

Hüffermann Transportsysteme

Typ

HKA 18.70, 2-Achs-Drehschemelanhänger

Behältergrößen

Absetzbehälter bis 10 m3, 5.500-7.000 mm lang

Ladungssicherung

Ladungssicherung mit Safety-Fix und Zurrketten

Messwerte

Einstiegsstufenhöhen

400/800 mm

Höhe Fahrerhausboden

1.200 mm

Höhe Motortunnel

90 mm

Lenkraddurchmesser

450 mm

Innengeräusch bei 70 km/h

59 dB(A)

Im Test: Volvo FH & Volvo FM Electric in der Baustoff-Entsorgung: Weitere Bilder

Niedriger Einstieg, gute Platzverhältnisse und hoher Komfort kennzeichnen die lange FM-Kabine von Volvo. | Foto: QUATEX
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