IAA Transportation 2024: MAN überrascht mit neuen Antriebslösungen
Überraschung auf der IAA: Der MAN hTGX mit Wasserstoffverbrenner als Kippsattel ist für den Baustelleneinsatz konzipiert. | Foto: MAN Truck & Bus

Auf der IAA Transportation in Hannover wird der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus erstmals sein gesamtes Lkw-Antriebsportfolio der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Ausgewählte Fachjournalisten aus ganz Europa hatten bereits jetzt die Möglichkeit, sich in Tirol von der Innovationskraft der Münchener und ihren neuesten Diesel-, Strom- und Wasserstoff-Antrieben zu überzeugen. Sie konnten bei Testfahrten vor dem Panorama der österreichischen Alpen die Lastwagen des Herstellers mit allen drei Antriebsvarianten im direkten Vergleich unter die Lupe nehmen.

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Neuer MAN hTGX mit Wasserstoffverbrenner

Überraschend präsentierte MAN als erster Lkw-Hersteller einen Truck mit Wasserstoffverbrenner. Der sogenannte hTGX dient MAN als alternative Zero-Emission-Antriebsvariante für spezielle Anwendungen wie dem Transport schwerer Güter, im Baustelleneinsatz oder als Tank- und Holztransporter. Vor allem wenn eine spezielle Achskonfiguration nötig ist oder der Platz für den Anbau der großer Batteriepakete fehlt, könne der Wasserstoff-Antrieb punkten. Auch für Regionen ohne ausreichende Batterieladeinfrastruktur kann der MAN hTGX eine sinnvolle Alternative zum batterieelektrischen Lkw (BEV) sein. Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor trägt die Bezeichnung H45 und basiert auf dem D38-Triebwerk aus dem MAN-Motorenwerk in Nürnberg. Der H45-Motor verfügt über eine Leistung von 383 kW (520 PS) und einem Drehmoment von 2.500 Nm bei 900-1.300 U/min. Die Direkteinspritzung des Wasserstoffs in die sechs Zylinder soll für eine besonders schnelle Leistungsentfaltung sorgen.

MAN hTGX: Die vier H2-Tanks von Voith fassen insgesamt 56 kg gasförmigen Wasserstoff und bringen den Lastzug rund 600 km weit. | Foto: MAN Truck & Bus
MAN hTGX: Die vier H2-Tanks von Voith fassen insgesamt 56 kg gasförmigen Wasserstoff und bringen den Lastzug rund 600 km weit. | Foto: MAN Truck & Bus

MAN hTGX: Schnelles Betanken wie beim Diesel-Lkw

In weniger als 15 min sollen die vier senkrecht stehenden H2-Tanks hinter dem Fahrerhaus neu befüllt sein. Die zylindrischen Behälter können insgesamt 56 kg gasförmigen, auf 700 bar komprimieren Wasserstoff speichern. Bei der Verbrennung stößt das Fahrzeug weniger als 1 g CO2/tkm aus und erfüllt damit die neuen, geplanten EU Klimagas-Gesetzgebung. Der MAN hTGX soll zunächst in den Achsvarianten 6x2 und 6x4 auf dem Markt kommen und neben einer hohen Zuladung Reichweiten bis maximal 600 km erreichen. Den hTGX will MAN ab 2025 in einer Kleinserie von zunächst 200 Einheiten bauen und an Kunden in Deutschland, Norwegen, Island, den Niederlanden und einigen außereuropäischen Ländern ausliefern. Parallel forscht der Münchener Nutzfahrzeughersteller auch weiterhin an der Brennstoffzellentechnik im Lkw.

MAN eTrucks in zahlreichen Konfigurationen

Bei den rein elektrisch angetriebenen eTrucks kann MAN dank des modularen Batteriekonzepts künftig mehr Radständen, Fahrerhäuser, Nebenantriebe und Branchenlösungen bieten. Über eine Million Konfigurationsvarianten will der Hersteller gezählt haben und damit fit für die Wünsche der Kunden aus allen Branchen sein. Das Aufladen der Akku-Pakete soll durch Installation des künftigen Megawattladestandard MCS mit 1000 kW und mehr innerhalb der Lenkzeitpause des Fahrers möglich sein. Bis zu 800 km Tagesreichweite verspricht MAN, was für typische Fernverkehrsanwendungen ausreichen würde. Das Kundeninteresse sei bereits sehr groß: 2.000 Bestellungen und Bestellanfragen für die MAN eTGX und MAN eTGS liegen laut Hersteller bereits vor. Bereits 2030 soll jeder zweite in Europa zugelassene MAN-Lkw batterieelektrisch unterwegs sein. Dafür komme der Ladeinfrastruktur eine hohe Bedeutung zu. Das Ladeinfrastruktur-Joint-Venture Milence habe erst kürzlich einen großen Lkw-Ladepark im Antwerpener Hafen eröffnet. An Milence sind MAN als Teil der Traton Group, Daimler Truck und Volvo Trucks beteiligt. Zusammen will man in den nächsten Jahren 1.700 Ladepunkte in Eigeninitiative errichten. Insgesamt 50.000 solcher Ladepunkten für Elektro-Lkw seien bis 2030 nötig.

Die vollelektrischen MAN eTGX und MAN eTGS mit modularem Batteriekonzept gibt es in zahlreichen Konfigurationen. | Foto: MAN Truck & Bus
Die vollelektrischen MAN eTGX und MAN eTGS mit modularem Batteriekonzept gibt es in zahlreichen Konfigurationen. | Foto: MAN Truck & Bus

Konventioneller Dieselantrieb im Übergang

Bis ausreichend emissionsfreie Nutzfahrzeuge verfügbar sind, spiele der wirtschaftliche Diesel-Antrieb weiterhin eine wichtige Rolle. Deshalb bringt MAN einen neuen, sogenannten Power-Lion-Antriebsstrang für die 4x2-Sattelzugmaschinen der Baureihen MAN TGX und TGS auf den Markt. Basis dafür bildet der neue D30-Motor, den MAN nochmals auf Sparsamkeit und Effizienz getrimmt hat. Das von Scania entwickelte Triebwerk ist in sechs Leistungsstufen von 380 bis 560 PS und maximalen Drehmomenten von 2.100 bis 2.800 Nm erhältlich und dient als gemeinsame Motorenplattform in der Traton-Gruppe. Für den Power-Lion-Triebstrang koppelt MAN den Sechszylindermotor mit doppelter SCR-Abgasnachbehandlung an ein neues TipMatic 14-Gang-Getriebe, das die Kraft an neue Hypoidachsen überträgt. Für das neue Dieselherz stehen zudem motor- und getriebeseitige Nebenabtriebe für Hydraulikpumpen oder Kompressoren bereit. Der neue Antriebsstrang soll zusammen mit aerodynamischen Maßnahmen am Fahrzeug – wie etwa Gummilippen zur Rahmenverkleidung – die TGX- und TGS-Modelle bis zu 3,7% sparsamer machen.
Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme wie Spiegelkamera und Abbiegehilfe auf der Beifahrerseite sind auch für mittelschweren TGM-Dreiseitenkipper zu haben. | Foto: MAN Truck & Bus
Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme wie Spiegelkamera und Abbiegehilfe auf der Beifahrerseite sind auch für mittelschweren TGM-Dreiseitenkipper zu haben. | Foto: MAN Truck & Bus

IAA Transportation 2024: MAN überrascht mit neuen Antriebslösungen: Weitere Bilder

Ein ausreichendes Aufladen der Akku-Pakete soll später mit Megawattladestandard innerhalb der Lenkzeitpause möglich sein. | Foto: MAN Truck & Bus
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