Vom Problemgundstück zum Vorzeigeprojekt
Wohnungsbau anstelle eines kaum noch nutzbaren Gewerbeobjekts: Mit großem Aufwand ist am Hastedtplatz in Hamburg-Harburg ein bemerkenswertes Gebäude entstanden. Investor und Planer entwickelten eine hochwertige und nachhaltige Wohnbebauung – mit einem Ziegelverblender für die markante Fassade.
Das Mischen wird digital
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Vor dem Neubau: Altlasten aufwändig beseitigt
Zur ingenieurtechnischen Herausforderung gerieten nach dem Abriss des Altbaus die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau. „Als die Oberfläche frei war, fanden wir darunter noch erhaltene und lediglich mit Beton aufgefüllten Gruben von Hebebühnen aus der Zeit der Autowerkstatt“, berichtet Architekt Prof. Claus Cajus Pruin. „Die Druckzylinder der Anlagen waren noch mit Öl gefüllt, und in der Umgebung steckten nach wie vor mehrere große Tankbehälter im Boden.“ Nach und nach wurde das Erdreich bis in eine Tiefe von mehr als sechs Metern abgetragen und entsorgt. Um Schäden an den angrenzenden Bestandsbauten und im öffentlichen Straßenraum zu verhindern, mussten weitreichende Rückverankerungen eingebaut werden. „Uns allen war ganz klar, dass hier viel Geld im Erdreich verschwinden würde und ein Neubau nicht unter Gesichtspunkten einer üblichen Renditeberechnung betrachtet werden könne.“ Die neuen Wohnungen sollten daher auch als Mietobjekte dauerhaft im Bestand des Investors verbleiben. Damit betrat die N2CG Immobilien GmbH als klassischer Projektentwickler Neuland.
Nachhaltiges Wohngebäude geplant
„Wir haben die in Harburg vorhandenen Strukturen unter die Lupe genommen und analysiert, für welche Zielgruppen ein Wohnobjekt am Hastedtplatz am besten geeignet wäre und welche Art von Wohnungszuschnitt dort realisiert werden sollte“, so Pruin. „Gleichzeitig wollten wir für den Bau möglichst Materialien verwenden, die auf lange Sicht ohne größeren Pflegeaufwand beständig bleiben und in hohem Maße umweltverträglich sind.“ Von Anfang an habe mit dem Bauherren Einigkeit darüber bestanden, am Hastedtplatz ein zukunftsfähiges Bauwerk zu errichten und den Aspekt der Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht zu berücksichtigen.
Zukunftsfähig: Wohnungsmix aus variablen Einheiten
Markante Ziegelfassade statt Putz
Für Architekt Pruin stand fest, dass Ziegel ein prägendes Element der Fassade bilden sollten. Aus guter Erfahrung im Rahmen zahlreicher anderer Projekte wählte er ein Produkt von Vandersanden: Verblender der Sorte „Chemnitz“ im Normalformat (NF) in schwarzer Grundfarbe und einer nuancierten Mischung aus Blau, Grau und Braun. Lieber hätte er ein Dünnformat eingebaut, gibt er zu, „der damit verbundene und höhere Errichtungsaufwand hätte den ohnehin überaus großzügigen Kostenrahmen des Projektes dann aber doch gesprengt.“
Mit der Ziegelfassade setzt Pruin bewusst einen Kontrast zu den überwiegend Putzfassaden der vorhandenen Bebauung. Zunächst schwebte ihm vor, mindestens die Fassade des Erdgeschosses zum Schutz vor unerwünschten Graffitis mit glasierten Ziegeln auszustatten. Im Dialog mit Vandersanden-Fachberater Ed Pelzers konzentrierte sich die Suche dann aber auf einen Verblender, der „optisch und hinsichtlich der Materialqualität ebenso anspruchsvoll ist, wie ein von Hand einzeln gefertigter Stein“.
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Verblender mit perfekter Fugenfarbe
Mit dem Verblender „Chemnitz“, obschon im Strangpress-Verfahren industriell hergestellt, fand der Architekt die passende Entsprechung. Mit hochwertigem Ton aus der Oberlausitz als Basis, wird „Chemnitz“ bis zur Sinterung gebrannt und bildet dadurch ein extrem dichtes und resistentes Fassadenmaterial. Um ganz sicher zu gehen, wurden die Verblender des Erdgeschosses am Objekt Hastedtplatz zusätzlich mit einem Graffiti-Schutz versehen. Vergleichsweise schnell konnte die Frage der Fugenfarbe geklärt werden. Vandersanden-Fachberater Ed Pelzers präsentierte drei Mustertafeln mit unterschiedlichen Tönen, die Entscheidung fiel letztlich auf eine dunklere Farbgebung. „Die Fassade sollte von der Wirkung her nicht zerfallen, was hellere Fugen leicht hätten verursachen können“, so Pruin. „Nun aber haben wir ein Fassadenbild, das unseren Vorstellungen absolut entspricht und das Besondere dieses Gebäudes ganz klar zum Ausdruck bringt.“
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Quelle: Vandersanden
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