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Schalungs-Aufgaben in starker Schräglage

In Heidelberg entsteht aktuell mit dem „AudimaX“ der größte Hörsaal der Universität. Der Rohbau stellte die Verantwortlichen vor knifflige Aufgaben. Der Boden mit 21 Grad Neigung, der eine Betonage in 12 Metern Höhe erforderte, war nur eine davon. Gemeistert hat das ausführende Bauunternehmen Peter Gross das mit Standardsystemen der Noe Schaltechnik.

Bauprojekt Audimax Heidelberg stellt Baufirma Peter Gross vor schwierige Aufgaben
Der Bau des AudimaX stellte die Mitarbeiter des Bauunternehmens vor ganz unterschiedliche Aufgaben. Zu den anspruchsvolleren gehörten die schrägen Böden der Hörsäle. | Foto: Noe Schaltechnik

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Die Klaus Tschira Stiftung baut für die Universität Heidelberg einen zentralen Ort für Lehre und Dialog. Der Neubau des Audimax wird mit ca. 900 Plätzen den größten Hörsaal der gesamten Universität besitzen. Er entsteht als neue Mitte auf dem Campus „Im Neuenheimer Feld“ und beherbergt zudem zwei Hörsäle mit insgesamt ca. 500 Plätzen, Büros, mehrere Seminar- und Lernräume sowie eine rund 3.300 m² große Bibliothek. Insgesamt umfasst das Gebäude eine Nutzfläche von 8.700 m² und erstreckt sich über zwei unterirdische und vier oberirdische Geschosse sowie ein Staffelgeschoss. Von außen betrachtet wirkt es wie ein lichtdurchfluteter Quader, der über einem Sockel mit zwei Rampen schwebt.
Auf dem Campus „Im Neuenheimer Feld“ baut die Klaus Tschira Stiftung für die Universität Heidelberg mit dem Audimax einen zentralen Lehrort. | Foto: Noe Schaltechnik
Auf dem Campus „Im Neuenheimer Feld“ baut die Klaus Tschira Stiftung für die Universität Heidelberg mit dem Audimax einen zentralen Lehrort. | Foto: Noe Schaltechnik

Audimax Heidelberg: Komplexe Geometrie

Die daraus resultierende komplexe Geometrie stellte die Mitarbeiter der Firma Peter Gross Niederlassung Kaiserslautern immer wieder vor Herausforderungen. Um die Rohbauarbeiten erfolgreich zu meistern, legten Bauleiterin Asie Kezhova und Polier Eric Beuthen von Anfang an fest, das Projekt nur mit den Systemen und dem Know-how der Noe-Schaltechnik in Angriff zu nehmen. Sie sagen hierzu unisono: „Bei diesem gigantischen Bauvorhaben müssen wir wissen, dass wir uns auf die Beteiligten verlassen können. Wir haben in den letzten Jahren so gute Erfahrungen mit Noe gemacht, dass uns wichtig war, die ins Boot zu holen.“ Bei den schalungstechnischen Problemen und den dazugehörenden Lösungen der Noe-Mitarbeiter wird schnell klar, wie sie zu dieser Ansicht kommen.

Problem Nr. 1: Die schräge Decke

Eine der Herausforderungen waren die Böden des Audimax und der Hörsäle. Damit hier die Zuhörerbänke nach hinten ansteigend angeordnet werden können, ist der Boden als 21 Grad geneigte Rampe ausgebildet. Das Audimax ist 32 m lang. In Kombination mit der Neigung hat dies zur Folge, dass der Boden im hinteren Bereich des Saals etwa 12 m höher liegt als im vorderen. Das bedeutete, dass die Belegschaft der Baustelle eine geneigte Fläche in 12 m Höhe zu betonieren hatte. Bei den Schalplänen, die die Noe-Techniker hierfür erstellten, nutzten sie zwei unterschiedliche Standardsysteme des Herstellers. Zunächst musste in 5 m Höhe eine sichere, provisorische Plattform errichtet werden, auf die dann die Noe-H20-Deckenschalung mit der erforderlichen Neigung gestellt werden konnte.

Die Noe H-20 Träger Konstruktion inklusive aufliegender Schaltafeln werden von Euro-Deckenstützen in Position gehalten und haben den Vorteil, dass sich ihre Höhe flexibel variieren lässt. So war es den Mitarbeitern der Firma Peter Gross möglich, die schräge Fläche des Audimax effizient und sicher zu schalen. Ähnlich gingen sie auch in den beiden anderen Hörsälen vor.

Der große Hörsaal ist 32 m lang. In Kombination mit der Neigung hat dies zur Folge, dass der Boden im hinteren Bereich des Raums ca. 12 m höher liegt als im vorderen. | Foto: Noe Schaltechnik
Der große Hörsaal ist 32 m lang. In Kombination mit der Neigung hat dies zur Folge, dass der Boden im hinteren Bereich des Raums ca. 12 m höher liegt als im vorderen. | Foto: Noe Schaltechnik

Problem Nr. 2: Unterzüge bei 6,5 m Raumhöhe

Doch sobald der Beton ausgehärtet war, wurde Polier Eric Beuthen vor eine weitere Herausforderung gestellt: Da in den Hörsälen und im Audimax große Spannweiten überbrückt werden müssen, sind für die Lastabtragung der darüberliegenden Decke mehrere Unterzüge erforderlich. Hinzu kommt, dass das Audimax an manchen Stellen eine Raumhöhe von knapp 6,50 m hat. Um unter diesen Voraussetzungen die Unterzüge betonieren zu können, nutzten die Verantwortlichen die Noeprop-Stützentürme. Bei ihnen handelt es sich um ein turmähnliches Traggerüst, dass sich aus Rahmen und Aussteifern zusammensetzt. Diese verleihen dem System hohe Flexibilität und ermöglichen es, eine Höhe von bis zu 15,20 m zu überwinden. Da die Elemente aus Aluminium bestehen, sind sie relativ leicht, haben aber eine Tragkraft von bis zu 160 kN pro Stütze. Auf sie wurde die Deckenschalung – in Form von H-20-Trägern und einem Schalbelag – direkt auf die Deckenstützen aufgelegt. Da diese jedoch zum Teil auf der geneigten Fläche des Audimax-Bodens standen, musste unter den Stützen ein Ausgleich mittels eines Holzkeils eingebaut werden.
Die schrägen Böden der Hörsäle wurden mithilfe von Schaltafeln, H-20 Trägern und Euro-Deckenstützen betoniert. | Foto: Noe Schaltechnik
Die schrägen Böden der Hörsäle wurden mithilfe von Schaltafeln, H-20 Trägern und Euro-Deckenstützen betoniert. | Foto: Noe Schaltechnik

Problem Nr. 3: Auskragende Decken

Und auch ein anderer Bereich forderte das Können der Noe-Schalungsplaner. Das Audimax befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes. Um den Eindruck eines schwebenden Quaders zu schaffen, soll die Fassade im Erdgeschoss um circa 3 m zurückspringen und ab dem ersten Obergeschoss aufwärts um 8 m auskragen. Was in der Schnittzeichnung relativ harmlos aussieht, war schalungstechnisch höchst anspruchsvoll. Denn aufgrund dieser Vor- und Rücksprünge musste an manchen Stellen die Last der Schalung und des frischen Betons über mehrere Geschosse hinweg abgefangen und in den stark geneigten Boden des Audimax geleitet werden. Um diese knifflige Aufgabe zu lösen, griffen der Polier und die Bauleitung auf eine Kombination von gleich drei verschiedenen Noe-Standardsystemen zurück, die Noe-H20-Deckenschalung und die Noeprop-Stützentürme wurden ergänzt durch den Noetec Ingenieur-Baukasten. Noetec ist extrem flexibel ist und zeichnet sich durch hohe Tragfähigkeit aus.

Konstruktion über mehrere Stockwerke

Um den Schalungsaufbau in diesem Bereich nachvollziehen zu können, sollte man die Konstruktion von unten nach oben hin betrachten. Beginnen wir mit dem Fußboden des Audimax: Im Bereich der Auskragung musste er die Last des Betons, der Schalung und des Aufbaus aufnehmen, der zur Überbrückung der beiden Stockwerke erforderlich war. Hier fertigte die Baustellenmannschaft einen 1 m breiten temporären Betonsockel, mit dessen Hilfe die Schräge des Bodens ausgeglichen und ein sicherer Stand gewährleistet wurde. Auf diesen stellten sie einen 7 m hohen Noeprop-Turm, der bis zur Fußbodenebene des Erdgeschosses reichte. Dann kam die Noetec zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe wurde eine ebene Fläche geschaffen, auf der die H20-Deckenschalung gestellt wurde. Hierzu fixierte die Mannschaft von Peter Gross mehrere Noetec-Träger sowohl mit der Decke als auch mit dem Noeprop-Turm. Dank dieser Unterkonstruktion war es möglich, mithilfe von H20-Elementen und Schalbrettern eine ebene Fläche zu schaffen, auf der die eigentliche Deckenschalung errichtet werden konnte.

Schalsysteme gekonnt kombiniert

Diese drei Beispiele beschreiben nur einen kleinen Ausschnitt der Herausforderungen, vor die die Firma Peter Gross beim Bau des Heidelberger „AudimaX“ gestellt wurde. Die ungewöhnliche Gebäudegeometrie erforderte außergewöhnliche Lösungen. Den Schalungsplanern war es gelungen, diese mithilfe von Noe-Standardsystemen zu meistern. So wurde ein teurer und zeitaufwendiger Sonderschalungsbau vermieden. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Systeme zu besitzen, die sich gut miteinander kombinieren lassen, und Fachleute zu haben, die wissen, wie dies umzusetzen ist. Nur so lassen sich solch anspruchsvolle Bauaufgaben sicher und wirtschaftlich erfüllen.

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