Arbeiten auf dem Bau: Was tun bei Sommerhitze?
Über 30 Grad und über Wochen kaum Abkühlung in Sicht: Bei den aktuellen Temperaturen in Deutschland steigt die Hitzebelastung für besonders für alle, die auf Baustellen arbeiten. Hier sind sieben Tipps, wie sich Beschäftigte im Baugewerbe vor Hitzeerkrankungen schützen können.
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Tipp 1 bei Hitze am Bau: Weniger arbeiten
„Mach mal halblang“ ist eine gute Verhaltensregel bei hohen Temperaturen. An besonders heißen Tagen sollte die Arbeitsintensität und das Arbeitspensum verringert werden, um Hitzeerkrankungen vorzubeugen. Auch regelmäßige Erholungspausen im Schatten oder kühlerer Umgebung sind kein Luxus, sondern nötiger Gesundheitsschutz.
Tipp 2 bei Hitze am Bau: Arbeitszeit verlagern
Weitsichtige Bau-Arbeitgeber passen die Arbeitspläne den Temperaturen an, oft schon aus technischen Gründen, da sich einige Materialien bei hohen Temperaturen nicht mehr zuverlässig verarbeiten lassen. Aber auch für die Beschäftigten ist es gesünder, eher in den kühleren Morgen- oder späten Nachmittagsstunden zu arbeiten. Die BG Bau weist darauf hin, dass bei großer Hitze ausnahmsweise auch in Gebieten vor 7 Uhr gearbeitet werden darf, wo es sonst aus Lärmschutzgründen nicht erlaubt ist.
Tipp 3 bei Hitze am Bau: Direkte Sonne meiden
Tipp 4 bei Hitze am Bau: Hitzequellen reduzieren
Bei stehender Luft ist Hitze oft noch unerträglicher. Hier können Ventilatoren für mehr Luftbewegung sorgen. Arbeiten, die in Baumaschinen oder Fahrzeugen mit Klimaanlage erledigt werden können, sollten bei Hitze vorgezogen werden. Übrigens ignorieren immer noch viele Fahrer, dass die Klimaanlage nur bei geschlossenen Fenstern funktioniert. Auf zusätzliche Wärmequellen sollte man verzichten: So sollte man den Einsatz technischer Geräte, die sehr viel Wärme abstrahlen, wo möglich vermeiden.
Tipp 5 bei Hitze am Bau: Viel trinken
Bei Sommerhitze sollte man deutlich mehr trinken als sonst. Drei bis fünf Liter pro Person empfiehlt die BG Bau. Alkoholfreie Getränke wie Wasser, Saftschorlen oder Früchte- und Kräutertee helfen, die Körpertemperatur zu regulieren und Hitzeerkrankungen zu vermeiden. Wie kommt man am auf so eine Menge? Die Fachleute der IG BAU haben für heiße Arbeitstage eine Faustregel parat: alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas trinken. Für so eine „Getränke-Flatrate“ hat der Arbeitgeber zu sorgen, das ist in der Arbeitsstättenverordnung geregelt. Eiskalte Getränke sind übrigens für den Augenblick zwar erfrischend, kurbeln aber den Kreislauf noch zusätzlich an und sollten deshalb eher nach Feierabend genossen werden.
Tipp 6 bei Hitze am Bau: Kühlkleidung tragen
Für heiße Sommertage und für Arbeiten, die bei extremer Hitze ausgeführt werden müssen, gibt es spezielle Funktionskleidung, die mit Kühlung auf Verdunstungsbasis arbeitet. Kühlwesten und Kühlkappen, Kühlnackenschutz und Kühleinlagen für den Bauhelm helfen, den Körper vor Hitzeerkrankungen zu schützen.
Tipp 7 bei Hitze am Bau: Warnzeichen erkennen
Aber woran erkennt man eigentlich hitzebedingte Erkrankungen? Für Laien sind Hitzschlag und Sonnenstich nicht so ohne weiteres unterscheidbar. Ernst zu nehmende Warnsignale sind in jedem Fall Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Müdigkeit, übermäßiger Durst, Krämpfe sowie Unruhe, Aggressivität und Verwirrtheit. Bei solchen Anzeichen müssen Betroffene sofort in eine kühle Umgebung oder in den Schatten gebracht werden. Wichtig ist Abkühlung bei den Betroffenen, am besten am Kopf, zum Beispiel mit Wasser oder nassen Tüchern. Nicht vergessen, schwere Kleidung zu öffnen! Außerdem sollte so schnell wie möglich der Rettungsdienst unter 112 alarmiert werden.
Tarifliche Regelungen bei Sommerhitze
Bau-Tarifvertrag regelt Sommer-Ausfallstunden
Arbeitsstunden, die aus Witterungsgründen zwischen April und November ausfallen, also zum Beispiel wegen großer Hitze oder Starkregen, können innerhalb der folgenden vierzig Arbeitstage zuschlagspflichtig mit 12,5 Prozent Zuschlag nachgeholt werden. Auch das regelt der Bundesrahmen-Tarifvertrag, der seit dem 1. Januar 2023 in Kraft ist.
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Sommer-Ausfallgeld bei großer Hitze für Dachdecker
Das Dachdeckerhandwerk muss auch im Sommer in besonders exponierter Lage arbeiten. Wird die Hitze so groß, dass nicht gearbeitet werden kann, greift auch hier die Ausfallgeldregelung. Darauf haben sich im Jahr 2020 der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und die IG Bau verständigt. Das Dachdecker-Ausfallgeld ist eine tarifliche Lohnersatzleistung und ersetzt Arbeitnehmern 75 Prozent ihres entgangenen Stundenlohns für maximal 53 Stunden.
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