Erfolgsgaranten im Abbruch-Heimspiel
Die Textilwerke Deggendorf sind seit einigen Jahren Geschichte. Mit dem "Nachlass" beschäftigen sich die Kobelco-Abbruchbagger der Karl-Bau GmbH: 680.000 Kubikmeter umbauter Raum wollen zurückgebaut und für die Nachnutzung vorbereitet werden. Klar, dass dabei keine Anfänger, sondern Profis gefragt sind.
Im niederbayerischen Deggendorf, nur rund 6 Kilometer vom eigenen Hauptsitz in Hengersberg entfernt, arbeitet die Karl-Bau GmbH, ein Unternehmen der Karl-Gruppe, an einem der derzeit auch bundesweit größten Rückbau- und Konversionsprojekte: Bis Mai 2025 werden auf gut 17 Hektar Gesamtfläche rund 680.000 m³ Gebäudevolumen einer ehemaligen Textilfabrik zurückgebaut und für die gewerbliche Nachnutzung bodenfertig vorbereitet. Im effizienten Zusammenspiel im Primärabbruch mit nachgeschalteter Behandlung der Restmassen spielen Kobelco-Großbagger eine Schlüsselrolle.
Neben dem Schwerpunkt Bau mit überregionalen Großprojekten im Erd-, Tief und Straßenbau sowie umfangreichen Maßnahmen im (Spezial-)Rückbau, dem Geschäftsfeld "Energie" mit inzwischen sieben eigenen Wasserkraftwerken, saniert, entwickelt die Karl-Gruppe mit ihren Sparten "Industrie" und "Immobilien" seit knapp 40 Jahren Industriebrachen, Bestandsobjekte oder Neuansiedlungen im Wohn-, Gewerbe- und Industriebau. Hierbei werden von der Planung bis zum Neubau alle Entwicklungsschritte von der Unternehmensgruppe selbst geleistet. Mitte der sechziger Jahre gegründet, zählt die familiengeführte Unternehmensgruppe unter der Leitung der Geschäftsführer André Karl und Günter Karl jun. heute rund 400 Mitarbeiter.
Kobelco-Bagger stemmen Abbruch der alten Textilfabrik
Im Rahmen einer "Sale-and-lease-back"-Transaktion übernahm das Karl-Gruppenunternehmen K1 Imovina GmbH 2019 das rund 210.000 m² große Firmenareal der Textilwerke Deggendorf (TWD) im Ortsteil Seebach. Als Mieter nutzte der traditionsreiche Hersteller alle Produktionsgebäude und -anlagen weiter – Ende 2022 folgten allerdings Insolvenz und Komplettschließung. Konzepte für die Nachnutzung des in der Nähe der Autobahn A3 gelegenen Standorts mussten her. Bereits Ende 2023 konnten rund 18.000 m² Fläche mit Hallenbauten in Randlage "revitalisiert" werden und dienen nach grundlegender Modernisierung heute als Logistikzentrum für einen regionalen Spülenhersteller. Da die restliche Bestandsbebauung sehr produktionsspezifisch und nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprach, fiel die Entscheidung das komplette Baufeld rückzubauen. Konkret umfasst das Projektdie Neuentwicklung von ca. 150.000 m² Gewerbefläche, wobei allein die größte Parzelle 124.000 m² misst.
Bereits im Sommer 2025 sollen die Arbeiten an den "bodenfertigen" Flächen und das derzeit laufende baurechtliche Verfahren abgeschlossen sein. In Planung sind eine doppelte Anbindung des neuen Gewerbegebiets an die unmittelbar angrenzende Staatsstraße sowie die Erschließung der unterschiedlich großen Parzellen durch eine öffentliche Ringstraße. Verfügte das TWD-Areal bislang über eine eigene Kläranlage, erfolgt der Anschluss an das kommunale Ver- und Entsorgungsnetz, einschließlich der Renaturierung eines nicht länger benötigten Entwässerungsgrabens. Mit vorgesehenen Gebäudehöhen bis 20 Meter eröffnet K1 Imovina interessierten Investoren eine möglichst flexible Nutzung der individuell zugeschnittenen Einzelareale.
Kobelco-Abbruchbagger im Einsatz für Karl-Bau
In der Spitze bis zu 65 Mitarbeiter – davon rund 50 eigene Kräfte – arbeiteten unter Polier Daniel Sellner in Fünf-Tagesschichten. Insgesamt 16 Bagger – vom leichten Ein-Tonner unter anderem für die Indoor-Entkernung über hochflexible Umschlag-Mobilbagger für das gezielte Sortieren bis hin zu zwei 36- bzw. 24-Meter-Longfront-Geräten – waren parallel über die weitläufige Baustelle zu koordinieren. Wie bei vielen Karl-Abbruchprojekten immer ganz vorne dabei: Zwei Kobelco-Großbagger SK850LC-10E, die den effizienten Rückbau und das Abräumen der massiven unteren Gebäudestrukturen bis 15 Meter Höhe übernahmen. Direkt im Nachgang zu den beiden 85-Tonnern brach ein Kobelco SK500LC-10 die großstückigen Stahlbeton-Trümmer vor, bevor ein weiterer 30-Tonner des japanischen Herstellers mit dem Pulverisierer Betonbruch und Baustahl zur Vor-Ort-Aufbereitung bzw. Wiederwertung im Stahlrecycling trennte. Komplettiert wurde das Kobelco-Quartett in Seebach durch einen SK350LC-11 sowie einen 26-Tonner SK260NLC-11.
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"Wir sparen Zeit und Kosten," kommentiert Polier Daniel Sellner den hohen Aufwand mit den Kobelco-Großmaschinen, die dank langjährig erfahrener Baggerführer auch auf engstem Raum im effizienten Doppelangriff arbeiten. Die unmittelbare Verarbeitung der bis zu mehreren Tonnen schweren Stahlbeton-Trümmer ohne Zwischentransport entzerrte zudem die Baustellen-Logistik – je nach Standort übernahm ein Großradlader den Transport des auf max. 600 mm vorzerkleinerten Betonbruchs zum 300 t/h-Mobilbrecher, der im Zuge des Projekts rund 80.000 t Frostschutz-Ersatzmaterialien direkt auf der Baustelle produzierte.
Kobelco SK850LC: Echte Abbruch-Spezialisten in Diensten der Karl-Bau
Das EMB-"Customizing" an den beiden Kobelco SK850LC von Karl umfasste neben dem Einbau von zusätzlichen Druckwaagen in der Arbeitshydraulik, der Ausrüstung mit einem Onboard-Kompressor insbesondere die fahrerfreundliche Kippfunktion der Originalkabine. Damit spielen die beiden 85-Tonner nicht nur im schweren Erdbau mit 5-m³-Tieflöffel ihre Standfestigkeit und großen Hub- und Losbrechkräfte aus, sondern überzeugen auch im Primärabbruch mit leistungsstarken Abbruchscheren und Zerkleinerern.
Auch nach mehreren tausend Betriebsstunden ist Polier Daniel Sellner von der Wirtschaftlichkeit der Kobelco-Großbagger überzeugt: "Selbst unter Volllast arbeiten wir mit unseren 85-Tonnern mit 44 bis 48 Litern pro Stunde, was für diese Maschinengröße beachtlich ist. Und auch unser SK500LC beschränkt sich im Mittel auf rund 26 l/h und liegt gleichauf mit wesentlich leistungsschwächeren Maschinen."
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