So hilft der 3D-Drucker bei der Innenhof-Begrünung

Grüne Farbtupfer für die Hauptverwaltung: Dafür hat sich das Baustoffunternehmen Heidelberg Materials entschieden – und einen Innenhof mit hitze- und trockenheitstoleranten Pflanzen attraktiver gestaltet. Die Beton-Elemente für Bäume & Co. stammen aus dem 3D-Drucker. Ganz ohne Herausforderungen ging das Projekt nicht über die Bühne.

Pflanz-Elemente aus 3D-Drucker begrünen Innenhof
Pflanz-Elemente aus dem 3D-Drucker: Der Innenhof beim Baustoffunternehmen Heidelberg Materials wurde mit einer Begrünung attraktiver gestaltet. | Foto: Heidelberg Materials/Christian Buck
Die Idee bei Heidelberg Materials (rund 4.000 Mitarbeiter) war, den Innenhof zu begrünen und noch Platz für Events zu bieten. Eine Wohlfühloase für Beschäftigte und Besucher. Mit der Gestaltung wurde Freiraumplanerin Mirjam Muhr beauftragt. „Als ich hörte, dass die Freiraumelemente gedruckt werden – oft wird Beton ja mit etwas Hartem und Rauem verbunden – wollte ich einen anderen Ansatz verfolgen und eher weiche, amorphe Formen gestalten“, sagt sie, „die Skizzen habe ich von Hand gezeichnet, um mehr Gefühl und Schwung einfließen zu lassen. Schließlich entschied ich mich für die Nierenform in zwei verschiedenen Größen.“ So dienen die großen Elemente als Gefäße für die Bäume, während die übrigen Elemente mit kleineren Pflanzen ausgestattet sind.

Warum 3D-Betondruck?

Der 3D-Betondruck eröffne neue Möglichkeiten und integriere den Gedanken der digitalen Arbeitsmethode „Building Information Modeling“ (BIM), indem er Planung und Umsetzung vereine, heißt es bei Heidelberg Materials. So ließen sich außer Gebäuden und Hochbau-Elementen auch Außenanlagen sowie Bauwerke im Garten- und Landschaftsbau realisieren. Es sind verschiedene Formen und Strukturen möglich. „Zudem passt die Kombination unseres Hightech Druckmaterials mit den speziellen Pflanzen und Bäumen sehr gut zusammen, denn der 3D-Druck ist auch ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Heidelberg Materials“, berichtet Beda Eber, Produktmanager Betonwaren und 3D-Betondruck.

So lief der 3D-Druck ab

Das Design der Freiraumplanerin wurde in eine sogenannte „STEP“-Datei (standardisiertes 3D-CAD-Format) übertragen und zunächst probeweise in der Hauptverwaltung im Miniformat von einem 3D-Drucker gedruckt, bevor die Datei an die Firma Röser in Laupheim übergeben wurde. Sie wurde dort in ein entsprechendes Programm geladen, das die Datei für den 3D-Betondrucker umwandelte und an diesen zum Druck übergab. „Die Datei ist dieselbe, egal ob für einen Filament- oder Betondrucker“, erläutert Marcel Förderer, bei Röser für Technik und Entwicklung verantwortlich, „sie muss lediglich in der entsprechenden Größe auf das gewünschte Format skaliert werden und schon geht es los.“ Die reine Druckzeit für die acht Elemente lag bei etwa fünfeinhalb Stunden. Gedruckt wurden drei große Freiraumelemente für „Zukunftsbäume“ (Parrotia persica) und fünf kleine Elemente.

Autokran hebt Elemente in den Innenhof

Eine Herausforderung bestand darin, die schweren Freiraum-Elemente in den Innenhof zu transportieren. Sie mussten mit einem Autokran über sechs Stockwerke gehoben werden. | Foto: Heidelberg Materials/Christian Buck
Eine Herausforderung bestand darin, die schweren Freiraum-Elemente in den Innenhof zu transportieren. Sie mussten mit einem Autokran über sechs Stockwerke gehoben werden. | Foto: Heidelberg Materials/Christian Buck

Um die Elemente später mit dem Kran heben zu können, wurden rechteckige Kammern für Hebegurte eingeplant. Denn genau darin bestand laut Auftraggeber eine weitere Herausforderung, nämlich die schweren Freiraum-Elemente in den Innenhof zu transportieren. Immerhin mussten sie mit einem Autokran über sechs Stockwerke gehoben werden. Doch dies funktionierte laut Heidelberg Materials reibungslos, weil beim Druck das statische Konzept berücksichtigt worden sei und die Betonwände die Belastung aufnahmen. So konnten die Elemente dann in die Öffnungen im Innenhof aufgesetzt werden. Für die großen Elemente wurde ein Wurzelschutz angelegt. Ebenso wurde an eine Entwässerung gedacht. Alle Pflanzen werden automatisch bewässert.

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Quelle: Heidelberg Materials


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