Mähen bis in die letzten Ecken
Man könnte meinen, dass die meisten Aufsitzrasenmäher mittlerweile ausgereift sind. Damit ein Mäher also die bi GaLaBau Praxistester wirklich überzeugt, muss er mit praktischen und innovativen Funktionen aufwarten. Der Walker Zero Turn Mäher versucht genau hier zu punkten, doch wie schlägt er sich im harten Alltag?
Bessere Wachstumsbedingungen für einen Mähertest hätten wir uns nicht wünschen können. Die anhaltend feuchte Witterung in diesem Sommer sorgte dafür, dass das Gras wuchs und wuchs. So konnten wir beim Praxistest des Walker MT 25i GHS HD auf anspruchsvolle Rahmenbedingungen zurückgreifen. Wir haben den Nullkreiswendemäher auf unterschiedlichen Rasenflächen – von der feuchtnassen Naturwiese über Zierrasen bis hin zur Liegewiese im Freibad ausführlich getestet. Die Anlieferung und Einweisung in den Walker-Mäher erfolgte durch Robert Raab, dem in Regensburg ansässigen Gebietsverkaufsleiter der Telsnig Forst- und Gartentechnik.
Der erste Eindruck
Der Walker ist auf den ersten Blick für jeden neuen Anwender eine Herausforderung. Ein Lenkrad sucht man vergebens. Selbst auf die bei anderen Zero-Turn-Aufsitzmähern übliche Panzerlenkung kann man bei diesem Unikat unter den Nullkreiswendemäher, gebaut in Fort Collins im US-Staat Colorado, nicht zurückgreifen. Die Besonderheit des Profimähers liegt aber genau dort begründet. Zugegeben, auch bei uns überwog zunächst die Skepsis über die ungewöhnliche Ansteuerung der beiden hydrostatischen Einzelradantriebe. Die Fahrtrichtung wird beim Walker mit den Fingerspitzen der linken Hand an zwei kleinen Lenkhebeln vorgegeben, während mit der rechten Hand am Steuerknüppel die Fahrgeschwindigkeit reguliert wird. Auf dieser Art der Steuerung muss man sich erst einmal einlassen. Den Dreh hat man allerdings relativ schnell heraus, so jedenfalls unsere Erfahrung.
Überzeugend wendig
Im Laufe der Testreihen stellte sich die Doppelhebelbedienung des Aufsitzmähers sogar als Vorteil heraus. Im Gegensatz zur klassischen Panzerlenkung, bei der beide Steuerhebel permanent gehalten werden müssen, lässt sich der Walker nach einiger Übung ziemlich lässig steuern. Zur Geradeausfahrt kann man dank der Vorwärtsgeschwindigkeitskontrolle die linke Hand sogar komplett von den beidem Lenkhebeln nehmen.
Ein weiterer Vorzug des Mähsystems liegt in der Wendigkeit selbst in Bereichen, in denen anderen Mähsysteme kapitulieren. Aufgrund der Tatsache, dass der Bediener über dem Drehpunkt sitzt, mit den Füßen auf dem Mähdeck, hat er die Konturen immer im Blick.
Produktivitätssteigerung
Das Mulchmähwerk ist flach gebaut, so dass man auch unter Hindernissen noch gut mähen kann. Die Wendemöglichkeit auf der Stelle ermöglicht es, selbst in kleinteiligen Bereichen präzise auszumähen. Dadurch können fast sämtliche Ecken und Randbereiche eines Rasengrundstückes ausgemäht werden. Ein Ausputzen von stehen gebliebenen Grasflächen mit handgeführten Mähern oder Freischneidern kann dadurch weitgehend enfallen. Das erhöht die Produktivität beim Dienstleister und in der Kommune. "Ich habe unsere Naturrasenfläche noch nie so schnell gemäht wie mit dem Walker. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Aufsitzmäher bin ich etwa doppelt so schnell unterwegs, das heißt in der Hälfte der sonst üblichen Zeit mit dem Mähen fertig," so das Fazit unseres Testfahrers Tobias Albert. Baumscheiben lassen sich meist in einem Zug umfahren und abmähen, sofern keine Äste im Weg sind. Insbesondere im flachen Gelände und bei wenig feuchtem Gras, das regelmäßig gemäht und aufgenommen werden muss, kann der Profimäher seine ganzen Stärken ausspielen.
Gute Ergonomie, schmaler Verbrauch
Aufwendige Wartung
In Sachen Wartungsfrendlichkeit ist unser Urteil allerdings zweigeteilt: Sowohl das Frontmähwerk lässt sich, beispielsweise zu Reinigungszwecken, werkzeuglos um 90 Grad hochstellen, als auch das Chassis inklusive Sitz zu Wartungszwecken komplett wegklappen. Die wichtigsten Wartungspunkte wie Ölmessstab, Kraftstofffilter etc. sind dann gut erreichbar. Mit seinen 35 Schmiernippeln für Fett und weiteren 38 Schmierstellen für Öl, die laut Bedienungsanleitung alle 25 Betriebsstunden abgeschmiert bzw. geölt werden sollen, stellt der Walker jede Servicefachkraft allerdings vor eine nicht ganz kleine Herausforderung. Die vielen Winkel, in denen Grasreste gelangen können, machen auch die Reinigung nicht viel einfacher. Auch die mit vier Stecksplinten verstellbare Schnitthöhe könnte für den Preis einfacher gelöst sein. Immerhin gewährt Walkder bei unbeschädigtem Siegel an den Ausgleichsbehälter der beiden Hydrostateinheiteneine Garantie von 1.000 Stunden auf die Hydrostaten.
Schwächen unter Extrembedingungen
Genau diese Erfahrung machten wir auch bei unserem Testeinsatz im Freizeitbad der Stadt Heideck, ein idyllisch gelegener Ort mit zum Teil altem Baumbestand und ausgedehnten Liegewiesen am Fuße des Schlossberges.
Test im Freibad
Hier konnte Alfons Wechsler, beim städtischen Bauhof für das Mähen der ausgedehnten Gemeindeflächen verantwortlich, den Zero-Turn-Aufsitzer ausgiebig testen. Erstaunlich schnell hatte der Pflegeprofi das für ihn ungewohnte Lenksystem im Griff. Unbeirrt ummähte er die Bauminseln, schnitt Randbereiche entlang der Einfriedungen und putzte selbst die letzten Winkel zwischen den Spielgeräten aus. Auch der steile Rasenhügel konnte ihn nicht stoppen, wenngleich sein Wendemanöver oben misslang und er den Mäher dann langsam rückwärts nach unten manövrieren musste. Bei der Schrägfahrt am Hang kam der Pflegeprofi an einer besonders feuchten Stelle ins Straucheln. Die beiden Vorderräder drehten durch, das hintere Lenkrad stellte sich quer und blockierte die Weiterfahrt. Erst nach einigen Vor- und Rückwärtsmanövern drehte sich das Lenkrad wieder in Fahrtrichtung und der Mähtest konnte weiter gehen. Abschürfungen der Grasnarbe an dieser Stelle markierten den Fauxpas.
Ideal für kleinteilige Flächen
Erschwerend kommt noch hinzu: Je höher der Fangbehälter mit Grasschnitt gefüllt ist, desto mehr Gewicht lastet natürlich auch auf dem hinteren Lenkrad und drückt es zusätzlich nach unten. Das Phänomen ist hinlänglich bekannt, weshalb der Generalimporter Telsnig das im Vergleich zum Benziner noch etwas schwerere Dieselmodell grundsätzlich mit der optional erhältlichen Pendelachse im Heck mit zwei Lenkrädern anbietet.
Unser Fazit: Der Walker spielt seine besonderen Stärken aus, wenn er auf Rasenflächen mit vielen auszumähenden Winkeln trifft. Seine Wendigkeit und Schnelligkeit kommen unter normalen Grasbedingungen und auf flachen Rasenstücken voll zum Tragen. Für Dienstleister und Kommunen, die viele kleinteilige Flächen mit Hindernissen zu mähen haben, und bei denen das Schnittgut aufgenommen werden muss, können wir den Walker Nullwendekreismäher MT 25i GHS HD nur empfehlen. Bei einiger Übung ist seine Flächenleistung erstaunlich hoch, zumal die allermeisten sonst noch notwendigen Trimmarbeiten in den Randbereichen entfallen.
Technische Daten Walker MT 25i GHS HD
Motor Kohler ECH740 2-Zyl. EFI 25HP
Hubraum 747 ccm
Nennleistung 18,6 kW bei 3.600 U/min.
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Tankinhalt 17,8 Liter
Geschwindigkeit 0-11 km/h
Schnittbreite 107 cm Grasfangbox 350 Liter Gewicht 361 kg ohne Mähwerk Preis 24.890 Euro inkl. Hochentleerung
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