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BGL und ZVG fordern mehr Investitionen für den GaLaBau

Umweltbundesamt (UBA) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) haben den dritten Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorgestellt. Die Situation in Deutschland hat sich verschlechtert. Gleichzeitig gibt es Hinweise darauf, dass beim Hitzeschutz erste Maßnahmen zur Anpassung an die neuen Klimabedingungen Wirkung zeigen. Aus dem Bericht richten BGL und ZVG klare Forderungen an die Politik.

Klima-Monitoringbericht: Was fordern BGL und ZVG
Im dritten Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel stellen BMUV und UBA fest, dass Deutschland regelmäßig Hitzewellen erlebe und insgesamt wärmer werde und Wasser verliere. | Foto: Pixabay_JodyDellDavis
Die Zahl der Sommer mit starken Hitzewellen und ungekannten Temperaturrekorden nimmt zu. Beispielsweise wurde im Juli 2022 erstmals nördlich des 53. Breitengrads in Hamburg eine Temperatur von über 40 Grad gemessen. Die Hitzeperioden belasteten besonders die Bevölkerung in Großstädten. So wurden beispielsweise im heißen Sommer 2018 in Frankfurt am Main 42 heiße Tage gezählt, während der bundesweite Durchschnitt bei 20 heißen Tagen lag. Die vergangenen vier Jahre waren zudem von starken regionalen Dürren geprägt. Deutschland gehört zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit. Seit 2000 verliert das Land 2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr. In den Jahren 2019 bis 2021 wurden vielerorts Rekordunterschreitungen der langjährigen niedrigsten Grundwasserstände an den Messstellen ermittelt. Die Wirkungen der Dürrejahre seit 2018 sind auch 2023 noch nicht ausgeglichen. Der Wassermangel führte zu Ernteeinbußen in der Landwirtschaft. So lagen 2018 beispielsweise Winterweizenerträge um 15 Prozent und die Silomaiserträge um 20 Prozent unter dem Mittel der sechs Vorjahre. In den deutschen Wäldern hat sich wegen des Trockenstresses und des damit verbundenen Käferbefalls der Waldzustand deutlich verschlechtert.

BGL zum Monitoringbericht

BGL-Präsident Thomas Banzhaf im Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende November auf dem Bundesparteitag von Bündnis90/Die Grünen. | Foto: BGL
BGL-Präsident Thomas Banzhaf im Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende November auf dem Bundesparteitag von Bündnis90/Die Grünen. | Foto: BGL

Der Präsident vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), Thomas Banzhaf, sagt über den dritten Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel der Bundesregierung: „Auf dem Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen konnte ich persönlich mit unserer Bundesumweltministerin Steffi Lemke über das Thema sprechen: Dabei lag mir besonders am Herzen, mit der Ministerin die dringend nötigen Investitionen über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, kurz ANK, zu thematisieren.

Die derzeitigen Gespräche der Regierungsparteien zur neuen Aufstellung des Bundeshaushaltes dürfen auf keinen Fall zur Mittelkürzungen beim Etat für das ANK führen. Hier hat Frau Lemke mir deutlich signalisiert, dass unsere grüne Branche sich darum keine Sorgen zu machen braucht und war sehr zuversichtlich. Mit Blick auf die drängenden Herausforderungen der Klimakrise muss da aus BGL-Sicht aber langfristig noch schneller und noch mehr investiert werden. Und mehr noch: Der Auf- und Ausbau grün-blauer Infrastruktur muss unbedingt als verbindliche Gemeinschaftsaufgabe auch gesetzlich langfristig verankert werden – genauso wie es bei der Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) seit Jahrzehnten der Fall ist.“

Gedeiht die grüne Branche?

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ZVG zum Monitoringbericht

ZVG-Vizepräsidentin Eva Kähler-Theuerkauf: „Der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel zeigt den dringenden Handlungsbedarf auf“ | Foto: Gartenbauverband NRW
ZVG-Vizepräsidentin Eva Kähler-Theuerkauf: „Der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel zeigt den dringenden Handlungsbedarf auf“ | Foto: Gartenbauverband NRW
Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) sieht sich in seinen Forderungen nach einem Bundesprogramm Wassereffizienz bestätigt. „Der Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel zeigt den dringenden Handlungsbedarf auf“, betont ZVG-Vizepräsidentin Eva Kähler-Theuerkauf und stellte gleichzeitig klar, dass die Branche nötige Hebel und Maßnahmen in der Wasserstrategie des ZVG benannt habe. Dazu zähle u.a. die Entwicklung eines Bundeswassereffizienzprogrammes, um die nötigen Investitionen in effiziente Bewässerungstechniken und Speicherkapazitäten zu unterstützen. Entscheidend sei, dass mit der Strategie konkrete Ziele, praktikable Indikatoren und letztlich passende Maßnahmen erarbeitet würden. Dabei müsse Wert darauf gelegt werden, dass Gartenbaubetriebe nicht weiteren bürokratischen Daten- und Meldepflichten unterworfen seien. Um die regionale Ernährung und gartenbauliche Produktion zu sichern, müsse bei der Wasserversorgung pflanzenproduzierender Betriebe priorisiert werden. Der Gartenbau sei vielfältig vom Klimawandel betroffen. Dies zeige sich u.a. durch die Zunahme extremer Witterungsbedingungen, stärkeren jahreszeitlichen Schwankungen sowie einem stärkeren Produktionsrisiko, auch durch einen höheren Schädlings- und Krankheitsdruck.

Dritter Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Der Monitoringbericht berichtet über ⁠Klimafolgen⁠ und Anpassung auf der Grundlage von gemessenen Daten und stellt dar, welche Veränderungen sich in Vergangenheit und Gegenwart vollzogen haben. Der Monitoringbericht 2023 informiert dazu zu den 16 Handlungsfelder der DAS. Die fachlichen Grundlagen des Monitoringberichts stützen sich auf eine Zusammenarbeit mit mehr als fünfzig Bundes- und Länderbehörden, Universitäten und Fachverbänden.

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