Woher kommen die Exoten in unseren Gärten?
Kurz vor Weihnachten werden wieder kleine Aufmerksamkeiten für Kunden oder verdiente Mitarbeiter gesucht. Ein repräsentatives Geschenk, das gleichzeitig mit dem GaLaBau zu tun hat, ist das Buch „Pflanzenjäger – Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen“ von Amra Edwards.
Die Journalistin Ambra Edwars nimmt uns mit auf eine historische Reise. Wir entdecken in ihren Texten außergewöhnliche Männer und Frauen – eifrige Forscher, verwegene Abenteurer, Mediziner und Diebe. Sie bereisten alle Winkel der Welt auf der Suche nach „grünem Gold”. „Planzenjäger” fasst die Geschichten dieser Menschen zusammen. Es geht um ihre Strapazen während der Reisen, um Probleme beim Transport, um die Beweggründe für ihre Erkundungstouren und auch um den historischen Kontext.
Pflanzenjäger finden Bäume
Beispielsweise die Geschichte von David Noble. Tief im Regenwald des australischen Wollemi National Parks entdeckte der Parkranger 1994 eine ihm unbekannte Baumpopulation. Durch wissenschaftliche Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine Kiefernart handelt, die bereits seit 200 Millionen Jahren auf der Erde existiert, aber bis dato als ausgestorben galt. Wo genau die Wollemia nobilis, so der botanische Name, den die Kiefer erhalten hat, zu finden ist, wird übrigens der Öffentlichkeit nicht verraten, denn der Bestand des lebenden Fossils ist sehr klein und soll vor Diebstahl und eingeschleppten Krankheiten geschützt werden.
Mit diesem Buchtipp Geschichte erlebbar machen
Diese Geschichte ist deshalb so interessant, weil es uns in der heutigen Welt meist vorkommt, als wären schon alle Pflanzen erforscht und katalogisiert. Tatsächlich sind aber selbst heute noch spannende Entdeckungen zu machen – wenn auch längst nicht so zahlreich, wie in vergangenen Jahrhunderten. So brachten der Engländer Joseph Banks (1743-1820) und der Schwede Daniel Solander (1733-1782) allein von einer einzigen Expedition nach Australien über 30.000 Pflanzenproben nach Europa mit, woraus rund 110 neue Gattungen und 1300 neue Arten beschrieben werden konnten. „Mit einer einzigen Reise hatten sie die wissenschaftlich beschriebene Flora der Welt um 25 Prozent vermehrt!“, betont Edwards. In ihrem Buch „Pflanzenjäger” befasst sich die englische Journalistin und Gartenhistorikerin intensiv mit den botanischen Forschungsreisen der Weltgeschichte und nimmt die Leser auf knapp 300 Seiten mit auf eine gedankliche Weltumrundung. Angefangen auf dem australischen Kontinent mit der 1,2 Meter großen, nach verwesendem Fleisch riechenden Blüte der Riesenrafflesie bis nach Südamerika und dem Chinarindenbaum, aus dem seit dem 15. Jahrhundert ein Trank gegen Malaria gewonnen wird.
Gedeiht die grüne Branche?
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Illustrationen erklären und werten auf
Das Buch lebt von den wundervoll reproduzierten Illustrationern, die alle aus den Archiven der bekannten Königlichen Botanischen Gärten von Kew stammen. Die rund 100 Bilder veranschaulichen die außergewöhnlichen Pflanzen malerisch. Es tut dem Buch gut, dass auf Fotos weitestgehend verzichtet wurde und stattdessen Illustrationen ausschlaggebend sind. Zum erinen lassen sich an Ihnen viel mehr Details zeigen und zum anderen verleiht es dem ganzen Werk eine edle Note.
„In der Pflanzenjagd spielen sich kristallklar und unbequem präzise die ökonomischen, politischen und religiösen Strömungen der Geschichte: Pflanzen fluteten aus kolonialisierten, ausgebeuteten Ländern nach Europa, sie folgten dem Buddhismus nach Japan, den verfolgten Hugenotten aus Frankreich heraus und den Pilgervätern nach Amerika“, so Edwards, die mit einer gekonnten Mischung aus aufregenden Reiseerzählungen und faszinierenden Pflanzenporträts eine spannende Lektüre für Geschichtsinteressierte mit grünem Daumen geschaffen hat.
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