Sicherer Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus
Ob Kettensäge, Freischneider oder Heckenschere: Lithium-Ionen-Akkus liefern Strom für Geräte, die in der Grünen Branche unverzichtbar sind. Trotz aller Vorteile besteht auch ein gewisses Brandrisiko. Deshalb ist ein sicheres Lagerungs- und Ladekonzept für Lithium-Ionen-Akkus von großer Bedeutung.
Warum besteht ein erhöhtes Brandrisiko?
Beim Laden von Lithium-Akkus gilt besondere Vorsicht, denn es besteht erhöhte Gefahr eines sogenannten Thermal Runaway (chemische Reaktion, Überhitzung). Das gilt insbesondere, wenn ein defekter Lithium-Akku an ein Ladegerät angeschlossen wird und die zugeführte Energie nicht mehr korrekt umgewandelt werden kann. Lithium-Batterien bergen ein erhöhtes Brandrisiko, weil sie den für den Brand benötigten Sauerstoff selbst erzeugen. Die innere Zersetzung einer Lithium-Batterie startet ab einer Temperatur von 80 Grad. Kommt es zu einem Brand, wird diese Reaktion als Thermal Runaway bezeichnet. Bereits das thermische Durchgehen von nur einer Zelle genügt, um die benachbarten Zellen des Akkublocks so weit aufzuheizen, dass eine folgenschwere Kettenreaktion entsteht. Ist diese einmal in Gang gesetzt, dauert es nur wenige Minuten bis zum explosionsartigen Abbrennen des Akkus. Der Brandverlauf der Lithium-Batterie ist heftig und es entstehen Temperaturen bis 1400 Grad. Durch den Temperaturanstieg steigt im Gehäuse der Lithium-Batterie der Druck, wodurch brennbare Gase frei werden und ein zündfähiges Gemisch mit der Luft bilden. Eine rasche Brandausbreitung mit hoher Energiefreisetzung ist die Folge. Brände von Lithium-Ionen-Akkus gelten als sehr schwer zu bekämpfen. Der Lithium-Akku beinhaltet alles, was für einen Brand benötigt wird. Darüber hinaus verhindert das Gehäuse der Lithium-Batterie, dass das Löschmittel den Zellbrand erreicht.
Die Autorin und Denios SE
Iris Beneker ist Marketing-Managerin für Catalogue Products bei Denios. Zum Geschäft des weltweit agierenden Unternehmens mit Hauptsitz im ostwestfälischen Bad Oeyenhausen gehören Gefahrstofflagerung und Arbeitssicherheit. Mit sechs Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen in 23 Ländern ist die Gruppe in Europa, Amerika und Asien vertreten. Nach Unternehmensangaben kommen immer wieder neue Firmentöchter hinzu.
Akkus im Sicherheitsschrank lagern und laden
Smartes Lademanagement für Akkus
Für die Lagerung von Lithium-Akkus im großen Stil bietet Denios den anschlussfertigen Laderaum „WFP Li-Ion Charge“. Dank des zertifizierten baulichen Brandschutzes für 90 oder 120 Minuten (REI 90/REI 120) sowie zusätzlicher Ausstattung für den anlagentechnischen Brandschutz können auch große Mengen Lithium-Ionen-Akkus sicher und gesetzeskonform gelagert werden. Eine Aufstellung direkt an der Außenwand von Gebäuden oder zum Beispiel in einer Fahrzeughalle ist möglich. Der Laderaum „WFP Li-Ion Charge“ kann mit bis zu 240 Steckdosen ausgestattet werden. Die Steckplätze können durch auf Regalen platzierte Ladegeräte oder alternativ in Form einer komfortablen Wandanbringung realisiert werden. Eine optionale technische Lüftung oder Klimaanlage verhindert, dass beim Laden der Lithium-Akkus ein Wärmestau entsteht, zugleich können die Temperaturanforderungen eingehalten werden. Wenn viele Ladegeräte gleichzeitig verwendet werden und eine große Menge an Strom in kurzer Zeit verbrauchen, kann dies schnell zu einer kritischen Überlastung des Stromnetzes führen. Doch kostspielige Neuverlegungen von Stromleitungen können vermieden werden, da häufig nicht die Notwendigkeit zum gleichzeitigen oder sofortigen Laden besteht. Hier kommt das smarte Lademanagement von Denios in Spiel. Das Lademanagement misst die aktuell zur Verfügung stehende Leistung und teilt diese intelligent auf, sodass die verfügbare Zeitspanne sinnvoll ausgenutzt wird.
Lager- und Transportboxen für Akkus
Im Betriebsalltag können Lithium-Ionen-Akkus durch verschiedene Ereignisse und äußere Einflüsse wie zum Beispiel mechanische Beschädigungen Schaden nehmen. Um Mitarbeiter, Produktionsanlagen und Umwelt im Fall eines Thermal Runaway zu schützen, sind defekte Lithium-Ionen-Akkus umgehend zu separieren und bis zu ihrer fachgerechten Entsorgung sicher zwischenzulagern. Lithium-Akkus werden in die Gefahrgutklasse 9 eingestuft, das heißt, sie gelten als gefährliche Güter und unterliegen den Vorschiften der Gefahrgut-Beförderung. Denios bietet professionelle Lager- und Transportboxen, die sich ideal als Quarantänebehälter für defekte Lithium-Ionen-Akkus eignen. Die Spezialbehälter bestehen aus Kunststoff, Aluminium, Stahl oder Edelstahl und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Je nach Modell kommen unterschiedliche Brandschutzmittel als Füllmaterial zum Einsatz. Beispielsweise „PyroBubbles“ oder „Cirrux-Kissen“. Viele Boxen sind auch für den anschließenden Transport geeignet und verfügen über die entsprechenden Transportzulassungen für defekte, beschädigte oder kritisch defekte Lithium-Ionen-Akkus.
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Der Versand von kritisch defekten Lithium-Akkus ist eine Einzelfallprüfung, da die Eignung des Behälters für den zu transportierenden Akku geprüft werden muss. Für kritisch defekte Lithium-Akkus sind Stahlbehälter erforderlich, die es im Denios-Sortiment gibt. Je nach Gefährdungsbeurteilung, Leistung und Zustand der eingelagerten Lithium-Ionen-Akkus bieten die Quarantäneboxen anwendungsgerechte Sicherheitsstandards sowie effektiven Schutz vor exothermen Reaktionen bis hin zur vollständigen Kontrolle eines möglichen Thermal Runaway. So verhindern die Quarantäneboxen den Austritt von Flammen und Splittern im Falle einer Havarie.
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