Gartenbau, Handel und Verbraucher müssen sich auf steigende Preise einstellen

Höhere Energie- und Logistikkosten sowie knappe Rohstoffe: Bei Substraten bahnen sich Preissteigerungen an. Zu dieser Einschätzung kommt der Industrieverband Gartenbau (IVG) nach einer Blitzumfrage unter Herstellern. Als Herausforderungen nennen Firmen unter anderem politische Anforderungen sowie Engpässe bei Torf und Dünger.

Umfrage vom Industrieverband Gartenbau: steigende Preise für Substrate
Eine Umfrage unter Substratherstellern ergab: Der Branche setzen Preissteigerungen in den Bereichen Energie, Logistik, Kunststoffe und Düngerprodukte zu. | Foto: Pixabay
„Mit der Umfrage wollten wir ein kurzes Stimmungsbild über die aktuelle und künftige Lage unter den Substratherstellern einfangen“, sagt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Dabei ging es uns in erster Linie um die derzeitige Verfügbarkeit und Preisentwicklung der Substratausgangsstoffe, aber auch um allgemeine Entwicklungen und Themen, welche die Branche umtreiben.“ Demnach machten alle befragten Unternehmen deutlich, dass insbesondere organische Produkte wie Schwarz- und Weißtorf, Pinienrinde und Kokosprodukte derzeit sehr schlecht verfügbar seien und daher die Einkaufspreise rapide anstiegen. Am stabilsten hielten sich in dem Bereich noch die Preise für Grüngutkompost, wobei auch dort eine steigende Tendenz zu verzeichnen sei. Bei anorganischen Produkten wie Ton, Sand und Perliten sei ebenfalls eine Preiserhöhung zu beobachten, die im Durchschnitt aber weniger stark ausfalle als bei organischen Substratausgangsstoffen, wie der IVG mitteilt.

Höhere Preise für Kunststoff und Dünger

Zudem setzen der Branche laut Verbandsangaben die Preissteigerungen in den Bereichen Energie, Logistik, Kunststoffe und Düngerprodukte zu. Gestiegene Energiekosten seien zum einen durch hohe Gas- und Strompreise und zum anderen durch die steigende CO2-Bepreisung begründet. Die erhöhten Preise für Kunststoff und Dünger stünden ebenfalls im Zusammenhang mit den stark angestiegenen Kosten bei Rohöl beziehungsweise Gas, die beide für die Herstellung von Kunststoff und Dünger benötigt werden. „Aufgrund der angespannten Situation durch die Rohstoffknappheit und der weiterhin erhöhten Einkaufspreise gehen wir davon aus, dass die Preise für Handel, Endverbraucherinnen und Endverbraucher sowie den Gartenbau zwangsläufig steigen werden“, bilanziert Testroet die Umfrage.

Aktuelle und künftige Herausforderungen

Die Unternehmen wurden laut IVG zudem um eine Prognose für die nächsten fünf Jahre gebeten. Ein Großteil der Firmen glaube demnach, dass in fünf Jahren die Torfersatzquote gestiegen ist und zugleich die Verfügbarkeit von Torf weiter abgenommen hat. Hinsichtlich der betrieblichen Situation der Unternehmen halte sich die Einschätzung einer besseren oder schlechteren Lage in etwa die Waage. Gefragt nach den größten derzeitigen Herausforderungen, bestehe diese für viele Unternehmen darin, den politischen Anforderungen gerecht zu werden, die Lieferketten sowohl im Warenein- als auch -ausgang aufrecht zu halten und vor allem bei der äußerst knappen Verfügbarkeit von Torf und Dünger lieferfähig zu bleiben.

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Zudem werde der Umstieg auf torfreduzierte Produkte zu einem Wettbewerb um potenzielle Ersatzrohstoffe führen und der Branche weitere, unkalkulierbare Kostensteigerungen aufbürden, heißt es in der Umfrage. Einzelne Unternehmen schließen demnach einen Umsatzrückgang nicht aus, weil Endverbraucher auch auf Zierpflanzen verzichten könnten. Nicht zu vergessen sei allerdings, dass Substrate auch für den Anbau von Lebensmitteln benötigt werde und ein Preisanstieg hier ein weiterer Treiber der Lebenshaltungskosten sein könnte.

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Quelle: IVG


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