Umzug einer 100-jährigen Eiche in Fürstenfeldbruck
Das Bauunternehmen Meister Wohnbau aus Fürstenfeldbruck setzt Maßstäbe für Naturschutz und Nachhaltigkeit am Bau. Es sorgte vor Kurzem dafür, dass die alte, aber vitale Eiche auf seinem Grundstück in der Maisacherstraße, Fürstenfeldbruck, mit moderner Größtbaum-Verpflanztechnik einen neuen Standort bekam, anstatt für einen Tiefgaragenbau gefällt zu werden.
Das ungewöhnliche Projekt erregte Aufsehen, denn Firma Opitz international Großbaumverpflanzung aus Heideck hat eigenen Angaben zufolge höchstens zehnmal pro Jahr die Gelegenheit, diese Methode anzuwenden. Überaus große Bäume können nämlich mithilfe der von Dieter Opitz entwickelten Rundspatentechnik nicht verpflanzt werden. Für diese Fälle hat das innovative Spezialunternehmen daher ein Verfahren entwickelt, das auch die fachgerechte Verpflanzung der sogenannten Größtbäume ermöglicht.
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Aus Überzeugung verpflanzt
Christian und Patrick Meister, die Geschäftsführer der Baufirma Meister Wohnbau, wollen auf dem Grundstück in Fürstenfeldbruck zwei Mehrfamilienhäuser mit 21 Wohnungen errichten. Für die Parkplätze ist eine Tiefgarage vorgesehen, der die betagte Eiche im Weg stand. Obgleich es vor Ort keine Baumschutzsatzung gibt, wollten die Unternehmer den Baum erhalten und damit ein Zeichen für Naturschutz setzen. Patrick Meister: „Es muss in unserer Gesellschaft ein generelles Umdenken über den Umgang mit der Natur geben. Bäume sind dafür ein sehr gutes Beispiel. Sie benötigen sehr lange, um eine stattliche Größe zu bekommen, geben der Umgebung Strukur, vielen Lebewesen einen Lebensraum und stellen nicht zuletzt einen sehr hohen monetären Wert dar. Die meisten Menschen würden das unterschreiben. Aber sobald es um den Erhalt auf dem eigenen Grundstück geht, gibt es plötzlich viele Gründe, warum der Baum genau hier gefällt werden muss: ‚Zu viel Laub, die Wurzeln machen das Haus oder die Zufahrt kaputt; was, wenn ein Sturm kommt und er umfällt‘…. Wir wollten mit unserer Aktion einen Beitrag zum Umdenken leisten. Jeder langlebige Baum ist wichtig und sollte nach Möglichkeit erhalten werden. Bäume sind nicht unsere Gegner, sondern machen unseren Lebensraum lebenswerter.“
Exakt geplant und durchgeführt
Schon ein Jahr zuvor mussten die Vorbereitungen für die Verpflanzung des Baumes getroffen werden. Es begann mit der Erstellung eines Fachgutachtens, welches die Erhaltungsfähigkeit der Eiche bestätigte. Danach konnte ihr Wurzelballen bis unter den Hauptwurzelbereich freigegraben werden. Im verbliebenen kompakteren Wurzelballen hatte der Baum Zeit, viele neue Feinwurzeln bis zu seiner Umpflanzung zu bilden. Ergänzende Maßnahmen, wie beispielsweise auch die Versorgung mit 6000 bis 8000 l Wasser pro Woche durch die Stadtwerke, trugen dazu bei, dass sich ein kompakter und gut durchwurzelter Ballen gebildet hat. Der eigentliche Umzug an den neuen Standort dauerte nicht einmal ganz eine Stunde. Gut verschalt wurde die knapp 20 m hohe Eiche von einem Spezialkran mit 45 m hohem Ausleger an ihren neuen Platz in ca. 30 m Entfernung gehievt, wo sie fachgerecht nachversorgt wird. Etwa 100.000 Euro lassen sich die Bauunternehmer die Aktion kosten, doch sie ist es ihnen wert. Schließlich sehen sie darin ein Zeichen für Naturschutz und hoffen, dass auch andere Bauunternehmer diesem Zeichen folgen.
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