Gesunder Boden beugt Waldschäden vor
Geänderte Wetterverhältnisse und der technische Fortschritt in der Forstwirtschaft hinterlassen Spuren. Der Waldboden kann seine Aufgaben als Puffer, Nährstoff- und Wasserspeicher nicht mehr erfüllen. Wie also lassen sich gesunde Forstbestände erhalten?
Problemlösungsmöglichkeiten
Welche Möglichkeiten gibt es, den Waldboden wieder aufzuwerten? Was soll mit freien Waldflächen geschehen? Rückegassen und kleine Kahlflächen wachsen im besten Fall mit Holunder, Birke, Brom- und Himbeeren zu. Oder sie werden der Sukzession überlassen, in der Hoffnung, dass hier wieder Wald entsteht. Nur größere Flächen werden, und dann meist auch nur Horst weise, bepflanzt. Durch verstärkte Sonneneinstrahlung, Wind und Regen kommt es dabei häufig zu Austrocknungs- und Erosionsschäden. Deshalb sollte dem Waldboden, Jungpflanzen und Altbeständen, natürliche Hilfe zukommen.
Mykorrhizen
Durch den Einsatz von endo- und ektokinen Mykorrhizen, Wasserspeicher und Humusbildner, geben wir den Jungpflanzen gute Startbedingungen. Welche Mykorrhiza zum Einsatz kommt ist abhängig von der Baumart. Endo- und Ektokine sollten nicht gemischt werden. Mykorrhizen - der Begriff ist abgeleitet aus dem griechischen Mykorr = Pilz und Hiza = Wurzel - kommen bei ca. 90 % aller Pflanzen vor und stellen eine Symbiose zwischen Wurzeln höherer Pflanzen und Pilzen dar. Es werden drei Arten unterschieden:
- Endokine Mykorrhiza – Pilzfäden dringen in die Wurzelzellen ein
- Ektokine Mykorrhiza – umhüllen die Feinwurzeln (ähnlich einem Wattestäbchen)
- Ektendotrophen Mykorrhiza –für die Forstwirtschaft unbedeutend, da auf Moorpflanzen spezialisiert.
Die Hauptaufgabe der Mykorrhizen in Bezug auf Waldbäume besteht im Lösen von Mineralstoffen, vor allem der schwerlöslichen Phosphat- und Stickstoffverbindungen, sowie die Zuführung von Wasser im Austausch gegen Kohlenhydrate. Weitere wichtige Funktionen sind die Assimilation von Aminosäuren, die Vergrößerung des Wurzelvolumens, die Nutzung der Pilzfäden als Transportbahn von Nährstoffen für schwächere Bäume, um diese mitzuversorgen, die Bindung von Schwermetallen und Giftstoffen sowie schnelleres Wachstum bei gleichzeitiger Stabilität der Baumachse.
Bodenhilfsstoffe und Sauerstoff
Laut Waldschadensbericht ist aktuell jeder zweite Baum krank. Für die Baumvitalität ist der Sauerstoffgehalt im Boden ein wesentlicher Faktor, denn ein Sauerstoffgehalt von weniger als 12 % führt bereits zur Schädigung der Wurzeln und im schlimmsten Fall sogar zum Absterben. Dadurch wird auch die Symbiose zwischen Wurzelpilzen und Wirtspflanze (Mykorrhiza) gestört. Ohne sie gedeihen die meisten Bäume schlecht. Hier kann man z.B. mit Plocher–Produkten Abhilfe schaffen. In den Bereichen Bodenlockerung, -injektion und Staunässe ist der Vogt Geoinjektor maxi ein probates Werkzeug. Auf Bäumen im revitalisierten Waldboden haben Borkenkäfer & Co keine Chance. Deshalb braucht der Wald den Boden.
Gedeiht die grüne Branche?
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Zum Autor:
Der Autor Markus Koch ist Forstwirt und beschäftigt sich seit ca. 14 Jahren mit dem Thema Waldboden als „Baumimpfer“, vor allem bei Neupflanzungen und Altbäumen. Kontakt: forstkoch@freenet.de
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