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Wohnungsbau: Baugenehmigungen auf neuem Negativrekord
Tiefe Krise im Wohnungsbau: Seit 16 Monaten negative Zahlen bei den Baugenehmigungen, seit einem Jahr ist der Rückgang zweistellig. | Foto: Pixabay

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Mit 19.300 Wohnungen wurden im September 29,7 Prozent weniger genehmigt als vor Jahresfrist. Das war die geringste Zahl seit 2013. Insgesamt wurden bis September in diesem Jahr fast 77.000 Wohnungen weniger genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Bei den Mehrfamilienhäusern erteilten die Behörden 27 Prozent weniger Baugenehmigungen, bei Einfamilienhäusern waren es sogar minus 38 Prozent, meldete das Statistische Bundesamt. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Baukosten und schlechte Finanzierungsbedingungen beigetragen haben, so die Statistiker.

„Der Wohnungsbau ist in einer tiefen Krise“, konstatiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Seit sechzehn Monaten in Folge sind die Baugenehmigungszahlen nun im negativen Bereich. Hinzu kommt eine beispiellose Stornierungswelle. All diese Wohnungen werden uns in zwei bis drei Jahren auf dem ohnehin aufgeheizten Markt fehlen. Wenn es so weitergeht, werden 2024 nicht einmal 250.000 Wohnungen fertig.“ Nach dem Urteil zum Schutz der Schuldenbremse müsse die Ampelkoalition den Wohnungsbau jetzt ganz oben auf ihre Agenda setzen, appellierte Pakleppa.

„Seit einem Jahr gehen die Genehmigungszahlen im Wohnungsbau mit zweistelligen Raten zurück“, sagte dazu der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. „Weder der Wohnungsgipfel noch die zögerlichen Initiativen der Politik waren bisher in der Lage, die Trendwende einzuleiten und neues Vertrauen in den Markt zu bringen. Die Politik muss nun endlich überzeugend und kraftvoll reagieren, damit die Wohnungsnot sich nicht weiterverschärft.“

Genehmigte Wohnungen werden nicht gebaut

Der Hinweis auf die hohen Bauüberhänge, also genehmigten, aber noch nicht begonnenen Wohnungen, helfe nicht weiter, so Müller. „Unsere Wohnungsbaufirmen berichten unisono von Gesprächen mit Investoren, die sagen, die gestiegenen Baukosten nicht mit den dann notwendigen Mieten auf dem Wohnungsmarkt refinanzieren zu können.“ Je nach Region sei dafür inzwischen eine Kaltmiete von 16 bis 18 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche nötig. Würden Bund und Länder jetzt keine effektiven Gegenmaßnahmen einleiten, drohe die Fertigstellungszahl im Jahr 2025 unter die 200.000-Grenze zu fallen, warnte Müller.

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Bauministerkonferenz noch im November

Mit Spannung und Sorge erwartet die Branche auf die Bauministerkonferenz Ende November. Müller wiederholte die Forderung nach einer flächendeckenden Absenkung der Grunderwerbsteuer durch die Bundesländer sowie die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen. Zudem erwarte er von der Bundesregierung schnellstmöglich ein Zinsverbilligungsprogramm.


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