Neuer Schub für Infrastruktur und Bau
Das Kabinett hat den Bundeshaushalt 2025 beschlossen – mit einem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz, das Milliarden für Bahn und Wohnungsbau bereitstellt. Die Bauindustrie begrüßt das Paket, warnt aber vor Verzögerungen bei der Umsetzung.

Mit dem Bundeshaushalt 2025 hat das Bundeskabinett das angekündigte Investitionspaket beschlossen, von dem sich die Bauwirtschaft viel erhofft. Der Entwurf sieht für das kommende Jahr Gesamtausgaben von über 115 Milliarden Euro vor – ein neuer Höchststand. Neben dem Kernhaushalt und dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) spielt künftig das neu geschaffene Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ eine zentrale Rolle. Bis 2029 sollen die Investitionen des Bundes sogar auf rund 120 Milliarden Euro pro Jahr steigen.
Milliarden für Schiene, Digitalisierung und sozialen Wohnungsbau
Ein Schwerpunkt liegt auf der Verkehrs- und Digitalinfrastruktur. Allein in diesem Jahr sollen 22 Milliarden Euro in die Bahn fließen, davon über 9 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen. Laut Bundesfinanzministerium liegt der Fokus auf der Modernisierung des Bestandsnetzes sowie der Digitalisierung des Schienenverkehrs. Insgesamt sind bis 2029 mehr als 100 Milliarden Euro für die Bahn vorgesehen. Auch der kommunale Schienenverkehr soll profitieren: Aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz werden zusätzliche Mittel bereitgestellt – aufwachsend auf 2 Milliarden Euro pro Jahr.
Wohnungsbau: Sondervermögen bringt über 11 Mrd. Euro
Im Wohnungsbau sind für 2025 laut Bundesregierung rund 3,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau sowie 790 Millionen Euro für die Städtebauförderung eingeplant – zusammen über 4,2 Milliarden Euro im Kernhaushalt. Hinzu kommen rund 2,4 Milliarden Euro an Programmmitteln aus dem neuen Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität, etwa für klimafreundlichen Neubau, Sanierungsvorhaben oder die Wohneigentumsförderung. Insgesamt sind aus dem Sondervermögen bis 2029 mehr als 11 Milliarden Euro für den Bereich Wohnen vorgesehen.
Sondervermögen speist Klima- und Transformationsfonds
Der KTF bleibt zentrales Instrument auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Er wird ab 2025 jährlich mit 10 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen verstärkt, was bis 2034 eine Summe von 100 Milliarden Euro ergibt. Ein Förderschwerpunkt des KTF ist der effiziente und klimagerechte Umbau.
Bauindustrie warnt vor Verzögerungen
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht in dem Kabinettsbeschluss ein wichtiges Signal für die Modernisierung Deutschlands. Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller lobt, dass die Investitionsmittel steigen und erstmals die konkrete Verwendung des Sondervermögens sichtbar werde. Positiv sei, dass die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur in diesem Jahr auf 33,4 Milliarden Euro steigen sollen (+ 4,8 Mrd. Euro). Im Detail seien aber noch nicht alle Fragen geklärt. Kritisch merkt der Verband an, dass die Aufteilung der Mittel zwischen Kernhaushalt und Sondervermögen langfristige Finanzierungsfragen aufwerfe – insbesondere für die Zeit nach dem Auslaufen des Sondervermögens.
Müller: Es droht ein "verlorenes Baujahr"
Zudem fordert die Bauindustrie, dass geplante Infrastrukturinvestitionen möglichst noch vor der parlamentarischen Verabschiedung des Haushalts umgesetzt werden. „Sollte die Mittelfreigabe erst mit Beschluss des Bundestages Ende September erfolgen, käme im Jahr 2025 kein einziges neues Brücken- oder Straßenbauprojekt an den Markt", warnte Müller. Zudem müsse auch auf Länderebene die Zusätzlichkeit der Investitionen gewahrt bleiben. Müller: „Alles andere wäre nicht akzeptabel." Positiv bewertet Müller den erneuten Aufwuchs der Mittel im Bau- und Wohnbereich – unter der Bedingung, dass die angekündigte Vereinfachung der Förderprogramme nun zügig erfolgt.
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