Ölpreisschock beflügelt Vermietgeschäft bei F. Niemann

Auf 350 Mitarbeiter ist die Friedrich Niemann GmbH & Co.KG (FN) heute angewachsen und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 138 Millionen Euro. Zu dem Stammhaus in Kiel-Kronshagen kamen in den Nachwendejahren Niederlassungen in Rostock, Hamburg und Berlin sowie diverse Lager und Servicestützpunkte hinzu.

Vom Nagel bis zur Schaufel und Kranen ist alles, was der Bau braucht, erhältlich. „Wir verstehen uns als Service für das Bauhandwerk“, erläutert Jochen Niemann. Zunächst stand der Verkauf im Vordergrund. Erst der Ölpreisschock der 70er Jahre ließ die Idee reifen, sich auch um das Vermietgeschäft zu kümmern, weil der Verkauf seinerzeit schwieriger wurde. Mit Liebherr-Kranen begann die Vermietung, die später auch auf andere Baumaschinen ausgedehnt wurde. Mittlerweile macht die Vermietung rund 30 Prozent des Umsatzes aus, allein die Kranvermietung 15 Prozent.

Heute ist das Unternehmen Exklusiv-Händler für Liebherr-Krane in Schleswig-Holstein und kann stolz auf eine Liebherr-Urkunde für fünfzigjährige Kundentreue verweisen. Spezialisiert hat sich das Unternehmen darüber hinaus auch auf die Holzbearbeitung und bietet hochwertige Holzbearbeitungsmaschinen an. Seit einigen Jahren sind auch Geräte und Maschinen für den Tiefbau und den GaLaBau im Sortiment.

F. Niemann: Schalungen, Gerüste und Krane auf 30.000 Quadratmetern

Auf der 30.000 Quadratmeter großen Lagerfläche im Stammhaus in Kiel lagern unter anderem Schalungen und Gerüste, auch Liebherr- und Sennebogen-Krane. Aus Platzgründen wurde ein Lager für Container auf einem weiteren Gelände in Flintbek am Stadtrand von Kiel ausgelagert. Guter Service hat seit der Firmengründung Tradition, rund 70 Techniker und ein großes Ersatzteillager garantieren schnelle Hilfe. Zum Reinigen der Schalungen gibt es eine Reinigungsmaschine. In der hauseigenen Akademie können Führerschein-Kurse vom Gabelstapler bis zum Turmdrehkran-Führer absolviert werden.

Die Corona bedingten Lieferkettenprobleme hinterließen auch im Unternehmen Niemann Spuren: lange Lieferzeiten – bei Manitou bis zu einem Jahr – und erhebliche Preissteigerungen von bis zu zehn Prozent sorgten für einen Umsatzeinbruch. „Aktuell sind wir wirtschaftlich wieder auf Normalmaß und konnten an die Situation von etwa 2019 anknüpfen“, sagt Jochen Niemann.

Wo sieht er das Erfolgsrezept des Unternehmens? „Unsere Kunden loben uns, weil wir unsere Arbeiten machen und einen guten Service bieten. Es gibt keinen, der ein solches Programm hat wie wir, keinen, der einen solchen Außendienst hat wie wir, keinen, der so präsent auf Messen ist, wie wir“, ist Jochen Niemann überzeugt und fügt hinzu: „Wir haben Lust auf Zukunft.“ Bei so viel Optimismus darf man gespannt auf die Entwicklung der nächsten hundert Jahre sein.