Steigende Kosten drücken den Umsatz im Baugewerbe

Die deutsche Bauwirtschaft hat eine durchwachsene Halbjahresbilanz 2021 vorgelegt. Zwar bewegt sich die Auftragslage auf hohem Niveau, und die Umsätze liegen nur noch ein Stück unter denen aus dem Vorjahr. Die Probleme bei der Beschaffung und des ungebrochenen Preisanstiegs für Baumaterial dämpfen aber die Aussichten für die nächste Monate.

Baukonjunktur: Steigende Kosten drücken den Umsatz im Baugewerbe im ersten Halbjahr 2021
Halbjahresbilanz 2021 für den Bau: Die hohen Kosten durch die weiter steigenden Preise für Baumaterial schlagen sich in einem Umsatzminus von real 7 Prozent nieder. | Foto: B_I/bb

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Die schlechte Witterung zu Jahresbeginn und die Vorzieheffekte wegen des Auslaufens der Mehrwertsteuer-Senkung Ende 2020 haben sich negativ auf das Halbjahresergebnis ausgewirkt. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr 41,3 Milliarden Euro, 3,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die Auftragseingänge sind um 4,8 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro angestiegen. Gestützt wird die Baukonjunktur von der Nachfrage im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau. Die Auftragseingänge liegen in diesen Sparten nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes deutlich über dem Vorjahr mit einem Plus von 15 Prozent im Wohnungsbau und 8 Prozent im Wirtschaftsbau.

Mit minus 1,2 % liegt der Umsatz im Wohnungsbau nach sechs Monaten nur noch knapp unter dem Vorjahresniveau, im Wirtschaftsbau sind es noch minus 2,2%. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie begründet das unter anderem mit einem Basiseffekt. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr 2020 mit +8,1 Prozent (real: + 5,0 %) „sehr gut gelaufen“, so Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller.

Höhere Kosten drücken das Ergebnis

Das zweite Quartal 2021 lief danach besser als das erste: Zum Ende des zweiten Quartals lag der Umsatz nominal rund 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, Ende März waren es noch 10 Prozent weniger. „Das zeigt, dass wir in den letzten Monaten ein stückweit aufholen konnten“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Allerdings schlagen sich die hohen Kosten durch die weiter steigenden Einkaufspreise im realen Umsatz nieder, der bei einem Minus von 7 Prozent liegt.

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Baubranche stark ausgelastet

Die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung bringt teilweise Baustellen ins Stocken. Lieferengpässe bei Baumaterialien hätten zu Verzögerungen bei einzelnen Projekten geführt, so Müller. Entsprechend habe sich die Reichweite der Auftragsbestände in der Baubranche erhöht. Im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2020 habe die Auftragsreichweite bei 3,8 Monaten gelegen - im Juli dieses Jahres waren die Bauunternehmen auf 4,5 Monate hin ausgebucht.

Nachfrage der Kommunen zurückhaltend

Die Bauunternehmen spüren in ihren Büchern, dass die öffentliche Hand sich mit ihrer Investitionstätigkeit zurückhält – hier fehlen coronabedingt die Mittel. So lag der Umsatz im öffentlichen Bau zum Halbjahr um 6 Prozent und die Auftragseingänge um 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Besonders betroffen ist der Straßenbau mit einem Minus von 7,6 Prozent. Mit-Ursache dafür ist laut ZDB auch hier ein Basiseffekt: Da im Juni 2020 ein großes ÖPP-Projekt an der A3 auf den Markt kam, lag der Auftragswert im Vorjahreszeitraum sehr hoch. „Ein derartiger Orderzugang spiegelt wegen der langen Bauzeit auch nicht die Umsatzentwicklung in den nächsten Monaten wieder“, so Pakleppa.


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