Die walz- und gussasphaltverarbeitende Branche stand im November 2019 vor einer Mammutaufgabe. Der Ausschuss für Gefahrstoffe hatte einen sehr niedrigen Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe und Aerosole, die bei der Heißverarbeitung von Destillations- und Air-Rectified Bitumen entstehen, neu festgelegt. Eine 5-jährige Übergangsfrist bis 31.12.2024 wurde nur unter der Maßgabe gewährt, dass eine Branchenlösung gemeinsam mit der BG BAU und der IG BAU erarbeitet wird. Nun liegt die Branchenlösung vor. Darauf haben sich die im Koordinierungsausschuss Bitumen vereinten Verbände HDB, ZDB, BVMB, DAV, BGA und VDMA sowie die BG BAU und IG BAU geeinigt. Bauverbände, maschinen- und asphaltherstellende Industrie haben gemeinsam in den vergangenen Monaten Maßnahmen identifiziert, bei deren Anwendung die Expositionshöhen der Dämpfe und Aerosole aus Bitumen im Walz- und Gussasphaltbau signifikant verringert werden.
Absauganlage für Bitumendämpfe an einem Vögele-Straßenfertiger: Ein Radialventilator saugt die Dämpfe über der Verteilerschnecke ab und entlässt sie oberhalb des Kabinendachs nach außen. | Foto: Vögele
Absauganlage für Bitumendämpfe an einem Vögele-Straßenfertiger: Ein Radialventilator saugt die Dämpfe über der Verteilerschnecke ab und entlässt sie oberhalb des Kabinendachs nach außen. | Foto: Vögele
„Die nun fertig gestellte Branchenlösung stellt einen Meilenstein zur Sicherung der Asphaltbauweise – vor allem im Verkehrswegebau – auch für die Zukunft dar. Gleichzeitig zeigen die vom Arbeitsplatzgrenzwert betroffenen Wirtschafts- und Industriezweige, welch hohen Stellenwert der Arbeitsschutz ihrer Beschäftigten einnimmt“, sagt der Vorsitzende des Koordinierungsausschuss Bitumen, Martin Ziegenberg. „Die Maßnahmen der Branchenlösung sind ein zielführender Weg, den Gesundheitsschutz im Asphaltbau zu verbessern“, meint Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU. „Durch Arbeitsschutzprämien zur Nachrüstung von Bestandsmaschinen mit Techniken zur Reduzierung der Belastungen unterstützt die BG BAU die Aktivitäten der Branche. Investitionen in den Arbeitsschutz wie Absaugeinrichtungen an Fertigern oder fernbedienbare Auslassöffnungen an Rührwerkskesseln lohnen sich jetzt gleich doppelt.“

Carsten Burckhardt, Vorstandsmitglied der IG BAU, sagt: „Mit der Branchenlösung Bitumen haben wir eine Reduzierung der Belastung der Arbeitsplätze im Asphaltstraßenbau erreicht. Nun ist es unsere gemeinsame Aufgabe, mit den Sozialpartnern und unseren Betriebsräten alles zu tun, damit die Ergebnisse der Branchenlösung Bitumen auf den Arbeitsplätzen eingehalten werden.“ Die Branchenlösung wird am 23. März 2021 durch die Verbände sowie BG BAU und IG BAU auf deren Websites veröffentlicht und steht dort zum kostenlosen Download bereit.

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