Opel Vivario-e: Elektroblitz fürs Bau-Team

Der Opel-Blitz als Markenzeichen passt besser denn je: Der Opel Vivario-e ist temperamentvoll, bietet angemessene Reichweite und Verbrauch und steht auch noch günstig in der Preisliste. Seine Qualitäten als Mannschaftswagen fürs Baugewerbe zeigt er in unserem Fahr-Test.

Opel Vivario-e im Test
Sieht schick aus, kann aber auch anpacken: Opel Vivaro-e als Doppelkabine. | Foto: Randolf Unruh, Opel

Anzeige
Mit Beutlhauser alle Verbrauchsartikel griffbereit haben

Mit Beutlhauser alle Verbrauchsartikel griffbereit haben

Für gesteigerte Effizienz auf der Baustelle: Beutlhauser stattet einen Container passgenau mit den benötigten Verbrauchsartikeln aus.


Im Heck steckt eine Palette mit einer Dreivierteltonne Schnellbeton – „schütten – gießen – fertig“. Der Opel Vivaro-e sieht als Kastenwagen-Doppelkabine in Größe M elegant wie ein Van aus und ist gleichzeitig ein vielseitiger Nützling. Vorne im Mannschaftsraum kommt ein Trupp von sechs Leuten unter. Der Frachtraum dahinter ist sorgfältig verkleidet und nimmt 3,2 m3 Werkzeug und Material auf. Nicht genug? Dann passt die 35 cm längere L-Ausführung. Hier wie dort gilt: Der rechte Sitz im Fond kann unterladen werden, unter den beiden linken Sitzen ist ebenso Stauraum für Gepäck wie in der offenen Ablage auf der Stirnseite.

Heute aber steht Elektromobilität im Mittelpunkt. Und da definiert der Vivaro-e zusammen mit seinen zahlreichen baugleichen Konzernkollegen den Stand der Dinge in seiner Klasse. Unter dem Wagenboden steckt eine Batterie mit einer Bruttokapazität von 75 kWh. 50 kWh gibt‘s auch, das spart drei Zentner Gewicht und 5.000 €, kostet aber ein Drittel Reichweite, lohnt nicht. Mit dem großen Akku dreht Opel den etablierten Anbietern außerhalb seines Konzerns in Preis und Leistung eine Nase, zumal er in Geschwaderstärke von Kasten bis Kombi in diversen Varianten heranflüstert. Also her mit dem großen Batteriepaket, hinein mit der Fracht, ran an die Wallbox. Dort nuckelt der Opel mit 11 kW, das reicht lässig für eine Vollladung über Nacht in der Firma. An der Schnellladestation schlingt er serienmäßig Strom mit bis zu 100 kW. Dann ist ein leeres Akku-Paket nach der Mittagspause wieder zu 80% gefüllt.

So sieht’s unter der Karosserie des Opel Vivario-e aus: maximale Batterieausstattung, E-Motor tief unter der Haube. | Foto: Randolf Unruh, Opel
So sieht’s unter der Karosserie des Opel Vivario-e aus: maximale Batterieausstattung, E-Motor tief unter der Haube. | Foto: Randolf Unruh, Opel

Display im E-Design

Darüber informieren gründlich die Instrumente, hinterlegt in Umweltblau. Links der mäßig ablesbare Tacho, rechts das Powermeter mit aktuellen Hinweisen zur abgefragten Leistung oder der Rekuperation beim Rollen und Bremsen. Dann wäre da die Anzeige der Reichweite, des aktuellen Stromkonsums und ein Schaubild zum aktuellen Stromfluss. Zwei kleinere Anzeigen nennen den Ladezustand der Batterie sowie den aktuellen Stromverbrauch der Komfortausstattung. Man merke: Die Klimaanlage kostet überschaubar, die Heizung viel Energie. Jetzt bleibt beides ausgeschaltet, jetzt ist Verbrauchsfahrt angesagt, bei moderaten Außentemperaturen mit unmoderatem Ballast. Im Display der Mittelkonsole kann sich der Fahrer noch über Verbrauch und Rekuperation in den vergangenen Minuten informieren.

Testfahrt ergibt sparsamen Verbrauch

Druck auf die Starttaste, der Opel erwacht nach kurzer Pause, Fahrstufe D antippen, also Normalmodus. Beim Tritt aufs Fahrpedal löst die Feststellbremse leise ächzend, als müsse sich der Opel erst besinnen. Der Tag hat es in sich: Erst ein Straßen-Rundkurs mit bis zu 15% Steigung. Dann eine Landpartie, gut gewürzt mit Auf und Ab. Gefahren im Normalmodus mit 80 kW/210 Nm. Zur Auswahl steht noch Eco (60 kW/190 Nm), nichts für volle Fracht. Oder der Powermodus (100 kW/260 Nm) und vehementem Antritt. Im Alltag unnötig, bei Bedarf auch über Kickdown abrufbar. So einem traut man die erlaubte Anhängelast von 1 t allemal zu. Dann hügelige Autobahn, hin sofern erlaubt mit 120 Sachen, zurück im gestreckten Galopp plus Rolletappe. Laut dem etwas vorwitzigen Tacho rennt der Opel 137 Sachen, genug. Schließlich noch eine Runde durch die City. Drumherum brummen die Motoren, krächzen die Anlasser – der Opel schweigt und lächelt mild. Macht zusammen 261 km mit einem Schnittverbrauch von 24,8 kWh, Hut ab.

Opel Vivario-e: Instrumente mit blauen Skalen, rechts Powermeter statt Drehzahlmesser, oben links Stromverbrauch, daneben der Stromverbrauch von Heizung und Klimaanlage. | Foto: Randolf Unruh, Opel
Opel Vivario-e: Instrumente mit blauen Skalen, rechts Powermeter statt Drehzahlmesser, oben links Stromverbrauch, daneben der Stromverbrauch von Heizung und Klimaanlage. | Foto: Randolf Unruh, Opel

Vivario-e flinker als der Diesel

Nach Ausladen der gewichtigen Palette strecken sich zunächst erleichtert die Schraubenfedern der Schräglenker-Hinterachse. Im Anschluss zeigt der Opel abermals, was er draufhat. Spurtet temperamentvoll in kaum mehr als 12 s auf 100 Sachen. Hängt somit mühelos seinen Diesel-Kollegen mit 150 PS ab. Fährt dabei elektrisch-geschmeidig, nie krawallig. Federt leer stramm, aber nicht überhart. Entpuppt sich wegen seines tiefen Schwerpunkts auf einmal als Kurvenkratzer. Lenkt sich, abgesehen von der Mittellage, maschinengleich präzise und sympathisch straff.

Im Bau kennen wir uns aus!

Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.

Gleich abonnieren!

Ich akzeptiere die Datenschutz-Bestimmungen.
Newsletter Anlemdung
Newsletter Anlemdung

Trotzdem ist drinnen nicht alles Gold, was draußen sanft in der Sonne schimmert. Der Fahrersitz ist langstreckentauglich, aber auf dem Beifahrer-Doppelsitz geht’s eher knapp zu. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, aber die verwendeten Materialen sind einfach, die Verkleidungen kratz- und die Polster schmutzempfindlich. Die Fenster im Fond sehen schick aus, aber sie dürften wenigstens optional zu öffnen sein. Ein Teil der Rücksitzbank ist unterladefähig, aber die Länge bitte nochmals nachmessen. Es steht eine ganze Reihe Assistenzsysteme zur Auswahl, aber andere sind inzwischen weiter und wie wär’s zunächst mit anständiger Hardware, sprich guten Außenspiegeln?

Doch mit all dem kann man sich arrangieren. Spätestens nach einer flotten leisen Runde am Steuer und ohnehin beim Blick auf die Preisliste: Mit dicker Batterie steht der mittelgroße Vivaro-e Cargo Kastenwagen mit netto 41.240 € in der Preisliste, die Doppelkabine mit 44.900 € - abzüglich Förderung, versteht sich. Nichts wie her mit der Palette Schnellbeton.

Hier ist noch eine Lage Ballast zu viel an Bord. Der Opel Vivario-e schleppt inklusive Fahrer knapp 900 kg. | Foto: Randolf Unruh, Opel
Hier ist noch eine Lage Ballast zu viel an Bord. Der Opel Vivario-e schleppt inklusive Fahrer knapp 900 kg. | Foto: Randolf Unruh, Opel

Technische Daten

Motor

Permanent erregter Synchronmotor

Nennleistung

Powermodus

100 kW/Drehmoment 260 Nm

Normalmodus

80 kW/210 Nm

Eco-Modus

60 kW/190 Nm

Kraftübertragung

Vorderradantrieb, feste Getriebeübersetzung, drei Fahrmodi, zwei Rekuperationsmodi

Batterie

Lithium-Ionen-Traktionsbatterie, brutto 75 kWh (nutzbar 69 kWh), Nennspannung 300-450 V. Geladen 3-phasig mit 11 kW per Wallbox mit Typ-2-Stecker, schnellladefähig über CCS-Stecker mit max. 100 kW

Fahrwerk

Vorn Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeinen, untere Dreiecks-Querlenkern, Stabilisator, hinten Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Schraubenfedern, Reifen 215/60 R 17 C

Bremsen

Hydraulische Zweikreisbremse, vorn und hinten Scheibenbremsen, ESP mit ABS, elektronische Differenzialsperre EDS, ASR, elektronisch geregelte Bremskraftverteilung, Bremsassistent, Anfahrhilfe

Maße und Gewichte

Länge/Breite/Höhe

4.959/2.010/1.895 mm

Radstand

3.275 mm

Wendekreis

12.900 mm

Leergewicht

2.220 kg

Zul. Gesamtgewicht

3.090 kg

Zul. Achslast vorn/hinten

1.500/1.800 kg

Anhängelast bei 12% Steigung

1.000 kg

Testwerte

Beschleunigung 0-50/80/100 km/h

4,1/8,6/12,3 s

Elastizität 60-100 km/h

7,3 s

Elastizität 80-120 km/h

10,4 s

Höchstgeschwindigkeit

130 km/h

Innengeräusche bei Stand/50/100 km/h

-/59/63 dB(A)

Normverbrauch nach WLTP kombiniert

24,4-27,3 kWh/100 km

Verbrauch Teststrecke beladen

24,8 kWh/100 km

Grundpreis netto

41.240 €

Lesen Sie auch:


Mehr zum Thema:


Neueste Beiträge:

Weitere Beiträge

1
2
3

Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?

Bauleistungen
Bauleistungen

Bau­leistungen

Dienstleistungen
Dienstleistungen

Dienst­leistungen

Lieferleistungen
Lieferleistungen

Liefer­leistungen

Wo suchen Sie Aufträge?

Ausschreibungs-Radar
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen

Verwandte Bau-Themen:

Jetzt zum Newsletter anmelden:

Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.