MAN holt Nürnberger Hochschulen ins Motorenwerk
Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus will bei der Entwicklung von Wasserstoffantrieben schneller vorankommen und holt sich die Hochschulforschung mit ins Boot. Dazu schlossen die Münchener mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg eine Kooperationsvereinbarung.
Das Mischen wird digital
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Erstmals arbeiten jetzt Hochschulwissenschaftler und Studenten mit MAN-Ingenieuren direkt auf dem Nürnberger MAN-Werksgelände zusammen, wie das Unternehmen bekannt gibt. Dort werden sie ein gemeinsames Labor sowie Prüfstände zur Erforschung der Wasserstofftechnologie betreiben. Mit dem Wasserstoff-Campus lege das MAN-Dieselmotorenwerk den Grundstein für seine erfolgreiche Transformation hin zu alternativen Antrieben.
Die gemeinsame Arbeit von Forschern und Ingenieuren direkt im MAN-Werk ermögliche eine unmittelbare Zusammenarbeit im Projektteam und begünstige die bereits dort vorhandene Infrastruktur mit praxisbezogener und anwendungsnaher Forschung und Entwicklung. Der gegenseitige Know-how-Austausch soll die Forschung an Wasserstoffantrieben spürbar beschleunigen. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) soll den Schwerpunkt auf die Grundlagenforschung setzen, während die Technischen Hochschule Nürnberg (THN) ihre Stärken im Gebiet der anwendungsnahen Forschung einbringt. MAN sorge darüber hinaus für die Umsetzung der Forschungsergebnisse bei Wasserstoff-Brennstoffzellen und H2-Verbrennungsmotoren in Lkw und Bussen.
Forschung und Lehre am Wasserstoff-Campus
Die Arbeit auf dem Wasserstoff-Campus werde die gesamte Wertschöpfungskette der Antriebsform abdecken. Sie reiche von der umweltfreundlichen Erzeugung des Wasserstoffs über die Distribution und Infrastruktur, der Energiewandlung zurück zu Strom bis hin zur Anwendung der Technik im Kundenfahrzeug. Ein weiteres Ziel der Kooperationsvereinbarung sei die Zusammenarbeit bei Lehre und Ausbildung. Dank des Wasserstoff-Campus habe MAN zum einen die Chance, frühzeitig potentielle Kandidaten an Uni und Hochschule zu erkennen und für sich als Arbeitgeber zu überzeugen. Zum anderen ist der tiefgreifende Strukturwandel der Nutzfahrzeugbranche mit einem massiven Fort- und Weiterbildungsbedarf verbunden: Damit könne MAN auf die Stärken der FAU und TH bei Forschung und Lehre setzen, wenn es beispielsweise um die Weiterbildung eines Dieselmotor-Entwicklers zum Brennstoffzellen-Experten geht. Im Gegenzug profitieren Forscher und Studierende von der langjährigen Erfahrung der Münchener bei Wasserstoffantrieben und von der Infrastruktur wie beispielsweise den Prüfständen.
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„Wir stehen als Nutzfahrzeughersteller vor dem größten Wandel unserer Branche seit der Erfindung des Dieselmotors. MAN stellte Rudolf Diesel damals das nötige Kapital und die Ausstattung zur Entwicklung seines Motors zur Verfügung. Heute geht es um die erfolgreiche Industrialisierung von alternativen Antrieben wie dem batterieelektrischen Antrieb, der Brennstoffzelle oder dem Wasserstoffverbrennungsmotor,“ betont Dr. Frederik Zohm, Vorstand Forschung & Entwicklung der MAN Truck & Bus SE.
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