"Das Produkt 'Wohnen' ist kaum noch bezahlbar"

Das Statistische Bundesamt meldet für den Monat März weitere Einbrüche bei den Baugenehmigungen. Die Zahlen befinden sich im Allzeittief seit 2007: Die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 29,6 Prozent. Für das erste Quartal ergibt sich damit ein Rückgang um 25,7 Prozent. Der Genehmigungsrückgang ist somit im sechsten Monat zweitstellig.

Baugenehmigungen im ersten Quartal 2023: Allzeittief seit 2007
Bei den Baugenehmigungen im Neubau von Januar bis März 2023 gab es deutlichen Rückgang: -31,1 % bei Einfamilienhäusern, -51,9 % bei Zweifamilienhäusern, -25,2 % bei Mehrfamilienhäusern, so das Statistische Bundesamt. | Foto: B_I/bb

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Im März 2023 wurde in Deutschland der Bau von 24 500 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 29,6 % oder 10.300 Baugenehmigungen weniger als im März 2022. Die Folgen treffen die Bauunternehmen, aber auch tausende Mieterinnen und Mieter: „Wir steuern auf eine Wohnungsbaurezession zu, denn das Produkt „Wohnen“ ist aufgrund rasant gestiegener Zinsen, Baukostensteigerungen sowie der anhaltenden Überregulierung kaum noch bezahlbar. Investoren bringen kaum neue Projekte an den Markt. Das Resultat: Der Mietmarkt ist erstarrt, es werden zu wenige Wohnungen für die starke Nachfrage gebaut“, so kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Werte.

„Der Wohnungsbau in Deutschland braucht dringend wieder Vertrauen und Flexibilität, um ins Laufen zu kommen.", so Müller weiter. "Vertrauen durch eine verlässliche Neubauförderung, die in keinem Fall mehr gestoppt werden darf. Und Flexibilität in Sachen Standards, etwa bei der Gebäudeenergieeffizienz, ohne die Klimaziele aus den Augen zu verlieren. Anstatt auf Einzellösungen zu setzen, braucht es eine Kombination aus effizienter Gebäudehülle, Haustechnik sowie klimaneutraler Wärme und Strom aus erneuerbaren Quellen. Das senkt Baukosten, bringt Schwung in den Markt und sorgt für ein Maximum an Klimaschutz. Die Politik muss sich entscheiden: Will sie sich im Detail verregulieren oder effizient Wohnungen bauen?“

Pakleppa fordert Kurswechsel von der Bundesregierung

„Ohne ein Umdenken in der Förderpolitik wird der Wohnungsbau eine Bruchlandung hinlegen. Uns werden auf viele Jahre die dringend benötigten Wohnungen fehlen", so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. "Zumindest temporär muss sich die Bundesregierung deswegen vom teuren EH-40-Standard bei der Förderung lösen. Eine Zinsstützung durch die KfW würde auch helfen, um dem Wohnungsbau wieder Schwung zu geben. Es muss dringend und massiv umgesteuert werden, sonst ist dies eine verlorene Legislaturperiode für den Wohnungsbau. Die Bundesregierung muss die Fehler in der Förderpolitik jetzt korrigieren.“

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Zahlen auch im öffentlichen Bau und Wirtschaftsbau rückläufig

Nicht viel besser sieht es im öffentlichen Bau und im Wirtschaftsbau aus, so heißt es weiter in einer Pressemitteilung des HDB. Nachdem die Genehmigungen (veranschlagte Baukosten) bereits im Vorjahr real deutlich rückläufig waren, hat sich diese Entwicklung auch im ersten Quartal 2023 fortgesetzt. Im Öffentlichen Bau steht ein realer Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von 15 Prozent zu Buche, im Wirtschaftsbau sogar von 24 Prozent. „Länder und Gemeinden müssen ihre Bau-Etats endlich an die neuen Realitäten auf dem Baumarkt anpassen und deutlich aufstocken. Andernfalls wird der öffentliche Investitionsstau auch 2023 wieder deutlich anwachsen“, so Müller. Im Wirtschaftsbau setzt er darauf, dass die Unternehmen ihre Investitionsplanungen mit Blick auf ein stärkeres gesamtwirtschaftliches Wachstum im Jahr 2024 langsam wieder nach oben anpassen. Damit sei im weiteren Jahresverlauf zumindest eine Stabilisierung der Genehmigungen in Reichweite.


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