Die verschärfte Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ist fürs Erste vom Tisch. Bundesarbeitsministerium und Bundesfinanzministerium ziehen die Entwicklung einer eigenen, kostenfreien digitalen Zeiterfassungsanwendung in Erwägung. Bis es soweit ist, müssen Bauunternehmen abwägen, wie lohnenswert die bereits erhältlichen Angebote für sie sind.

Clockin

Die Nutzeroberfläche von Clockin soll so konzipiert sein, dass auch nicht digitalaffine Nutzer problemlos zurechtkommen. Die Software bietet auf vier verschiedenen Preisklassen unterschiedliche Features, angefangen mit der Browser-Variante „Clockin-light“ ab 0,89 Cent pro Nutzerlizenz pro Monat. In der Vollversion gibt es eine App, in der Projektzeiterfassung, Urlaubsanträge und Einsatzplanung sowie Dokumentation geregelt werden können. Die teuerste Preisklasse startet bei 8,99 Euro monatlich pro Nutzerlizenz.

Die digitalen Stundenzettel können exportiert werden – auch in der Clockin-Light-Version. Für die Dokumentation gibt es in der Vollversion eine Foto-, Skizzen- und Notizfunktion.

Clockin läuft über deutsche Server und unterliegt daher den europäischen Datenschutzrichtlinien. Zudem gibt das Unternehmen an, seine Software entlang der aktuellen Vorgaben zu Arbeitschutz und Dokumentationspflicht zu entwickeln. Das bietet Sicherheit bei Änderung von Richtlinien.

Clocko:do

Die Clocko:do-Software läuft mobil per Tablet oder Handy. Die mobile Arbeitszeiterfassung funktioniert über eine App. Sie erfasst Zeiten sortiert nach Kunden und Leistungsarten. Wichtig für die Zeiterfassung auf der Baustelle: Alle wichtigen Funktionen funktionieren nach Angaben von Clocko:do auch offline. Das Starter-Paket mit der Digitalen Stempel-Uhr, Arbeitszeiterfassung und Urlaubsmanagement kostet pro Nutzer monatlich 4,00 Euro. Das Pro-Paket bietet für 9,00 Euro pro Nutzer außerdem u.a. die Projektzeiterfassung, Stundensätze und Pauschalen sowie das Anbinden von Rechnungstools. Das Enterprise-Packet mit priorisiertem Support und automatischen Back-Ups kostet monatlich pro Nutzer 12,00 Euro. Für Freelancer wird außerdem eine kostenlose Version angeboten.

Bauleiter können die gestoppten Arbeitszeiten einsehen. Zudem bietet die App eine Funktion für Projektberichte, wo auch z.B. das Restbudget verzeichnet ist.

Bau-mobil

Vom Unternehmen „Connect2Mobile“ kommt die Baumobil-Software. Sie stellt individuelle Programme u.a. für Bauleiter und Poliere zur Verfügung, die nach Angaben von Connect2Mobile abgestimmte Features bieten. Letztendlich sollen mit Bau-mobil alle für die Lohnabrechnnung relevanten Informationen festgehalten, Leistungen erfasst und Baufortschritte dokumentiert werden können.

Poliere können auf ihre App auch ohne Mobilfunknetz zugreifen. Die App soll neben der Zeiterfassung auch Features für Baumaschinen, Planung und Fotodokumentation bieten und dabei besonders nutzerfreundlich sein.

Die App für Bauleiter bietet die Kontrolle über Mitarbeiter- und Geräteeinsätze. Dazu zählt die Zeiterfassung, die Kosten- und Stundenfortschritte sowie die Einsicht in die Daten der Poliere in Form eines Tagesberichts.

Die Preise können individuell angefragt werden und richten sich u.a. nach den gewünschten Features.

123erfasst

Am beliebtesten ist nach Angaben von David Künnen, verantwortlich für Produktmanagement bei 123erfasst, auch hier die Anwendung als App. Allerdings stehen Kunden auch die Browserfunktion und fest installierte Terminals zur Verfügung.

Die Nutzung der App auf privaten Geräten ist auf Absprache zwischen Mitarbeiter und Unternehmen möglich. Ansonsten fällt laut Künnen für das auf Baustellen ausgelegte Gerät, das meist der Polier für seine Kolonne erhält, 250 Euro an, dazu Lizenzkosten ab 4,90 Euro monatlich pro Mitarbeiter. Das schließt u.a. die Erfassung von Abwesenheiten, Personalzeiten und Notizen mit ein. Für 9,90 Euro bietet 123erfasst die App erweitert mit einer Reihe an Baulohn-Funktionen an. Features wie die Fotodokumentationen und ein Bautagebuch gibt es als Add-Ons für je 1,90 Euro pro Monat/Nutzer dazu.

Lesen Sie auch: