Bei diesen Alarmzeichen sollten Bauunternehmer aufwachen
Das Baugewerbe macht eine schwierige Phase durch. Die Gefahr einer Insolvenzwelle ist laut vieler Experten akut. Gleichwohl halten viele Betriebe an einer gefährlichen „Scheuklappentaktik“ fest wollen sich den Ernst der eigenen Lage nicht eingestehen. Dabei gibt es klare Warnzeichen – und Wege, eine drohende Krise zu bewältigen.
Das Mischen wird digital
Zum Jubiläum präsentiert Collomix die komplett neue Rührwerksreihe XQ mit neuen Antrieben, digitaler Display-Steuerung und hoher Geräuschreduktion.
Ein Großprojekt geht den Bach hinunter, die Marktbedingungen erschweren den Wohnungsbau, die Einkaufspreise schnellen in die Höhe oder es mangelt an Personal – diese Beispiele zeigen: An potenziellen Krisenauslösern mangelt es der Baubranche nicht. Betriebe, die sich diesen Herausforderungen nicht gezielt stellen, rutschen meist schneller als gedacht in eine handfeste Schieflage – allerdings oft, ohne es sich selbst eingestehen zu wollen. Dabei ist es spätestens, wenn es zu ersten Ertragseinbrüchen kommt, „fünf vor Zwölf“.
Denn Ertragseinbrüche haben häufig eins im Gepäck: Liquiditätsengpässe. Unternehmen, die nicht über ein ausreichendes Sicherheitspolster verfügen, geraten so schnell ins Trudeln. Sie müssen ihren Kontokorrentkredit beanspruchen und meist schon bald darauf ihre Kreditoren vertrösten – und das wird gefährlich. Erhöhte Vorfinanzierungen und die Notwendigkeit, schnell neue Aufträge anzunehmen (koste es, was es wolle), sind die Folge. Ein Teufelskreis, der zu weiteren, neuen Ertragseinbrüchen führt und den es in jedem Fall zu verhindern oder zumindest zu durchbrechen gilt. Andernfalls drohen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.
Erste Anzeichen für Krisen im Bauunternehmen
Bauunternehmen in der Krise: Ursachen angehen
Was in all diesen Fällen nicht (nachhaltig) hilft: das Aufnehmen von Krediten ohne vernünftiges Konzept. Auch wenn derartige Finanzspritzen kurzfristig Abhilfe bei ausstehenden finanziellen Verpflichtungen schaffen, verschärfen sie ohne die richtigen Veränderungen und Umsetzungsbereitschaft im Unternehmen die schwierige Situation langfristig eher. Mittel der Wahl sollte stattdessen immer sein, den Ursachen auf den Grund zu gehen und diese zu beheben. Im Fall der genannten Beispiele heißt das: die internen (Dokumentations-)Prozesse optimieren, nachteilige Kunden abstoßen und Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen – mit klar zugewiesenen Verantwortlichkeiten. Passiert all dies rechtzeitig, können Betriebe mögliche Liquiditätskrisen von vornherein verhindern oder sie noch im Keim ersticken.
Krisenbewältigung: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung
Rutschen Bauunternehmen dennoch in eine finanzielle Krisensituation, müssen sie vor allen Dingen eins: Ruhe bewahren und Schnellschussentscheidungen vermeiden, die nicht nachhaltig zur Lösung des Problems beitragen. Stattdessen gilt es, eine gründliche Ursachenanalyse vorzunehmen und anschließend einen zielführenden Maßnahmenkatalog aufzusetzen. Ganz wesentlich sind dabei Einsicht und Änderungsbereitschaft. Verantwortliche, die Fehler und Ursachen bevorzugt bei anderen Parteien (wie Kunden oder Partnern suchen), schaffen es in der Regel nicht, das Ruder dauerhaft herumzureißen. Gleiches gilt, wenn eine „Scheuklappenthematik“ vorherrscht, sprich, Problematiken lieber ignoriert als thematisiert und behandelt werden.
Maßnahmen zum Ausweg aus der Krise
Es gibt einige Punkte, die Baubetriebe in Schwierigkeiten immer berücksichtigen sollten. Einer der wichtigsten: Der Umgang mit Sicherheiten. Dieser darf bloß wohlüberlegt erfolgen. Das heißt, bevor Sicherheiten „angefasst“ werden, sollten die Entscheider alle anderen Möglichkeiten prüfen und ausschöpfen. Letzteres ist in der Regel nur möglich, wenn Unternehmen das Kommunikationsthema im Blick behalten, sprich, eine offene und vertrauensvolle Kommunikation mit ihren externen Partnern (beispielsweise den Banken) pflegen und insbesondere auch in der Krisensituation aufrechterhalten. Denn das notwendige Vertrauen, um Unterstützung zu bekommen, erhalten Unternehmen nur, wenn sie wirklich „alle Karten auf den Tisch legen“.
Intern ist dieser Team- und Kommunikationsgedanke gleichermaßen wichtig. Gerade in schwierigen Zeiten müssen alle Mitarbeiter im Unternehmen an einem Strang ziehen und gemeinsam an den für den Ausweg aus der Krise beschlossenen Optimierungsmaßnahmen arbeiten. Dieser Ausweg muss dabei vor allem eins sein: strukturiert. Es gilt, die Knackpunkte samt der passenden Optimierungsmaßnahmen zu finden, zu priorisieren und mit klaren Verantwortlichkeiten zu bearbeiten.
Wenn die Krise da ist: Externe Hilfestellung nutzen
Krisensituationen sind stets unübersichtlich und höchst stressbelastet; vielen Verantwortlichen fehlt es situationsbedingt an der erforderlichen Neutralität und Gelassenheit, um der Lage (wieder) nachhaltig Herr zu werden. Vor allem dann, wenn es darum geht, womöglich auch eigene Fehler zu erkennen, einzugestehen sowie erforderliche Veränderungsprozesse anzustoßen und umzusetzen. Externe Berater können aus der Perspektive des neutralen Dritten heraus wertvolle Hilfestellung geben und ihre Erfahrungen bei der Bewältigung der vielschichtigen Problematiken zielführend einbringen. Dabei geht es nicht nur um die fachliche Expertise, die gerade bei strukturellen Fragen oder im Umgang mit weiteren externen Partnern (wie Banken) sehr zweckdienlich sein kann; es geht auch um emotionale Themen und menschliche Nöte, die in Krisensituationen selten außen vorbleiben.
Es kann außerdem hilfreich sein, externe Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen, die beispielsweise dabei unterstützen, die Mitarbeiter auf neue Rollen vorzubereiten, die im Zuge des (Veränderungs-) Prozesses entstanden sind. Bestenfalls sind derartige Fortbildungen speziell auf die Baubranche zugeschnitten, wie zum Beispiel das Weiterbildungsangebot der BauPlus Akademie.
Im Bau kennen wir uns aus!
Für Sie bauen wir unseren Newsletter mit den relevantesten Neuigkeiten aus der Branche.
Gleich abonnieren!
Wie auch immer der Weg aus der Krise letztlich gestaltet ist – wichtig ist vor allen Dingen die Erkenntnis, dass sich in den allermeisten Fällen noch Lösungen finden lassen, auch wenn die Lage zunächst aussichtlos scheint. Dabei gilt immer: Je früher die erforderlichen Prozesse in Gang gesetzt werden, umso besser. Das Eingestehen der Krise ist und bleibt dabei der erste Schritt.
Über BauPlus Consulting
Die BauPlus GmbH Consulting ist eine Unternehmensberatung, die ausschließlich Firmen aus der Bauwirtschaft berät – vom Handwerksbetrieb bis zum mittelständischen Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern. Das Berater-Team schöpft aus einem Erfahrungsschatz von 20 Jahren mit rund 100 Beratungsprojekten und kennt die Baubranche und ihre Akteure mit ihren Sorgen und Nöten genau. BauPlus ist Mitglied im Berater-Team Bau, einem Zusammenschluss aus selbständigen Unternehmensberatern aus der Bauindustrie mit dem Schwerpunkt der Organisation von Erfahrungsaustauschkreisen.
Neueste Beiträge:
Meistgelesene Artikel
Für welche Leistungsart interessieren Sie sich?
Bauleistungen
Dienstleistungen
Lieferleistungen
Verwandte Bau-Themen:
Top Bau-Themen:
Jetzt zum Newsletter anmelden:
Lesen Sie Nachrichten zu Bauwirtschaft und Baupolitik aus erster Hand. Plus: Hoch-, Tief- und Straßenbau.