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Aufsitzmäher von Stiga: Mähen ohne Schnittgutentsorgung
Ein Schwenk unter die Rutsche ist ebenso möglich wie knappkantiges Mähen an Spielgerät oder Zaun. Man sitzt mittig und hat einen guten Überblick.

Nach wochenlanger Trockenheit und Hitze fielen unsere Testwochen in die Regenperiode. Da galt es herauszufinden, ob das Mulchergebnis des Stiga Oberklasse Modells, das 2015 erstmals im Markt eingeführt wurde, auch bei nassem Gras und Regenwetter überzeugen kann. Gleich frühmorgens, als zwischendurch die Sonne schien, trafen wir uns mit dem stellvertretenden Bauhofleiter von Heideck, Klaus Hirscheider, der den knickgelenkten Allrad-Mäher selbst steuerte, und mit dem städtischen Mitarbeiter Theo Leitner, der für die Nacharbeiten mit Motorsense und Blasgerät zuständig war. Insgesamt sind im Bauhof zurzeit fünf Personen beschäftigt.

Zum Heidecker Einzugsgebiet gehören insgesamt 17 Ortsteile, darunter das etwas höher gelegene Rudletzholz. Auf dem kleinen Kinderspielplatz vor dem Feuerwehrhaus musste der Park Pro 540 IX mit dem Combi Pro 110 EL QF Mähdeck sein Können unter Beweis stellen. Der Hersteller wirbt damit, dass beim speziellen Stiga Multiclip System die Grashalme im Mähdeck mehrmals fein zerschnitten werden. Dieses fein zerkleinerte Schnittgut falle dann auf die Grasnarbe und bleibe nicht oben auf dem Grasteppich liegen. Dort soll es schnell verrotten und wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium als natürlichen Dünger liefern. Soweit die Theorie. Klaus Hirscheider wählte für das im Durchschnitt etwa 10 cm hohe Gras am Bedienpult zunächst die Schnitthöhe von 30 mm. Elektrisch und stufenlos ist sie von 25 bis 85 mm einstellbar.

Am Bedienpult wird auch die hydraulische Geräteaushebung gesteuert. Dank LED-Display, das bei Sonneneinstrahlung allerdings schwer lesbar ist, wird der Fahrer stets über die Betriebsparameter informiert. Durch die Schnittbreite von 110 cm schritt die Arbeit auf dem hügeligen Spielgelände schnell voran. Die Beteiligten staunten nicht schlecht, als es sogar nach dem Mähen des nassen Grases aussah, als wäre gleichzeitig aufgenommen worden. Dazu Hirscheider: „Wir haben noch Morgenstunde, es liegt noch Tau, das Gras ist feucht und steht verhältnismäßig hoch. Auch bei etwas erhöhter Geschwindigkeit hat der Frontmäher trotzdem noch ein gutes Schnittbild. Es bleiben keine Reste liegen, es gibt keine Grasklumpen, es schiebt sich nichts weg. Ich bin sehr überrascht über das gute Schnittbild dieses Rasenmähers.“

Klaus Hirscheider fährt den Stiga Frontmäher zum Transport auf den Anhänger. Am Gerät vermisst er lediglich die Zurrpunkte für die Sicherungsgurte vorne.
Klaus Hirscheider fährt den Stiga Frontmäher zum Transport auf den Anhänger. Am Gerät vermisst er lediglich die Zurrpunkte für die Sicherungsgurte vorne.

Wendig und komfortabel

Das aerodynamisch geformte QuickFlip Mähdeck mit den drei nicht synchronisierten Messern ist Grund für dieses gute Mähergebnis. Weil die Messer nahe am Mähgehäuse entlanglaufen, sorgen sie für eine minimal ungemähte Fläche im Randbereich oder an 90-Grad-Kanten. Der stellvertretende Bauhofleiter konnte knapp am Zaun entlangfahren und dank der mittigen Knicklenkung um Bäume herumsteuern und mit dem Mähwerk zwischen die Spielgeräte hineinschwenken. Theo Leitner hatte nur schmale Ränder mit der Motorsense nachzuarbeiten und konnte die übrige Zeit anderweitig nutzen. „Ich muss keinen Fangkorb ausleeren, kein Material wegfahren und spare neben der Arbeitszeit auch die Entsorgungskosten.“, so Klaus Hirscheider begeistert. Seiner Meinung nach würde sich der Park Pro 540 IX auch für heikle Bereiche, wie Friedhöfe oder im Freibad eignen, weil man nach dem Mähen nichts liegen sieht und weil der Knicklenker so wendig ist.

Auch den Geräuschpegel, (ca. 95 dB (A) am Ohr des Bedieners gemessen), bemängelte er nicht. Besonders gefiel ihm die elektrische Schnitthöhenverstellung per Knopfdruck. „Die elektrische Höhenverstellung des Mähwerks ist schon luxuriös in dieser Geräteklasse. Es ist sehr angenehm damit umzugehen.“, sagte er. Etwas gewöhnungsbedürftig war für ihn lediglich die Bedienung des Pedals für Vor- und Rückwärtsfahrt. Doch nach kurzer Zeit hatte er sich damit arrangiert. Den einstellbaren, parallel gefederten Komfortsitz mit Gewichtseinstellung und rückseitigem Getränkehalter lobte er ebenso wie die Möglichkeit der Höhenverstellung des Lenkrades. Servolenkung und Lenkkugel ermöglichten ihm ein bequemes und einhändiges Manövrieren.

Der spezialbereifte Allradmäher zeigte sogar im durchschnittlich 40 cm hohen Grün am Hang seine Stärken – auch ohne Hochgras-Mähdeck.
Der spezialbereifte Allradmäher zeigte sogar im durchschnittlich 40 cm hohen Grün am Hang seine Stärken – auch ohne Hochgras-Mähdeck.

Kraft pur

Angetrieben wird der Park Pro 540 IX von einem 2 Zylinder Honda GXV 660 Benzinmotor mit einer Nennleistung von 15,2 kW bei 3.200 U/min und einem Hubraum von 688 cm3. Seine maximale Fahrgeschwindigkeit beträgt 14 km/h. Damit ist er bspw. schnell auf Wegen unterwegs, d.h. „man könnte auch zügig auf Achse von einer Mähwiese zur anderen fahren“, bemerkte Hirscheider. Der Kraftstofftank des Profimähers fasst 15 l. Das reicht für ca.5 Betriebsstunden. Die Wartungsintervalle beginnen bei 5 Stunden, bzw. 50 bis 400 Stunden. Besonders komfortabel ist das reinigungsfreundliche QuickFlip Mähwerk, das sich werkzeuglos mit einigen Handgriffen aufrichten lässt, wodurch z.B. ein Abspritzen der Grasreste mit dem Wasserschlauch schnell erfolgen kann. Erstaunlich viel Kraft zeigte der Allradmäher auch am Hang. Obwohl das für den Test gewählte Mähwerk für Einsätze im Hochgras nicht vorgesehen ist, wollte Klaus Hirscheider die Grenzen austesten. Doch auch das durchschnittlich 40 cm hohe Gras und Kraut wurde einwandfrei mit konstanter Drehzahl gemulcht und das Ergebnis konnte sich erneut sehen lassen. Wieder war kein Schnittgut in Klumpen liegengeblieben und dabei blieb die Maschine leise wie zuvor.

Umfangreiches Zubehör

Für den Park Pro stehen so viele Anbaugeräte zur Verfügung, dass er ganzjährig einsetzbar ist. Neben einem Frontschlegelmähwerk für hohes Gras und einem Vertikutierer gibt es Kehrbürsten (wahlweise mit Sammelbehälter), Schneeräumschilder und Schneefräse. Anzuhängen ist bspw. ein elektrischer Splitt Anhängerstreuer. Eine 12 V-Elektrosteckdose ist am Heck vorhanden. Ein Wechsel der frontmontierten Anbaugeräte erfolgt schnell und werkzeuglos mit dem RAC-Schnellwechselsystem.

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