Herausforderungen und Neuheiten
Der Garten- und Forstgerätehersteller Stihl kann in seiner über 90-jährigen Firmengeschichte einige Meilensteine verbuchen. Über Herausforderungen im digitalen Zeitalter und über Neuheiten zur demopark sprach die B_I galabau mit Heribert Benteler, Geschäftsführer der Stihl Vertriebszentrale in Dieburg.
Vor exakt 60 Jahren stellte Andreas Stihl, Firmengründer des gleichnamigen Unternehmens, mit der „Contra“ die erste getriebelose Einmann-Motorsäge für die Forstarbeit vor. Die 6-PS-starke Säge (4,4 kW) brachte es auf 7.000 Umdrehungen pro Minute, und war mit 12 kg leichter als alle anderen Produkte auf dem Markt, sodass Forstbetriebe mit ihr die Produktivität deutlich steigern konnten. In Nordamerika erhielt sie deswegen den Namen „Lightning“ (Blitz). Nicht wie der Blitz, aber stetig wuchs das 1926 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Waiblingen bei Stuttgart und beschäftigt heute weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter.
Neben Produktinnovationen wie der Erfindung der Quick-Stop-Kettenbremse (1972) oder der ersten Motorsäge mit elektronischer Einspritzung (2018), die jetzt mit der demopark-Goldmedaille ausgezeichnet wurde, ist das kontinuierliche Anpassen und Weiterentwickeln der Vertriebsstrategie maßgebend für den Erfolg – auch, wenn im letzten Jahr der extreme Sommer das Wachstum im deutschen Markt gebremst habe, wie Heribert Benteler, Geschäftsführer der Stihl Vertriebszentrale in Dieburg, sagte. „Im Rückblick muss man sagen, dass sich die extreme Trockenheit 2018 noch bis in den Oktober auf alle Segmente im deutschen Markt ausgewirkt hat, was auch einen hohen Lagerbestand im Handel zur Folge hatte“, so der Vertriebschef.
Umsatzdelle durch Hitze
Die Grenze zwischen Privat- und Profikunde seien zwar fließend, aber der Absatz im Privatkundengeschäft liege bei über 60 % und der heiße Sommer 2018 hätte schlichtweg die Lust auf Gartenarbeit reduziert. Nichtsdestotrotz habe man das vergangene Jahr mit einem 3%igen Umsatzplus abgeschlossen und sei für 2019 zuversichtlich, deutlich besser abzuschließen. Nach einem schwierigen Start ins neue Jahr würden die Fachhändler jetzt wieder von einem guten Geschäft berichten, was sich in Dieburg entsprechend durch Nachbestellungen niederschlage. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist der Vertrieb über unseren servicegebenden Fachhandel“, so Benteler. Um diesen auch angesichts des veränderten Kundenverhaltens zu unterstützen, habe man einige Programme gestartet, die dazu beitragen würden, dass die Anzahl der autorisierten Fachhändler in Deutschland netto auf einem stabilen bis wachsendem Niveau bliebe.
Elektro und Akku
Online-Partner und Servicehotline
Bei diesen sogenannten Stihl Online Partnern können Kunden Produkte online reservieren, kaufen und sich zusenden lassen. Geräte, bei denen eine Einweisung unverzichtbar ist (z. B. Motorsägen), können zwar online gekauft werden, Kunden müssen sie aber persönlich beim Fachhändler abholen. Im stationären Fachhandel besteht zudem die Möglichkeit, Stihl Akku- und Elektroprodukte, ebenfalls mit Ausnahme der Motorsäge, in der Originalverpackung zur Mitnahme anzubieten, wobei der Händler diese Geräte bei Bedarf weiterhin montiert und mit Einweisung überreicht. „Wir setzen auf einen selektiven Vertrieb mit klaren vertraglichen Regeln, die für alle servicegebenden Stihl-Fachhändler gelten“, so Benteler.
Sicherheit gewährleistet
Im Jubiläumsjahr: Vertriebszentrale wird ausgebaut
Ihren Ursprung hat die heutige Vertriebszentrale in einer 1969 nahe Augsburg gegründeten Stihl Werksvertretung. Zwei Jahre später wurde der Firmensitz nach Dieburg verlagert, die Logistik erweitert und ein Gebäude mit Werkstatt und Büros gebaut. Im Jahr 2009 wurde das neue Logistikgebäude eingeweiht und 2010 in Betrieb genommen. Jetzt stößt der Standort durch weiteres Wachstum erneut an seine Grenzen und die Vorbereitungen für den weiteren Ausbau sind in Dieburg bereits sichtbar. Ziel sei es, so Benteler, den Materialfluss im automatischen Kleinteilelager zu optimieren und weitere Kapazitäten für mehr Wachstum zu schaffen.
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Noch in diesem Jahr erfolge deshalb die Grundsteinlegung für ein Fertigwarenlager, das voraussichtlich Ende 2020 bezogen werden kann. „Der Neubau wird als Lager für Ersatzteile und Zubehör im Segment Forst dienen. Aus dem zentralen Stihl EU-Logistikzentrum in Straßburg wird das ehemals unter der Marke Viking bekannte Sortiment wie Rasenmäher, das Akkuprogramm und die Reinigungsgeräte versendet“, so Benteler. Diese Restrukturierung ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass der Markenwechsel von Viking zu Stihl Früchte trägt: Bei den ehemals grünen Akku-Rasenmähern mit Monolenker ist die Nachfrage laut Benteler über Erwarten hoch.
Stihl-Highlights auf der demopark
Stihl hat eine große Palette an Elektrowerkzeugen für den GaLaBau im Angebot. Lesen sie unseren Artikel.
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