Wie viel Regelwerk verträgt die Pflasterbauweise
Im November 2023 hatte der Betonverband Straße, Landschaft, Garten (SLG) zur 9. Fachtagung „Betonpflasterbauweisen“ in das Coreum in Stockstadt am Rhein eingeladen. Die Teilnehmenden erhielten unter anderem fachlich fundierte Informationen zu aktuellen technischen Themen.
„Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen für die von uns getroffene interessante und breit gefächerte Themenauswahl“, zeigte sich Dietmar Ulonska, Geschäftsführer Betonverband SLG, zufrieden über die Resonanz der Veranstaltung.
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden SLG-Vorsitzenden, Florian Klostermann stellte Volker Kersten von Mabbos in seinem Vortrag zum Thema Pflasterdecken und Plattenbeläge in gebundener Bauweise insbesondere die daran geknüpften Anforderungen nach ZTV-Wegebau vor. „Das Versickerungsvermögen von Betonpflaster mit besonderem Blick auf das Abflussverhalten und den Abflussbeiwert“ lautete das Vortragsthema von Prof. Marc Illgen von der Hochschule Kaiserlautern. In einem weiteren Vortrag befasste sich Dr. Jochen Richard vom Planungsbüro Richter-Richard aus Aachen im Rahmen seines Vortragsthemas „Umweltanforderungen an befestigte Oberflächen“ mit verschiedenen Aspekten der Pflasterbauweise, die einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und der Gesundheitsführsorge in der Stadtplanung leisten können.
Im Anschluss referierte Dr. Karl-Uwe Voß von der MPVA Neuwied über Zwischenergebnisse des FGSV-Forschungsprojekts „Optimierung der Eigenschaften von Bettungs- und Fugenmaterialien“, in dem er insbesondere auf die Bedeutung eines geringen Feinanteils des Fugenmaterials zur Vermeidung von Verfestigungserscheinungen auf der Bettungsoberfläche einging. In einem gemeinsamen Vortrag stellten Jörn Dahnke und Dr. Karl-Uwe Voß als ö.b.u.v. Sachverständige den neuen Leitfaden zur Beurteilung von Flächenbefestigungen mit Betonbauteilen vor, der nach fünfjähriger Bearbeitungszeit in diesem Monat im IRB Fraunhofer Verlag erschienen ist, und gaben einen Überblick über dessen Inhalte. Im Schlussvortrag von Ulonska ging er der Frage nach, wie viel Regelwerk die Pflasterbauweise verträgt. Im Rahmen des Vortrags stellte er zunächst die Fülle an Regelwerken rund um die Pflasterbauweise inklusive einzelner exemplarischer Widersprüche vor und erläuterte am Ende seine Vision zur zukünftigen Neuordnung und Verschlankung des Regelwerks.
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Die organisatorische Leitung und Moderation der Fachtagung wurde von Florian Klostermann übernommen, der die Teilnehmenden unterhaltsam durch das Vortragsprogramm führte. Mit seinen anspruchsvollen und sich stets an aktuellen Branchenthemen orientierenden Fachseminaren trägt der Betonverband SLG seit vielen Jahren dazu bei, das Fachwissen über die ordnungsgemäße Planung und Ausführung, insbesondere von Pflasterbefestigungen, unter Berücksichtigung der technischen Regelwerke und der handwerklichen Grundsätze bei den Zielgruppen zu vertiefen. Die SLG-Fachtagungen Betonpflasterbauweisen richten sich insbesondere an Straßenbauingenieure, Landschaftsarchitekten, planende und bauausführende Unternehmen im Straßen-, Garten- und Landschaftsbau sowie an öffentliche Auftraggeber, Sachverständige und die Anwendungstechniker der Betonsteinhersteller.
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