Boden-Revitalisierung mit "Kompost-Tee" - wann sich Eigenproduktion lohnt
Was ist eigentlich "Kompost-Tee", wie wird er hergestellt, wo kommt er zur Anwendung und lohnt es sich eigentlich, ihn selbst zu produzieren? Antworten darauf liefern die Experten der Firma MICO Systems und der Wissenschaftler Dr. Gerhard Lung.
FiBL-zertifiziertes Herstellungsverfahren
Herstellung in der Mico Base Anlage
Mit einer Mico Base Anlage von MICO Systems ist jeder in der Lage hochwirksames, biozertifiziertes Kompost-Tee-Extrakt zu produzieren. Benötigt wird der vom Unternehmen angebotene Kompost-Kit, der aus 10 kg Spezialkompost, 5 l MO Food I und 1 l MO Food II besteht. Die verwendeten Zusatz-Kompostkulturen enthalten bereits spezielle Antagonisten der Schaderreger, gegen die in Europa z. T. keine Pestizide mehr genehmigt sind, und auch keine in Aussicht stehen. Der damit hergestellte Kompost-Tee ist eine wertvolle Hilfe, „um das essenzielle Bodenleben zu optimieren und dadurch ein hohes antagonistisches Potenzial im Boden zu schaffen, was bodenbürtige Schaderreger unterdrückt und die Wurzelfunktion der Pflanzen optimiert“, so die Experten. MO Food I und II sind speziell für das Mico System entwickelte Nährlösungen in Anlehnung an Flüssigkulturen aus der Mikrobiologie. Dr. Lung erläutert: „Mit ihrer Hilfe wird die Anzahl der extrahierten Mikroorganismen um ein Vielfaches im Eluat vermehrt. Außerdem produzieren die im Extrakt enthaltenen Mikroorganismen Stoffwechselprodukte, die zu einer nachhaltigen Unterdrückung von Schaderregern und zur Optimierung der Wurzelfunktion beitragen. Solche Stoffwechselprodukte werden jedoch erst nach mehrtägiger Kultivierung des Kompost-Eluats produziert. Bei Konkurrenzsystemen, die das gewonnene Eluat schon nach 24 Stunden anwenden, sind nur sehr wenige Stoffwechselprodukte im Extrakt enthalten, wenn überhaupt.“
Automatisierter Produktionsprozess
Eigenproduktion lohnt für Großverbraucher
Die Anschaffungskosten der Basisanlage liegen bei ca. 25.000 Euro. Für Anwender, die nur maximal 2.000 l pro Jahr verbrauchen, lohnt sich daher der Kauf des fertigen Kompost-Eluats. Es wird in UV-geschützten Versandkanistern von der Tochtergesellschaft Sansolum (www.sansolum.de) vertrieben, und ist ca. drei Wochen haltbar, wenn es kühl und dunkel gelagert wird, denn die lebenden Mikroorganismen haben nur eine begrenzte Lebenszeit.
Olaf von Könemann ist der Geschäftsführer von MICO Systems. Er berichtet, für wen sich die Anlage besonders rechnet: „Früher haben wir unseren Kunden den fertigen Kompost-Tee nur in 5, 10 und 20 Liter-Behältern angeboten. Das tun wir auch heute noch. Doch große Stadtverwaltungen beispielsweise oder Baumschulen und Gärtnereien kommen mit den kleinen Mengen nicht aus. Und da das Produkt immer frisch beim Kunden sein muss, und die Frachtkosten nicht unerheblich sind, ist es für Großverbraucher sinnvoll, es selbst zu produzieren. Dafür haben wir das modular erweiterbare, patentierte Verfahren entwickelt.“
Anwendungsgebiete für Kompost-Tee
Anscheinend soll auch die Boden-Evaporation durch ein intensives Bodenleben reduziert sein. In der Summe wirkt sich eine hohe Bodenfruchtbarkeit durch ein intensives Bodenleben nachhaltig auf den Wasserhaushalt aus, sodass man mit einer geringeren Bewässerungsintensität auskommt.
Diese Erkenntnisse werden nun auch als lebensverlängernde Maßnahmen bei Stadt-Bäumen eingesetzt, denn es ist davon auszugehen, dass sich bei Bäumen ein intensives Bodenleben ebenfalls positiv auf den Wasserhaushalt im Boden auswirkt. Jedoch sind hierfür andere, dem Gehölz angepasste Gegenspieler, und etwas anderer Kompost erforderlich als für Gemüse und Rasenkulturen, da die Bodenbiologie der Bäume oftmals eher „pilzdominant“ ist.
Sogar zur natürlichen Pflege von Natur-, Schwimm- und Fischteichen eignet sich Kompost-Tee. Er baut laut Herstellerangaben organisches Material ab und lässt eintrübende Schwebeteilchen verschwinden, indem sie sich absetzen. Schlamm wird wieder in gesunden Teichboden umgewandelt. Anwenden lässt sich Kompost-Tee auf jeder Art von Boden, bestätigt Dr. Lung: „Selbst magere Böden, die unter natürlichen Verhältnissen ein sehr geringes Bodenleben aufweisen, können durch die Anwendung des Eluats wesentlich in ihrer Bodenbiologie optimiert werden, was das Beispiel vom Golfplatz Almeria deutlich zeigte, denn dort treffen wir vor allem sandige Böden an, die man als „extrem mager“ bezeichnen könnte.“
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Pflanzenkraft aus der Natur
Namhafte Universitäten und Institute bescheinigen dem mit der Mico Base hergestellten Kompost-Eluat, das meist als Kompost-Tee bezeichnet wird, eine besonders hohe Dichte an Mikroorganismen, was u. a. in Baumschulen, im ökologischen Landbau, in Gärtnereien und im ökologischen Weinbau zur Revitalisierung des Bodenlebens und damit zu Ertrags- und Qualitätssteigerungen führt. Durch die spezielle Produktionsweise in der Mico Base entsteht ein biologischer Pflanzen- und Bodenhilfsstoff, der z. B. unter anderem im Blattbereich nachweislich vorbeugend gegen echten und falschen Mehltau wirkt.
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