Maschineneinsatz richtig kalkulieren
Die Kosten für den Maschineneinsatz in Betrieben des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus betragen etwa 5 bis 10 Prozent des Jahresumsatzes. Gerade mit Blick auf die Treibstoffpreise ist es wichtig, die Kosten im Blick zu haben. Einsparpotenzial findet sich praktisch überall.
Kosten für Reparaturen fließen mit ein
Bei der Maschinenkalkulation ermittelt der Unternehmer, was ihn die Maschinenstunde tatsächlich kostet. Er berücksichtigt dabei den Wiederbeschaffungswert einer Maschine und rechnet gegebenenfalls die Anschaffungskosten mit dem Preisindex hoch. Kosten für Reparaturen fließen mit ein. Ferner ist die Kapitalbindung zu kalkulieren, etwa durch Verzinsung des aufgenommenen Fremdkapitals, aber auch des eingesetzten Eigenkapitals. Selbstverständlich werden Unterbringung, Versicherung, Steuern und die variablen Betriebskosten auf die Kosten pro Stunde umgelegt. Je nach Kalkulationsschema kommt die Bedienung mit hinzu. Im Folgenden soll auf die einzelnen Kostenansätze eingegangen werden, die zu einem kostendeckenden Maschinenansatz für die Kalkulation von Leistungen im GaLaBau führen.
Ausgangsbasis für Berechnung sind Anschaffungskosten
Ausgangsbasis für die Berechnung sind die Anschaffungskosten ohne Mehrwertsteuer. Soll die Maschine zu einem Restwert verkauft werden, so ist dieser in realistischer Größe von den Anschaffungskosten abzuziehen. Dieser muss also im Laufe der Nutzungsjahre im Betrieb nicht herein gewirtschaftet werden. In die Anschaffungskosten sind auch Bezugskosten (Fracht, Verpackung, Zölle) komplett ausgerüsteter und betriebsbereiter Geräte (ohne Ersatzteile) einzurechnen.Die steuerliche Abschreibungsdauer ist meist kürzer als die Nutzungsdauer der pfleglich behandelten Maschinen im Betrieb. So geht das Bundesministerium für Finanzen von folgenden Werten aus: Stampfer/Rüttelplatten 4 Jahre, Rasenmäher 4 Jahre, Lkw 4 Jahre, Radlader/Planierraupe 4 Jahre, Bagger 5 bis 7 Jahre und für Motorsägen wird eine Abschreibungsdauer von 3 Jahren festgesetzt.
Jährliche Abschreibung berechnen
Die jährliche Abschreibung berechnet sich aus Anschaffungskosten geteilt durch Nutzungsdauer und spiegelt den Wertverzehr eines Gerätes während seiner Nutzungsdauer wider. Der Zinsansatz berücksichtigt einen Betrag, der sich durch die rechnerische Verzinsung des im Gerät investierten, noch nicht abgeschriebenen Kapitals ergibt. Er entspricht entweder den tatsächlich anfallenden Kreditzinsen oder ist eine kalkulatorische Größe, falls das Gerät bar bezahlt werden konnte. Die vereinfachte Berechnung für den jährlichen Zinsansatz geschieht über: Anschaffungskosten mal Zinssatz geteilt durch Zwei. Der Ansatz ist auch für eine selbst finanzierte Maschine berechtigt, da das Kapital gebunden ist und für eventuell günstigere Investitionen nicht mehr zur Verfügung steht.Technische Maschinenversicherungen können 1,4% von den Anschaffungskosten jährlich betragen. Selbstfahrende Arbeitsmaschinen sind zulassungsfrei. Ansonsten muss die Kraftfahrzeugsteuer angesetzt werden.
Treibstoffkosten exakt beziffern
Die Reparaturen leistungsabhängig und werden zu den variablen Kosten gezählt. Im Laufe der gesamten Lebensdauer einer Maschine wird oftmals die Hälfte der Anschaffungskosten nochmals in die Maschine investiert. Dies entspräche einem Reparaturkostenfaktor von 0,5 von den Anschaffungskosten. Die Untersuchungen des Arbeitskreises Organisation und Betriebswirtschaft der deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) zu Reparaturkosten für Maschinen und Geräte zeigen: Die jährlichen Reparaturkosten von Kleinmaschinen wie etwa Motorsägen betragen etwa 30% vom Anschaffungswert, bei Großmähern sind es 20% und bei Schleppern und Transportern etwa 7%.Wird ein Tankbuch geführt, so können die Treibstoffkosten exakt beziffert werden. Alternativ kann für Baumaschinen mit einem Verbrauch von 0,15-0,18 l pro kWh Leistung des Motors für Diesel gerechnet werden. Benzinbetriebene Baumaschinen verbrauchen etwa 0,40 l/kWh.
Aufwand für Wartung und Pflege
Das Bedienpersonal und der Aufwand für Wartung und Pflege können in einem weiteren Schritt zu den festen und variablen Kosten der Maschine hinzugerechnet werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn es einen festen Maschinisten gibt, bzw. ein Stundenverrechnungssatz mit Bedienung (Regiesatz) angeboten werden soll. In den Branchenprogrammen ist es möglich Maschinenstammdaten mit und ohne Bedienung zu hinterlegen. Bei der Kalkulation der Maschinen-Einzelkosten in einer Position ist dann darauf zu achten, ob zur Zeit-Leistung für die Leistungsposition (Lohneinzelkosten) auch noch Zeit und Personal für die Bedienung der Maschinen abgestellt werden muss.
Beispiel: Maschinen-Kalkulation für Kompaktlader
Das Beispiel des Kompaktladers CAT 236B mit sehr guter Auslastung von 500 Betriebsstunden soll die Berechnung verdeutlichen. Zur Überprüfung der Auslastung sollten Bordcomputer, Betriebsstundenzähler, Fahrtenschreiber oder Fahrtenbuch mindestens einmal jährlich ausgewertet werden.Die Entscheidung für den Kauf oder die Miete oder sogar einer Fremdvergabe von Maschinenleistungen hängt von vielen Faktoren ab: Auslastung der Maschine, Liquidität (bei Kauf wird Kapital gebunden), Bonitätsprüfung durch die Bank, Flexibilität und Verfügbarkeit des richtigen Mietgerätes für den Auftrag, Aufwand für Anfahrt und die Nutzung eigener Maschinen als Werbeträger. Rein rechnerisch kann die Auslastungsschwelle berechnet werden, ab der sich ein Kauf lohnt. Hierzu werden die tatsächlichen Kosten einer eigenen Maschine laut Maschinen-Kalkulation (Abschreibung + Verzinsung + Unterbringung + Steuern + Versicherung + Reparaturen) ins Verhältnis zu den Mietkosten (+ ggf. Pflichtversicherung beim Vermieter) gesetzt. Es ergibt sich die Anzahl von Tagen bzw. Stunden, die eine Maschine im Jahr laufen muss, damit sich die eigene Anschaffung lohnt. Die letztendliche Entscheidung für oder gegen einen Kauf liegt beim Unternehmer und ist sicherlich auch mit dem Steuerberater abzusprechen.
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Zum Autor
Nikolai Kendzia, Diplom-Ingenieur Landespflege, ist tätig an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG). Er leitet den Arbeitsbereich Betrieb, Management und Freiraumplanung. Der Artikel stammt aus dem Jahr 2016.
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