Abgase in der Baumpflege
Studien zufolge werden durch die Nutzung von Motorgeräten in der Baumpflege eine Vielzahl gesundheitsgefährdender Schadstoffe freigesetzt. Viele der Stoffe sind unsichtbar und geruchlos und werden somit kaum wahrgenommen. Doch wie groß ist die Belastung wirklich?
Gefährlicher Giftcocktail
Aber was ist im Benzin bzw. in den Abgasen so alles drin, was sie so gefährlich macht. Und was passiert beim Einatmen mit uns und in uns? Im Benzin sind eine Menge von giftigen Substanzen enthalten, ca. 36% aromatische Kohlenwasserstoffe, dazu gehört beispielsweise das Krebs erregende Benzol. Aromatische Kohlenwasserstoffe haben eine narkotisierende Wirkung und können zu Schwindelgefühlen und zunehmender Unkonzentriertheit führen. Damit verschärft sich das ohnehin hohe Risiko gravierender Unfälle bei der Arbeit mit zweitaktbetriebenen Maschinen. Den zweitgrößten Anteil bilden die Alkane mit ca. 32%. Den Rest bilden weitere Bestandteile, wie schwere Paraffine, Olefine und Oxygenate. Diese Stoffe gelangen nach dem Verbrennungsvorgang teils über die Abgase bzw. Spülverluste wieder in die Luft und damit in unsere Atemwege.
Gefahr durch Kohlenmonoxid
Alternativen vorhanden
Daher ist es aus meiner Sicht unbedingt erforderlich, Alternativen zu dem normalen Benzin und dem Zweitaktmotor zu nutzen und auch zu entwickeln. Die Industrie hat hier schon super Arbeit geleistet. Zum Beispiel wurde der normale 2-Takt-Motor weiterentwickelt durch technische Innovationen wie Spül- oder Luftvorlage, Katalysatortechnik oder Resonanzsysteme im Auspuff, um hier nur die Wichtigsten zu nennen. Diese Systeme verringern unter anderem die Spülverluste, optimieren die Verbrennung und reduzieren dadurch den Schadstoffausstoß der Geräte. Ein weiterer Meilenstein bei den Kraftstoffen ist das Alkylatbenzin, in dem die oben beschriebenen Schadstoffe (außer CO) bis auf ein kleines Minimum herabgesetzt werden konnten. Das wird durch ein spezielles Herstellungsverfahren erreicht. Die Einstellwerte der Hersteller sind genauestens zu beachten. So können die Schadstoffe auch schon zu einem großen Teil reduziert werden.
Akkugeräte als Alternative
Umdenken erforderlich
Zusammenfassend muss sich jeder, egal ob Unternehmer oder Anwender, Gedanken darüber machen, wie diese Risiken für die Gesundheit minimiert werden können, um Schäden von uns allen abzuwenden. Egal ob durch den Einsatz moderner Techniken, neuer Gerätetechnologie, angepasster Arbeitsorganisation oder durch entsprechende Treibstoffe. Denn das Ziel muss stets ein unfallfreies und gesundes Arbeiten sein.
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Zum Autor
Martin Franz, Forstwirtschaftsmeister und Fachagrarwirt, ist Ausbildungsleiter an der Lehrwerkstatt für Arboristik und Forstwirtschaft der HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Ressurcenmanagement.
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