Hochbau-Krise: Kranhersteller Liebherr verzichtet auf Investition in Rißtal
Liebherr-Turmdrehkrane in der Hamburger Hafencity: Wegen der Krise im Hochbau sind die Mitarbeiter in Biberach in Kurzarbeit. Zudem wurde die Investition in Rißtal auf Eis gelegt. | Foto: Liebherr
Die angespannte Lage der Baubranche in Deutschland und Europa betrifft auch Unternehmen der Top Ten unter den Baumaschinenherstellern. Seit jetzt neun Monaten wird im Liebherr-Werk in Biberach an der Riß nicht mehr voll gearbeitet. Dort produziert das Unternehmen Turmdreh- und Mobilbaukrane. Wegen der schwachen Auftragslage hatte Liebherr im Januar für 1.000 von 1.680 Mitarbeitern am Standort in Biberach Kurzarbeit beantragt. Bis zum Januar 2025 wurde die Maßnahme verlängert, berichtet BW24. Auch in Bulle in der Schweiz, dem Hauptsitz des Liebherr-Konzerns, ist Kurzarbeit angesagt. 350 Mitarbeiter von Liebherr Machines sind seit Juli davon betroffen. In dem Werk werden Motoren für die Bau-, Land- und Forstwirtschaft hergestellt.

Liebherr bläst Neubau-Pläne in Biberach ab

Wegen der schlechten Auftragslage verzichtet Liebherr zudem auf eine geplante Investition in einen Neubau in Biberach. Ursprünglich wollte sich das Unternehmen im geplanten interkommunalen Industriegebiet Rißtal ansiedeln, berichtet der SWR. Wegen der schlechten Lage am Bau werde daraus nun nichts. Stattdessen wolle Liebherr den bestehenden Standort weiterentwickeln, hieß es.

Hoher Automatisierungsgrad im Werk Biberach: Für die Verbesserung der Turmdrehkranproduktion wurde jüngst eine neue Entgratlinie Zuschnitt installiert. | Foto: Liebherr
Hoher Automatisierungsgrad im Werk Biberach: Für die Verbesserung der Turmdrehkranproduktion wurde jüngst eine neue Entgratlinie Zuschnitt installiert. | Foto: Liebherr

Liebherr hat Rekordjahr hinter sich

Dabei geht es dem Liebherr-Konzern eigentlich nicht schlecht. Das Jahr 2023 hat die Firmengruppe erneut mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Besonders in Deutschland haben sich die Umsätze positiv entwickelt, heißt es in dem Geschäftsbericht für das Jahr 2023. Insgesamt beschäftigt die Firmengruppe Liebherr heute über 50.000 Mitarbeitende in weltweit über 140 Gesellschaften. Die Produktsegmente umfassen u.a. Krane, Erdbewegungsmaschinen, Maschinen für Materialumschlag und Spezialtiefbau, Mining, Betontechnik, aber auch Automations- und Verkehrstechnik, Komponenten, Haushaltsgeräte und Hotels. Das Familienunternehmen feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum. Den Grundstein legte Hans Liebherr 1949 mit der Erfindung des ersten mobilen Turmdrehkrans der Welt.

Aktuell zwingen die gesunkene Nachfrage bei zugleich hohen Rohstoffpreisen Baumaschinen-Hersteller zum Herunterfahren ihrer Kapazitäten. Auch die Baustoffbranche ist betroffen. Wegen der Krise im Wohnungsbau haben viele Hersteller der Steine-Erden-Industrie ihre Produktion zurückgefahren und Ziegel-, Kalksandstein- und Porenbetonwerke stillgelegt.

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